Die Dresdner Augustusbrücke soll künftig autofrei sein. Das hat der Stadtrat am Donnerstag entschieden und damit für einen Antrag der Grünen-Fraktion votiert. Sie soll künftig nur noch für Fußgänger, Radfahrer, Straßenbahnen und den Rettungsdienst geöffnet sein. Bis die autofreie Augustusbrücke in die Tat umgesetzt wird, werden noch einige Jahre verstreichen. Zunächst muss die Albertbrücke komplett saniert sein. Laut Plan soll diese im Sommer 2015 fertiggestellt sein. Im Anschluss muss die Augustusbrücke umfassend saniert werden, bevor sie als autofreie Brücke im Dresdner Zentrum ihren Dienst tun kann. Rund 27 Millionen Euro werden für die umfangreiche Sanierung veranschlagt. Die Stadt muss jetzt ein Konzept für die künftige Nutzung vorbereiten.
Im Dresdner Stadtrat wurde der Antrag der Grünen-Fraktion teilweise energisch diskutiert. Tilo Wirtz (Linke) beanspruchte die Idee der autofreien Augustusbrücke für die ehemalige PDS, in der Katja Kipping bereits 1999 eine ähnliche Idee vorgeschlagen hatte. „Eine Schließung der Brücke für den Autoverkehr verbessert nicht automatisch die Bedingungen für Fußgänger und Radfahrer“, so Wirtz, dessen Fraktion dem Antrag zustimmte.
Die SPD-Fraktion stimmte dem Antrag ebenfalls zu. „Uns ist wichtig, dass hier kein Schnellschuss gemacht wird. Zunächst ist die Sanierung der Albertbrücke wichtig“, sagte Axel Bergmann (SPD). Im Anschluss seien die 27 Millionen Euro für die Sanierung der Augustusbrücke vorhanden. Die Aufenthaltsqualität am Theaterplatz würde erheblich steigen, war sich Bergmann sicher.
„Was haben sie eigentlich mit den Dresdner Brücken“ regte sich Holger Zastrow (FDP/FB) auf. Selbst wenn er sich auf die Idee einlassen würde, stünde eine Aufwertung der Neustädter Seite seiner Meinung nach zunächst an erster Stelle. „Das ist eine Schnapsidee und nichts anderes“, so Zastrow und verwehrte deshalb auch die Zustimmung zu dem Grünen-Antrag.
Auch die CDU lehnte den Antrag ab. Da die Carolabrücke mittelfristig ebenfalls saniert werden muss, sei die Augustusbrücke als Ausweichroute weiterhin für den Verkehr offen zu halten. Erst nach der Sanierung aller Brücken sei eine Diskussion über den Antrag sinnvoll, so die CDU-Fraktion.