Humboldt-Stipendiat setzt auf besondere Arbeitsatmosphäre bei Dresdner Mathematikern

Der polnische Mathematiker Dr. Sebastian Król forscht seit Oktober 2013 als Alexander-von-Humboldt-Stipendiat an der TU Dresden. In den kommenden zwei Jahren will sich der Wissenschaftler der Nikolaus-Kopernikus-Universität Torun vor allem mit Evolutionsgleichungen am Schnittpunkt von mehreren Teilgebieten der Analysis – der harmonischen Analysis, der Operatortheorie und der komplexen Analysis – beschäftigen. Sein Wunsch ist es, Parallelen zwischen verschiedenen mathematischen Theorien zu finden, um durch ähnliche Zusammenhänge und Strukturen neue Erkenntnisse zu gewinnen. Król ist Gast an der Professur für Funktionalanalysis bei Prof. Ralph Chill.

Für die Theorie der Evolutionsgleichungen, die zeitabhängige Prozesse beschreiben, gibt es zahlreiche praktische Anwendungen, zum Beispiel in physikalischen oder chemischen Diffusionsprozessen, der Dynamik von Populationen, der Beschreibung von Wellenphänomenen, bei der Bildanalyse und sogar bei der Entwicklung neuer bildgebender Verfahren in der Medizin. „Mein Forschungsgebiet ist an mehreren Universitäten in Deutschland vertreten“, sagt Sebastian Król. „Aber ich habe mich für die TU Dresden entschieden, weil hier die Experten auf dem Gebiet der Evolutionsgleichungen arbeiten, deren Arbeit meine Interessen am besten fokussieren.“

Er sei davon überzeugt, dass sein Aufenthalt an der TU Dresden großen Einfluss auf seine weitere Entwicklung haben werde. „Die besondere Arbeitsatmosphäre am Institut wird hoffentlich zu mehreren gemeinsamen Arbeiten führen, auch mit jüngeren Mitarbeitern.“ Neben seinen Forschungen will Sebastian Król eine Art „sokratische Schule“ initiieren, in der die jüngeren Mitarbeiter am Lehrstuhl und am Institut für Analysis frei über viele mathematische Themen diskutieren können. „Wir sehen den kommenden zwei Jahren mit Spannung und Freude entgegen“, sagt der gastgebende Professor Ralph Chill. „Sebastian Król ist ein außergewöhnlicher Mathematiker, der mit sehr originellen und kreativen Ergebnissen auf sich aufmerksam gemacht hat. Seine Leistung ist umso höher einzuschätzen, wenn man bedenkt, dass seine Karriere doch zuerst in die Richtung eines Konzertpianisten deutete, und er jetzt kurz nach der Promotion als Experte in unterschiedlichen Teilgebieten der Analysis angesehen wird. Mit Sicherheit werden wir von seinem Aufenthalt profitieren und langfristig unsere Beziehungen nach Polen ausbauen.“

Mit den Humboldt-Forschungsstipendien für Postdoktoranden ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung überdurchschnittlich qualifizierten jungen Wissenschaftlern aus dem Ausland Forschungsaufenthalte in Deutschland. Bis zu 24 Monate können sie ein selbst gewähltes langfristiges Forschungsvorhaben in Kooperation mit einem wissenschaftlichen Gastgeber an einer Forschungseinrichtung durchführen.

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