Halbfinale, Spiel um Platz drei oder Finale. Kein guter Zeitpunkt, um den eigenen Kindern irgendwelche Erziehung angedeihen zu lassen. Und schon gar nicht, um ausgerechnet jetzt damit zu beginnen. Die Kinder wollen dabei sein. Sie wollen mitreden. Sie wollen mitfiebern. Die Jungs wollen zeigen, dass sie was von Fußball verstehen, mehr zumindest als Mama.
Alle Kleinen wollen am nächsten Morgen mit Stolz geschwellter Brust im Kindergarten oder in der Schule mit ihren coolen Eltern angeben, weil sie „es erlaubt haben“. Man darf die Kinder auch zum Public Viewing mitnehmen. Und man darf getrost so manche pikierte Blicke ignorieren. Die kommen in der Regel von denen, deren Eltern „es nicht erlaubt haben“.
Das ganze pädagogische Brimborium gehört hier nicht her. Es wird garantiert eines der Erlebnisse in der ganzen Familie, über das mindestens so lange geredet wird, wie über die Goldene Hochzeit von Oma und Opa oder den 90. von der Uroma. „Wisst ihr noch, als Müller das Tor schoss und …“
Locker bleiben.