Aufgrund des milden Winters warnen Behörden und Gesundheitsexperten vor einer erhöhten Gefahr durch Zeckenbisse. Erstmals ist jetzt mit dem Vogtlandkreis auch ein Teil von Sachsen zum Risikogebiet für die Frühsommer-Meningoenzephalistis (FSME) erklärt worden. Das geht aus der jährlich vom Robert-Koch-Institut aktualisierten Darstellung der entsprechenden Risikogebiete hervor. Der Vogtlandkreis grenzt an die bereits seit längerem bestehenden Risikoregionen in Thüringen – hier ist es der Saale-Orla-Kreis und Bayern – hier der Landkreis Hof. FSME wird durch Viren verursacht, die von Zecken übertragen werden.
Bei mildem Verlauf ist die FSME mit einem grippalen Infekt vergleichbar. Charakteristisch ist aber nach einer kurzen Ruhepause ein zweites Erkrankungsstadium, in der die Entzündung auf die Hirnhaut, das Gehirn oder sogar das Rückenmark übergeht. Das kann zu nachfolgenden Lähmungen und im schlimmsten Fall zum Tod führen, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums für Soziales und Verbraucherschutz.
Gegen FSME kann man sich mit einer vorbeugenden Impfung schützen. Diese habe eine sehr gute Wirksamkeit. Die Kosten der Impfung werden durch die gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Die Impfung gegen FSME bietet aber keinen Schutz gegen weitere durch Zecken übertragenen unterschiedliche Krankheitserreger. Daher sollte bei Auftreten von Krankheitssymptomen nach einem Zeckenstich umgehend ein Arzt aufgesucht werden. „Nach Aufenthalt im Freien mit möglichem Zeckenkontakt sollte der Körper, vor allem auch bei Kindern, sorgfältig nach Zecken abgesucht werden. Auch Betreuer in Kindertagesstätten sollten nach Aufenthalten im Freien auf Zecken achten und diese möglichst entfernen (lassen)“, mahnt Gesundheitsministerin Christine Clauß.
Das rechtzeitige Absuchen nach Zecken verhindert, dass sich sich in der Haut festsetzen. Wenn sich die Zecken bereits festgesetzt haben, sollten sie zügig herausgezogen werden. Beim Entfernen von Zecken sollte auf keinen Fall Fett, Öl oder Klebstoff eingesetzt werden. Diese Mittel verhindern bei der Zecke die Atmung und erhöhen das Risiko, dass die Zecke im Kampf ums Überleben Krankheitserreger in die Stichverletzung einbringt. Die Viren die FSME übertragen, sitzen direkt in den Speicheldrüsen der Zecke und werden daher sehr schnell übertragen.
Andere bakterielle Erreger wie Borrelien sitzen im Darm der Zecke und werden daher erst nach einem mehrstündigen Saugen der Zecke übertragen. Die Anzahl der Borreliose-Infektionen durch Zeckenbisse hat sich in Sachsen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Wie die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf das Robert-Koch-Institut mitteilte, gab es in diesem Jahr bereits 141 diagnostizierte Fälle.
Durch Kleidung, die möglichst viel Hautfläche bedeckt, wie lange Hosen mit Bündchen, die in die Socken gesteckt werden können, langärmelige Hemden und festes Schuhwerk lässt sich das Risiko eines Zeckenbefalls erheblich reduzieren. Darüber hinaus sollte die Kleidung eine helle Farbe besitzen, damit Zecken darauf sofort erkannt werden können. Auch der Einsatz von zeckenwirksamen insektenabwehrenden Mitteln, so genannten Repellentien ist empfehlenswert. Hier gibt es auch speziell für Kinder geeignete Präparate. Zecken halten sich bevorzugt auf bodennahen Pflanzen wie hohem Gras, Farnen, Kräutern und Strauchwerk auf. Um aktiv zu werden, benötigen sie Temperaturen über 7 °C und eine hohe Luftfeuchtigkeit von über 80 Prozent. Nicht nur Parks und Wälder sind ideale Biotope für Zecken, nach Einschätzung von Experten wird der eigene Garten als Zeckenreservoir und damit als Risikogebiet völlig unterschätzt.
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