19 von den rund 500 Millionen Euro, die Dresden innerhalb von fünf Jahren in Schulen, Kindertagesstätten und Horte investiert, wurden in den vergangenen zwei Jahren im Hans-Erlwein-Gymnasium verbaut. In dem sanierten denkmalgeschützten Gebäudeensemble und einer neuen Dreifelderhalle werden zum Schuljahresbeginn wieder die rund 680 Schüler in 32 Klassen lernen. Die feierliche Eröffnung ist für den 10. September geplant. Das Gymnasium kann noch wachsen – Platz ist für 980 Schüler.
Das fünfgeschossige Gebäude entspricht jetzt allen Anforderungen an Brandschutz, Energieökonomie oder Schallschutz. Trennwände aus Glas in den Treppenhäusern leisten einen 30-minütigen Feuerwiderstand. Für den Schallschutz wurden Baffeln (senkrecht an der Decke befestigte Platten) in der Mensa, gelochte Decken in den Klassenzimmern und spezielle, dünn verputzte Lochwände in der Aula eingebaut. Der für 200 Plätze ausgelegte große Saal mit Bühne kann jetzt vollständig verdunkelt werden. Früher war hier die Turnhalle. Davon zeugen noch dicke gusseiserne Haken an der Decke, die die Seile und andere Sportgeräte gehalten haben – als kleines Beispiel für den Denkmalschutz, erklärt Raina Kurz, die Projektleiterin für das Bauvorhaben vom städtischen Hochbauamt. Auffallend sind die Schablonenmalereien an der Decke. In der Aula hat man sie zur Freude des Kunstlehrers in einem der Deckenkästen in drei Varianten erhalten – im freigelegten Original, in der Version aus den 80er-Jahren und in der aktuellen farblich aufgefrischten Variante, mit der auch einige Klassenzimmer-Türen im Gymnasium verziert sind. Dass die Türen jetzt eine bordeauxrote Farbe haben, ist auf die Recherchen der Schülerinnen und Schüler in der AG Geschichte zurückzuführen, erzählt Matthias Höhne vom Architekturbüro Elbkontor. Sie haben die Farbbeschreibung in einer alten Zeitung ausgegraben. Eltern, Schüler und Lehrer haben den Sanierungsprozess mit einer gemeinsamen AG Bau begleitet. Farben für Wände oder Fliesen, die Gestaltung der Bibliothek oder der Mensa wurden gemeinsam entschieden.
Ein Blick in ein schon eingerichtetes Chemiekabinett zeigt hochmodernes Equipment. Interaktive Tafeln – davon gibt es sechs in der Schule oder von oben auf die Schultische absenkbare Mediensysteme mit verschiedenen Experimentieranschlüssen. Neben den modernen Fachkabinetten wird es Räume für Kunst, Musik, Informatik und Werken, ein Sprachlabor und ein Fotolabor geben. Die Schule ist barrierefrei, es gibt zwei Behinderten-WC und einen Fahrstuhl.
Die zwei Pavillions, die draußen auf der Seite des Gebäudes stehen, das früher die Mädchenschule war, werden mit Bänken ausgestattet und dienen als Klassenzimmer im Freien. Mit dem Umbau wurden die ehemalige Mädchenschule und die benachbarte Jungenschule miteinander verbunden. In der neu entstandenen Mitte befindet sich jetzt eine Mensa mit 146 Plätzen. Die Galerieebene über dem Küchenbereich beherbergt künftig eine gemütliche Bibliothek mit gelben halbrunden Sitzecken, acht Computerarbeitsplätzen und Bücherregalen. Der schon vorhandene Schulklub im Keller erhielt neue Sanitäranlagen und eine Teeküche.
Der Stadtrat hatte die Sanierung des Gymnasiums im Mai 2012 beschlossen und sich Anfang 2013 auch für den Neubau der Dreifelderhalle entschieden. Während der zweijährigen Bauphase fand der Unterricht im Ausweichstandort auf der Boxberger Straße statt.
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