Ein interaktiver Wegweiser soll potentielle Zuwanderer durch den deutschen Paragrafendschungel lotsen. In Abhängigkeit von Staatszugehörigkeit, Verwandtschaftsgrad oder Ziel des Aufenthaltes wird der Nutzer auf deutsch und englisch zu den entsprechenden Antworten und Formularen für die Aufenthaltsregelung geleitet. Innenminister Markus Ulbig (CDU) präsentierte den Wegweiser heute im Dresdner Unternehmen Systema Systementwicklung. Die IT-Firma hat Erfahrung mit zugewanderten Fachkräften. 19 der 140 Mitarbeiter kommen aus dem Ausland und kennen die Hürden der deutschen Bürokratie. Sie haben dem Innenminister über ihre Erfahrungen berichtet. „Wir planen jetzt die Eröffnung einer Filiale in Malaysia. Da werden wir auch Mitarbeiter nach Dresden zur Einarbeitung holen“, erklärte Christfried Nicolaus, Kommunikationschef des Unternehmens. Da sei der Wegweiser eine gute Hilfe, die englische Version werde jetzt im Webauftritt des Unternehmens zu finden sein.
Der interaktive Wegweiser klärt mit seinen Antworten, ob potentielle Zuwanderer für Ihren Aufenthalt in Deutschland einen Aufenthaltstitel benötigen und welcher für Ihren Zweck in Frage kommt. Dann geht es direkt weiter zum passenden Antragsformular. Der Prüfkatalog zum Aufenthaltsrecht wurde vom Sächsischen Innenministerium entwickelt und mit Hilfe der Chemnitzer Agentur creativ clicks technisch umgesetzt. „Auch der Mittelstand sucht gute Leute auf dem internationalen Arbeitsmarkt. Mit dem interaktiven Wegweiser geben wir Arbeitnehmern und Arbeitgebern ein einfaches Werkzeug an die Hand, um eine schwierige Rechtslage zu klären“, sagte Ulbig. „Die zugewanderten Fachkräfte sind für unser Unternehmen eine Bereicherung“, betonte Manfred Austen, Geschäftsführer der SYSTEMA, „die kulturelle Vielfalt ist vor allem in internationalen Großprojekten ein zusätzlicher Gewinn.“
Ohne gründliche Kenntnis der deutschen oder englischen Sprache ist die Orientierung im Wegweiser nicht einfach. Begriffe wie dualer Studiengang, eingetragene Lebenspartnerschaft, Sozialversicherungspflicht oder Studienkolleg muss der potentielle Zuwanderer kennen, wenn er sich orientieren will. Vor allem aber muss er den Begriff interaktiver Wegweiser kennen, um den Menüpunkt auf der Seite zuwanderung.sachsen.de zu finden.
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