Mit einem neuen Angebot sollen angehende Grundschullehrer auf die besonderen Herausforderungen in Klassen mit Kindern unterschiedlicher sprachlich-kultureller Herkunft vorbereitet werden. Ab dem Sommersemester bietet das Institut für Erziehungswissenschaften an der TU Dresden ein Projektseminar „Interkulturelle Grundschule“ an. Das Institut kooperiert dabei mit dem Deutschen Hygiene-Museum Dresden, in dem noch bis Oktober 2014 die Sonderausstellung „Das neue Deutschland – Von Migration und Vielfalt“ zu sehen ist.
„Kulturelle und sprachliche Vielfalt muss angesichts der steigenden Zuwanderungszahlen ein fester Bestandteil der Grundschullehramtsausbildung sein“, sagt die Erziehungswissenschaftlerin Katharina Weinhold, die das Seminar gemeinsam mit Kristina Dietrich konzipiert hat und durchführt. „In Sachsen haben derzeit rund sechs Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund, wobei der Anteil nicht gleichmäßig verteilt ist. Während es in vielen ländlichen Schulen gar keine Kinder mit Migrationshintergrund gibt, findet man in den Großstädten durchaus Klassen mit zehn verschiedenen Nationalitäten“, so die Erziehungswissenschaftlerin.
Die Studenten lernen nicht nur spezielle didaktische Methoden für den Unterricht in multikulturellen und mehrsprachigen Klassen kennen, sie bekommen auch wertvolle Informationen an die Hand. „Wir merken immer wieder, dass es oft an Hintergrundwissen fehlt“, sagt Kristina Dietrich: „Viele Studenten wissen zum Beispiel nicht, dass die meisten Asylbewerber nur deshalb nicht arbeiten, weil sie es nicht dürfen. Ihre Kinder, die in Deutschland schulpflichtig sind, haben dann mit Vorurteilen zu kämpfen.“ In drei Dresdner Grundschulklassen können die Studenten ihr Wissen in der Praxis anwenden und mit den Kindern Projektarbeiten zu interkulturellen Themen durchführen. Der Ausländerrat Dresden e.V. unterstützt die Konzeption des Seminars mit Informationen und Recherchen zur Migration in der Stadt.
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