Die Dresdner Piratenpartei will an diesem Freitag (23. Mai) den fahrscheinlosen Nahverkehr in Dresden testen. Von  9 bis 16 Uhr fährt ein Bus in einem Ring von Löbtau über die Südvorstadt, Neustadt und Altstadt durch das Stadtgebiet. Auf der orange Piraten-Buslinie kommt ein Oldtimer, der Daimler Benz O 321 H, Baujahr 1956, zum Einsatz. Der Bus startet an der Haltestelle Tharandter Straße.

Die Piratenpartei setzt sich schon seit mehreren Jahren für einen fahrscheinlosen öffentlichen Personen-Nahverkehr ein. Sie stützt sich dabei auf Erfahrungen mehrerer erfolgreicher Projekte in Hasselt (Belgien), Tallinn (Estland) oder Portland und Seattle (USA).

Der Wegfall des Fahrscheinsystems sowie der Kontrollen mache die ÖPNV-Nutzung noch attraktiver und spare Kosten ein, so Marcel Ritschel, Spitzenkandidat und Landesvorsitzender der Dresdner Piraten. Die Finanzierung könne über eine gemeinschaftliche Lösung erfolgen, zum Beispiel durch eine zweckgebundene Abgabe, die auch Ausnahmen für Minderjährige oder Transferleistungsempfänger zulasse. „Wir sehen einen gut ausgebauten ÖPNV als festen Bestandteil der Daseinsvorsorge an, der garantiert, dass auch einkommensschwache Menschen die Möglichkeit zu mehr gesellschaftlicher Teilhabe erhalten“, erklärte Ritschel. „Sobald wir im Stadtrat sind, werden wir das Projekt fahrscheinloser ÖPNV vorantreiben und in Dresden verwirklichen“, fügte er hinzu. Die Piraten im Bund plädieren für Machbarkeitsstudien und wissenschaftlich begleitete Pilotprojekte. Sollten sich Modellversuche als erfolgreich erweisen, könnten schrittweise weitere Projekte folgen.

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