Der Stadtrat hat heute der Vorplanung für den dritten von vier Bauabschnitten der künftigen Straßenbahn Löbtau-Strehlen zugestimmt. Auf dem Teilabschnitt Nossener Brücke – Nürnberger Straße sollen für ein Investitionsvolumen von 82 Millionen Euro (Netto) vier neue Brückenbauwerke entstehen, Fahrbahnen, Rad- und Gehwege und Straßenbeleuchtung grundhaft erneuert werden. Der vierte Abschnitt Nürnberger Straße – Zellescher Weg – Caspar-David-Friedrich-Straße soll noch in diesem Jahr im Stadtrat beraten und verabschiedet werden. Erst dann ist der Bau der gesamten Strecke vom Stadtrat beschlossen. Die Gesamtkosten für das Projekt Stadtbahn 2020 werden nach heutigen Planungen bei 160 Millionen Euro (Netto) liegen.
Bereits fertig geplant ist der Abschnitt Oskarstraße – Tiergartenstraße. Er geht als erster der vier Teilstücke ab 19. Mai in die öffentliche Auslegung. Die Offenlegung für den Abschnitt Kesselsdorfer Straße ist für den Herbst geplant, erklärt DVB-Chefplaner Jan Bleis den Zeitplan.
Das Teilstück Nossener Brücke – Nürnberger Straße ist insgesamt 1.6 Kilometer lang und, so hatten es die Verkehrsexperten auch auf den Einwohnerversammlungen erläutert, der technisch anspruchsvollste Abschnitt. Die Nossener Brücke sei stark verschlissen, eine Nutzung durch die Straßenbahn nicht möglich. Die Planer haben sich jetzt statt einer separaten Straßenbahnbrücke für eine Brückenvariante mit integrierten Straßenbahngleisen entschieden. Dies lasse die Option für einen direkten Zugang zur S-Bahn offen.
Ein Großteil der Finanzen für den Bau der Strecke kommt aus Fördergeldern. Beim jetzt beschlossenen Abschnitt Nossener Brücke – Nürnberger Straße liegt der Fördermittel-Anteil bei 75 Prozent, der Anteil der Verkehrsbetriebe bei 23 Millionen Euro und der aus dem Stadthaushalt bei 17 Millionen Euro. Die Mittel der Stadt müssen noch im Doppelhaushalt 2016/17 beschlossen werden.
Für den Neubau der Straßenbahn von Löbtau nach Strehlen gibt es wichtige Rahmenbedingungen. Eine davon ist die Prognose für die Bevölkerungsentwicklung. Diese rechnet bis 2025 mit einer Einwohnerzahl von 557.000. Diese Vorhersagen werden gerade überprüft, da der Zuwachs voraussichtlich noch höher liegen wird.
Ein weitere Eckpunkt ist das Fahrgastaufkommen auf der Buslinie 61. Mit 35.000 Fahrgästen pro Werktag ist diese Linie die am stärksten genutzte Buslinie in Dresden. In den Herbst- und Wintermonaten steigt die Zahl auf 50.000 und ist damit so hoch wie für die gesamte S-Bahn. In Spitzenzeiten, wenn alle Studenten der TU Dresden anwesend sind, fahren hier die Busse im Drei-Minuten-Takt und darum oft Stoßstange an Stoßstange.
Ein dritter Eckpunkt ist die Förderfähigkeit des Projektes durch Bund und Land. Hier jedoch entsteht Zeitdruck für das gesamte Projekt. Das für die Förderung geltende Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz läuft 2019 aus. Danach fallen die Bundesmittel komplett weg. Eine Einigung auf Weiterzahlung ab 2020 ist derzeit nicht in Sicht.
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