Sorgfältig streicht Robert Kretzschmar mit seiner kleinen Farbrolle über das zwei Zentimeter dicke Eis. Er arbeitet an der dicken roten Trennlinie auf dem Eishockeyfeld in der Trainingshalle der EnergieVerbund Arena. Für den gelernten Kfz-Mechatroniker ist Präzision kein Problem. „Das ist ein Job für Seiteneinsteiger und es macht Spaß“, meint Kretzschmar. Seit einem halben Jahr ist er jetzt in der Truppe der Eismacher. Es ist sein erster kompletter Eisaufbau. Am Freitag muss alles fertig sein. Dann startet zum Ferienauftakt die Eis-Disco.
Eine Woche dauert der Aufbau des Sommereises. Zuvor musste von der Betonfläche die alte Eishockey-Linierung entfernt werden. Dann wurden die 1.800 Quadratmeter gründlich gereinigt und über drei Tage bis auf minus zehn Grad herunter gekühlt, erklärt Hallenmanager Steffen Baronick. Seit Montag wird Wasser aufgetragen. Schicht für Schicht entstand so eine zwei Zentimeter dicke Eisfläche. Darauf werden jetzt die Linien für Eishockey, Short-Track und Eisstockschießen gezeichnet. Höchste Präzision ist nötig, auch ein großer Zirkel ist im Einsatz.
Danach kommen weitere zwei Zentimeter Eisschicht. Die werden nun nicht mehr gespritzt, sondern mit der Eismaschine aufgetragen. 40 Durchgänge muss der Eismaschinist dafür fahren. Die oberste Nutzschicht wird dann ständig mit der Eismaschine erneuert. Das insgesamt vier Zentimeter dicke Eis muss bis zum Saisonende im April 2015 halten.
Besonders die Eiskunstläufer sorgen für Herausforderungen bei den Eismachern, wenn die Absprunglöcher repariert werden müssen. Freitag nachmittag sind die ersten Trainingseinheiten auf dem neuen Eis geplant. Für den Leistungssport ist es enorm wichtig, auch in der warmen Jahreszeit, beste Trainingsmöglichkeiten zu haben, meint Hallenmanager Baronick. Mit dem Eis im Sommer komme die Landeshauptstadt diesen Anforderungen nach. Hauptnutzer des Sommereises sind der Bundesstützpunkt Short Track, sowohl mit dem Nationalteam als auch mit den Junioren. Alle ansässigen Eissportvereine sowie die Bundeskader im Eiskunstlauf aus Chemnitz trainieren hier. Bis zum 22. August sind über 325 Trainingsstunden auf dem Dresdner Sommer-Eis gebucht. In den letzten beiden Ferienwochen sei der Kalender so voll, dass keine Lücken für den öffentlichen Betrieb bleiben, so Baronick.
Am Freitag Abend startet die Sommersaison jetzt schon zum sechsten Mal mit einer dreistündigen Eis-Disco. Jeweils am Mittwoch in den kommenden vier Wochen ist die Eisfläche für zwei Stunden für alle geöffnet.
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