Im Streit um die verkaufsoffenen Sonntage will die Dresdner Grünen-Spitze vermitteln. „Das gehört für mich zum neuen Politikstil in der Stadt“, sagte Grünen-Chef Michael Schmelich im Gespräch. Die widerstrebenden Interessen von Einzelhandel, Tourismusverband, Gewerkschaften und auch Kirchen zur Sonntagsöffnung der Geschäfte müssten ausgeglichen werden. „Wir wollen einen vernünftigen Mittelweg, der kein fauler Kompromiss ist“, meinte Schmelich. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, die Sonntagsöffnung während des Striezelmarktes beizubehalten.

Die Grünen haben das Thema auf die Tagesordnung ihrer außerordentlichen Mitgliederversammlung morgen Abend gesetzt. Hier sollte ursprünglich nur über die Stadtrats-Kooperationsvereinbarung mit Linken, SPD und Piraten bis 2019 und das Programm für die kommenden zwölf Monate diskutiert werden. Angesichts der festgefahrenen Positionen wolle man hier aber die Initiative ergreifen und sich von der Mitgliederversammlung die nötige Rückendeckung für den Vermittlungsversuch holen.

In den letzten Wochen war der Streit um verkaufsoffene Sonntage mehrfach über die Medien ausgetragen worden. Dabei hatte Linke-Fraktionschef André Schollbach in einem SZ-Interview eine klare Linie gegen die Sonntagsöffnungen angekündigt.

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