Filmnaechte-Henri 1907

Filmnächte: Deutschlandpremiere für Frühstück bei Monsieur Henri

„Das ist ein großes erstes Mal“, erklärte ein sichtlich erfreuter Regisseur Ivan Calbérac bei der Deutschlandpremiere vor dem Publikum der ausverkauften Dresdner Filmnächte gestern Abend. Auch beim Dreh habe er große Freude gehabt. Ursprünglich war die Geschichte um den alten Henri, der ein Zimmer seiner großen Wohnung – widerwillig – an die junge Constance vermietet, sein eigenes Theaterstück, welches mit großem Erfolg lief. „Als ich klein war, habe ich oft den Film La Boum mit Claude Brasseur gesehen“, so Ivan Calbérac. Er habe den Schauspieler bewundert. „Plötzlich hatte ich ihn vor meiner Kamera stehen.“ Brasseur, der in Filmen ja oft den Charmeur gebe, sei besorgt gewesen, dass man seine Filmfigur nicht mögen würde. „Er wollte immer lächeln. Und ich musste ihm sagen: nicht lächeln.“

Seid glücklich!

Filmnaechte-Premiere 1907

Vivian Fischer im Interview mit Regisseur Ivan Calbérac, der sich über das ausverkaufte „Haus“ freut.

Was dem Grandseigneur des französischen Kinos in diesem Film verwehrt blieb, durfte das Publikum für ihn erledigen. Und zwar im Großen – nicht lächeln, sondern lachen! Der herrlich schräge Humor des grummelig-grantigen Mannes, der vor allem aber alt und einsam ist, sorgte für Schenkelklopfer. Die Tollpatschigkeit der jungen Frau, die liebenswert-chaotisch, aber auch unsicher und planlos ist, erledigte den Rest. Beide treffen in Paris zusammen – und die sommerlich-leichte französische Komödie, drapiert mit lebensweisheitlichem Tiefgang, nimmt ihren Lauf.

Eines verbindet beide: Sie erleben ihr Leben als gegen sie gerichtet, als ständiges Scheitern. Mit einem Unterschied: Das Leben von Constance steht am Ende des ersten Drittels, das von Henri so ziemlich am Ende des letzten. Hinter all dem versteckt liegt die uralte Geschichte des Erwachsenwerdens und die Einsicht: Es macht einen lebenswichtigen Unterschied, ob Eltern ihren Kindern mit auf den Weg geben: Seid glücklich! oder: Ihr seid zu nichts nutze!

Ab morgen in Dresdner Kinos

Die Deutschlandpremiere des Filmes auf der größten Open-Air- Leinwand in Dresden, vor illuminierter Brühlscher Terrasse, bei Fast-Vollmond und sommerlichen Temperaturen war ein voller Erfolg, der Regisseur glücklich. Ab morgen läuft der Film nun in verschiedenen Dresdner Kinos, unter anderem in der Schauburg, dem Programmkino Ost und dem UFA-Kristallpalast.

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