Passend zum 18. Internationalen Tag des Lärms erneuerten die Anwohner des Preußischen Viertels ihren Protest gegen den angewachsenen Verkehrslärm seit der Eröffnung der Waldschlösschenbrücke. Regina Gerdiken von der Bürgerinitiative „Preußisches Viertel – lärmfrei“ übergab heute Baubürgermeister Jörn Marx und Tiefbauamtsleiter Reinhard Koettnitz „Anwohner-Survival-Kits“. Ohropax, Schlaf- und Nerventee, Antistressbad, Augenmaske und Mundschutz gegen Feinstaub hatten die Mitglieder der Bürgerinitiative in das Kit gepackt, um auf den seit „612 Tagen drastisch erhöhten Lärmpegel“ aufmerksam zu machen.
„Ich werde auf Sie zukommen“, kommentierte Marx die Aktion heute bei einem Baustellen-Termin auf der Albertbrücke. Das Problem sei bekannt und die Experten würden daran arbeiten, sagte er. Die Bürgerinitiative hat mehrfach auf den mehr als verdoppelten Verkehr aufmerksam gemacht. Die Lärmbelästigung hat ihre Ursache vor allem in dem alten Kopfsteinpflaster. Wenn ein Auto hier mit 40 Stundenkilometern lang fährt, ist das genauso laut wie bei einer Geschwindigkeit von mehr als 100 Stundenkilometern auf Asphalt“, erklärt Gerdiken. Das sei, als würde man an der Autobahn wohnen.
Seit heute ist auf der Bautzener Straße eine erste Reaktion auf die Bürgerproteste umgesetzt. An der Ampel Bautzner Straße/Fischhausstraße darf nun offiziell gewendet werden. Zuvor geschah dies oftmals illegal und gefährdete die Fußgänger. Die Wendemöglichkeit soll für etwas Entlastung in der Marienallee sorgen. Wer bisher von der Waldschlösschenbrücke kommt und in die Neustadt will, fuhr meist über die Fischhausstraße zur Stauffenbergallee und von dort über die Marienallee in die Neustadt. Die Anwohner machen ihrem Unmut darüber seit längerem auf Plakaten und Transparenten Luft.
Mit der Wende-Option können Autofahrer nun über die Bautzner Straße stadteinwärts in die Neustadt fahren. „Wir werden das beobachten“, sagt Gerdiken. Sie glaubt aber nicht daran, dass es wesentliche Verbesserungen gibt. Die Bürgerinitiative teilt auch die Einschätzung des Tiefbauamtes nicht, dass mit Fertigstellung der Albertbrücke eine Verkehrsentlastung in ihrem Viertel erfolgt. Jägerstraße und Marienallee bleiben die kürzeste Verbindung zwischen Bautzner Straße und Marienallee. Die Bürgerinitiative hat bereits einige Vorschläge zur Verkehrsberuhigung unterbreitet. „Nachlassen werden wir damit nicht“, betont Regina Gerdiken.
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