Gespannt lauschen die 3- bis 6-jährigen Knirpse im Kindergarten Josephinenstraße 33 den Ausführungen von Marcus Völp. Der Forschungsgruppenleiter vom Center for Advancing Electronics Dresden an der Technischen Universität (TU) Dresden gestaltet seit 2011 ehrenamtlich regelmäßig Projekttage in diesem Kindergarten. Der Kontakt entstand, als sein Sohn in diese Kita kam. Nun ist auch seine Tochter hier. Zunächst bot der Informatiker eigene Themen an, die er kindgerecht aufbereitete. Inzwischen schickt ihm die Leiterin der Einrichtung, Ute Hemmann, regelmäßig Fragen, die im Alltagsleben der Kinder auftauchen.
So ging es im aktuellen Projekt um das Thema Wasser. „Wohin fließt das Wasser im Sandkasten und warum haben wir darin keinen See?“ Dieser Frage ging der promovierte Informatiker mit den Kindern in kleinen Versuchsreihen nach. Eine ganze Woche experimentierten sie in der Dresdner Heide, erhielten von ihm ganz im Geiste von „Sofies Welt“ Forscherbriefe.
In dem Buch von Jostein Gaarder bekommt die Heldin Sofie von einem Unbekannten Briefe mit Fragen, über die sie dann beginnt nachzudenken. „Wer bist Du?“ oder „Woher kommt die Welt?“ waren solche Fragen.
Mit den Fragen von Marcus Völp lernten die Kinder zum Beispiel verschiedene Böden und Gesteine kennen. Im Kindergarten betrachteten die Kinder mit der Lupe und unter dem Mikroskop deren Strukturen. Aus Ton formten die Kinder kleine Schalen und konnten selbst erproben, dass daraus das Wasser nicht weglief. Das „Warum“ erklärte ihnen anschließend der Forscher. Gleichzeitig erläuterte er ihnen auf für sie verständliche Weise den Kreislauf des Wassers.
In einem kleinen Experiment konnten die Kinder zum Beispiel sehen, wie aus Wasser Wasserdampf wird. Aber auch die Frage, wie man schmutziges Wasser wieder sauberer bekommt, beantworteten sie sich in kleinen eigenen Experimenten selbst. Ein Besuch in der Kläranlage Dresden-Kaditz ist bereits in Planung. Darauf freuen sich die Knirpse schon. „Kinder in diesem Alter sind interessiert und wollen selbst etwas ausprobieren“, erzählt Ute Hemmann. „Die Mädchen und Jungen experimentieren gern und hinterfragen Dinge, über die wir als Erwachsene schon gar nicht mehr nachdenken.“ In früheren Projekten besuchten die Kinder die Fakultät für Physik an der TU Dresden. Die dort erlebten Lichtexperimente konnten zum Teil später in der Kita wiederholt werden. Aber auch mit der Herstellung von Schokolade haben sich die Kinder bereits vertraut gemacht.
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