Das Land plant eine Halbierung der Unterbringungskapazitäten für Asylbewerber und Flüchtlinge. Allein in Dresden werden bis Ende Oktober die Unterkünfte in Gittersee, der Fetscherstraße und am Flughafen komplett geschlossen. Die Objekte in der Bremer Straße und in Grillenburg sollen nach dem Neubau von Unterkünften im Hammerweg und in Chemnitz still gelegt werden.
- Hamburger Straße, Integriertes Verwaltungszentrum, 1.600 Plätze, dauerhafte Nutzung
- Bremer Strasse, 500 Plätze, Wegfall nach Fertigstellung Hammerweg, Stillegung voraussichtlich bis Mitte 2018
- Grillenburg, 90 Plätze, Nutzungsende mit Fertigstellung Objekt Altendorfer Strasse in Chemnitz, Stillegung voraussichtlich bis Mitte 2017
- Stauffenbergallee, 500 Plätze, Verbleib im Stand-By-Modus
- Fetscherstrasse, 700 Plätze, Stilllegung voraussichtlich bis zum 31.10.2016
- Flughafen, 600 Plätze, Stilllegung voraussichtlich bis zum 31.10.2016
- Gittersee, 450 Plätze, am 01.09.2016 stillgelegt
Insgesamt werden in ganz Sachsen zwölf von derzeit 25 Erstaufnahmeeinrichtungen geschlossen. Darüber hat Innenminister Markus Ulbig (CDU) gestern das Kabinett informiert. Künftig sollen nur noch rund 5.100 dauerhafte und 2.400 Plätze als Sicherheitsreserve vorgehalten werden. Bisher gab es in den sächsischen Erstaufnahmeeinrichtungen eine Unterbringungskapazität von rund 15.000 Plätzen. Die Anpassung soll bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.
„Derzeit sind in den sächsischen Erstaufnahmeeinrichtungen 1907 Flüchtlinge untergebracht. Damit sind aktuell lediglich 24 Prozent der betriebenen Plätze belegt. Künftig werden wir in Sachsen nur noch neun dauerhafte Einrichtungen und vier Stand-by-Einrichtungen mit insgesamt 7.500 Plätzen vorhalten“, erklärte Ulbig. Die Entscheidungen zu den einzelnen Objekten seien unter den Aspekten der Eignung und Wirtschaftlichkeit sowie der regionalen Ausgewogenheit getroffen worden.
Wegen der unsicheren Prognosen ist eine Sicherheitsreserve von rund 2.400 Plätzen vorgesehen. Diese werden nicht in Betrieb genommen, sondern im sogenannten Stand-by-Modus vorgehalten. Die hierfür vorgesehenen Liegenschaften seien teilweise angemietet und befänden sich überwiegend in Containern oder Leichtbauhallen. Bis Ende August 2016 waren 11.209 Asylbewerber nach Sachsen gekommen. 2015 waren es im gleichen Zeitraum doppelt so viele.