Ende Juli wird mit fast sechs Monaten Verzögerung das geplante Übergangswohnheim für Asylsuchende in der Podemusstraße in Stetzsch in Betrieb genommen. Das kündigte Sozialbürgermeister Martin Seidel heute an. Derzeit werde das ehemalige Hotel Lindenhof mit Möbeln eingerichtet. Auch an den Konzepten zur Betreibung des Heimes, zur Sicherheit und zur sozialen Betreuung der Asylsuchenden werde derzeit noch gearbeitet, so Seidel. Er kündigte an, dass voraussichtlich am 25. Juli ein Tag der offenen Tür veranstaltet werde. „Die Resonanz war jeweils riesig“, erinnert Seidel an ähnliche Maßnahmen in Löbtau und Pappritz, wo sich insgesamt 1.200 Interssierte einen Eindruck von den Unterkünften verschafften. Dies sei ein erster Schritt, „um Berührungsängste abzubauen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auch am neuen Standort zu einem guten Miteinander von Flüchtlingen und Anwohnern finden“, sagte der Sozialbürgermeister. Betreiber des neuen Wohnheims in Stetzsch ist die Human Care GmbH.
13 Gemeinschaftsunterkünfte in Dresden
Im Dezember 2014 hatte der Stadtrat der Vorlage zur Einrichtung von neuen Unterkünften für Asylsuchende zugestimmt. Dazu gehörte auch das nunmehr ehemalige Hotel „Lindenhof“ mit 40 Unterbringungsplätzen für Flüchtlinge. Mit dem neuen Wohnheim im Dresdner Westen verfüge Dresden jetzt über 13 Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerber mit insgesamt 787 Plätzen. Die zusätzlichen Plätze würden auch dringend gebraucht, sagte Seidel. „Von den 2.683 von der Landesdirektion Sachsen für dieses Jahr angekündigten Neuzuweisungen, sind erst 949 Personen tatsächlich in Dresden angekommen. Für die zweite Jahreshälfte ist deshalb mit einer größeren Dynamik zu rechnen. Da sind wir auf jeden einzelnen Platz angewiesen“, erläuterte er den Bedarf für die kommende Zeit.
Aktuelle Zahlen zur Unterbringung von Asylsuchenden
Zum aktuellen Stand der Unterbringung von Asylbewerbern nennt die Stadt folgende Zahlen: Mit Stand 30. Juni 2015 muss Dresden für insgesamt 2.523 Asylsuchende deren Unterbringung sicher stellen. Davon werden 747 Personen in Wohnheimen untergebracht. Mit 1.776 Personen leben mehr als zwei Drittel der Flüchtlinge in dezentralen Wohnungen. Im Ergebnis des Stadtratsbeschlusses zum Maßnahmeplan für die Schaffung weiterer Unterbringungskapazitäten im Dezember 2014 wurden bereits 388 Unterbringungsplätze neu in Betrieb genommen. Davon 288 Plätze in 51 neu angemieteten dezentralen Wohnungen und 100 Plätze in den beiden neuen Übergangswohnheimen Tharandter Straße (40 Plätze) und Wachwitzer Höhenweg (60 Plätze) in Pappritz. Weitere Plätze in Wohnungen sind bereits in der Akquise.