Am Montag früh um 3.30 Uhr wird die Albertbrücke für den Autoverkehr bis zum Sommer 2015 voll gesperrt. Wenn der letzte Schienenersatzverkehr zwischen 3.30 und 3.45 Uhr die Brücke überquert hat, machen die Bauarbeiter dicht und stellen die neuen Verkehrsleitschilder auf. Um 4 Uhr soll die erste Straßenbahn über das neu gelegte Baugleis fahren. Mit dem eingleisigen Betrieb auf der Brücke haben die Straßenbahnfahrer bereits in vergangenen Wochen geübt. Alles hat ohne Zwischenfälle geklappt.
„Damit besteht nun Baufreiheit auf der östlichen Brückenhälfte“, sagte heute Baubürgermeister Jörn Marx (CDU). Knapp eine Million Euro sind in die Bauvorbereitungen geflossen. Jetzt beginnen die eigentlichen Sanierungsarbeiten auf der einen Brückerhälfte. Zuerst wird die Brücke bis zum Gewölbe zurückgebaut und neu mit Beton gefüllt, erklärt Reinhard Koettnitz, Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes. Danach soll sie verbreitert wieder aufgebaut werden. Die gut erhaltenen Pflastersteine werden eingelagert, um sie vielleicht an anderer Stelle wieder verwenden zu können.
Wenn die Entwässerungsrinnen fertig und alle Leitungen neu verlegt sind, folgen die neue Fahrbahn und das Straßenbahngleis, danach Fußweg und Radweg. Das Natursteinmauerwerk wird instand gesetzt, die Straße mit Wegweisern, Beleuchtung und Fahrstromanlage ausgestattet. Die Gesamtkosten der Brückensanierung liegen bei 22 Millionen Euro.
Am Montag früh wird noch ein wenig Durcheinander erwartet, weil der eine oder andere den Termin für die Vollsperrung vergessen hat, meint Koettnitz. Da Ferienzeit ist, sei aber ohnehin weniger Betrieb. Schon jetzt habe der Verkehr auf der Carolabrücke um zehn Prozent zugenommen, für die Waldschlösschenbrücke rechne man noch einmal mit einem deutlichen Zuwachs. Angespannter werde es dann sicher im September, wenn die Ferienzeit vorbei ist.
Bisher liege man bei den Bauarbeiten im Plan. Für eine kleine Überraschung hätten die Schwalben gesorgt. Damit sie nicht in den alten Steinen der Brücke nisten, hatte man große grüne Netze gespannt. Auf die andere Seite würden die Schwalben nicht umsiedeln, hätten die Experten behauptet. Die Schwalben haben sich daran nicht gehalten und nisten jetzt fröhlich genau dort.
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