Emmanuel Jal

Ehemaliger Kindersoldat Emmanuel Jal erhält „Dresden Preis“

Der ehemalige sudanesische Kindersoldat Emmanuel Jal, heute Friedensaktivist und gefeierter Rap-Star, erhält den 5. Internationalen Friedenspreis »Dresden-Preis«. Die Preisverleihung soll am 16. Februar 2014 gemeinsam mit der Organisation Friends of Dresden in der Semperoper Dresden stattfinden. Emmanuel Jal wird mit einigen seiner bekanntesten Songs auftreten.

Zur Begründung der Preisvergabe sagt Nobelpreisträger Günter Blobel, Präsident der »Friends of Dresden«, New York und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der »Friends of Dresden Deutschland«: »Mit neun Jahren hatte Emmanuel Jal ein erstes Mal eine Mordwaffe in der Hand, er war einer von Zehntausenden sudanesischen Kindersoldaten. Viele, die als Kinder in den Trainingscamps auf Hass und Krieg konditioniert wurden, fanden nie zurück in ein anderes Leben. Aber er hat es zurück geschafft in ein Leben ohne Gewalt. Heute begreift er sich als Friedenssoldat und engagiert sich unter anderem bei Amnesty International. Als international bekannter Rap-Star erzählt er seine Geschichte in der ganzen Welt mit dem Ziel zu verhindern, dass Kinder in Konflikten als Soldaten missbraucht werden.«

»In Emmanuel Jal finden wir ein bewegendes Beispiel dafür, wie die Welt durch das Schicksal, das Engagement und nicht zuletzt die künstlerische Ausdruckskraft einzelner Persönlichkeiten ein Stückchen besser werden kann. Mit seiner Arbeit, seinem Beitrag zur Aufklärung über Kindersoldaten und deren Missbrauch, setzt Jal immer wieder ein Zeichen der Hoffnung für viele, die Opfer und Ziel von Krieg, Gewalt und Ausbeutung sind«, sagte Wolfgang Rothe, Kaufmännischer Geschäftsführer der Semperoper Dresden.

Der Preisträger Emmanuel Jal war bei seiner ersten Schlacht im sudanesischen Bürgerkrieg, der zwei Millionen Menschen das Leben kostete und 21 Jahre dauerte, elf Jahre alt. Mit Unterstützung einer britischen Mitarbeiterin der Hilfsorganisation »Street Kids« konnte er nach Kenia fliehen und dort die Schule besuchen. Mit 19 gründete er eine Hilfsorganisation für ehemalige »Lost Boys«, wie die Kindersoldaten im Sudan genannt werden. Im Jahr 2005 wurde er in ganz Afrika mit seinem Song »Gua« (»Frieden«) zu einem Star. Ein Jahr darauf kam mit seinem Album »Ceasefire« (»Waffenstillstand«) der internationale Durchbruch.

Im Jahr 2010 gründete er mit Unterstützung von The Elders (zu denen unter anderen Kofi Annan und Jimmy Carter gehören), Alicia Keys, Peter Gabriel und George Clooney die international anerkannte Bewegung »We want peace«. Jedes Jahr spricht er in mehr als 100 Schulen weltweit, berichtet über seine Erlebnisse und klärt über die Strukturen auf, die Kinder zu Soldaten machen. Im Jahr 2005 wurde auf der Berlinale der später mehrfach preisgekrönte Dokumentarfilm »Warchild« über Emmanuel Jal gezeigt. 2009 erschien seine Autobiografie.

Der von »Friends of Dresden Deutschland« ausgelobte Preis würdigt außergewöhnliche Leistungen herausragender Persönlichkeiten, die vor allem präventiv wirken und Eskalationen verhindern helfen. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert,  erster Preisträger war 2010 Michail Gorbatschow.

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