Also doch. Man muss sich einfach mal die Zeit nehmen und ein bisschen recherchieren. Schließlich bin ich oft genug verspottet worden. Nicht ernsthaft, aber ein bisschen schon. Nur weil ich seit Jahren, besonders an heißen Sommerabenden so nach 22 Uhr bei einem Glas kalten Weißwein auf dem Balkon plötzlich an den Himmel gezeigt habe. Um dann zu sagen: Guckt mal, da fliegt die ISS. So wie gestern gegen 22.30 Uhr.
Jetzt weiß ich, dass wirklich die ISS zwischen 22.24 und 22.35 Uhr über Dresden hinweggezogen ist. Und dass man sie regelmäßig sehen kann. Heute zum Beispiel zwischen 23.12 und 23.20 Uhr. Und morgen, in der ersten Halbzeit des Eröffnungsspiels der Fußball-WM Brasilien gegen Kroatien, zwischen 22.23 und 22.33 Uhr.
Die ISS ist inzwischen ziemlich groß geworden, etliche Teile wurde angebaut. Sie misst jetzt 107 mal 73 mal 27,5 Meter und umkreist die Erde in etwa 417 Kilometern Höhe. Bis November fliegt Alexander Gerst aus Künzelsau in Baden-Württemberg dort mit und ist inzwischen der elfte Deutsche im Weltraum. Er wird dort oben am meisten das Joggen bei Regen vermissen, zitiert ihn astronomie.info. Und die Dusche. Und natürlich hofft er auf eine Überspielung dieser oder jener Partie von der WM.
Ich wünsche allen viel Spaß bei der WM. Egal, wann die Deutschen ausscheiden. Und ab und zu in den Himmel schauen und daran denken – Fußball ist nicht alles.