Mit der Eröffnung von drei neuen Fluglinien wird der Flughafen Dresden ab Montag an elf Drehkreuze angebunden sein. Mit Willkommensduschen werden am Morgen die ersten Flieger aus Hamburg und Zürich begrüßt, mit einer Dusche der Flughafenfeuerwehr wird danach der erste Linienflug nach Amsterdam verabschiedet. Damit, so Flughafensprecher Christian Adler, ist der Flughafen mit Linienflügen an elf nationale und internationale Drehkreuze angebunden. Allein nach Frankfurt am Main würden täglich sechs und nach München fünf Verbindungen bedient. Dreißig Unternehmen und Wirtschaftsverbände haben heute in einem Aufruf an Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) eine professionelle Vermarktung des Flughafens gefordert.
- Amsterdam
- Barcelona
- London
- Moskau (2 Flughäfen)
- Zürich
- Düsseldorf
- Frankfurt am Main
- Köln/Bonn
- München
- Stuttgart
Im Juni 2014 verzeichnete der Flughafen erstmals seit einem Jahr wieder ein Plus bei den Passagierzahlen. Dies sei vor allem auf den Start und die schnelle Aufstockung der Flüge von Intersky zurück zu führen, meinte Adler. Die österreichische Fluglinie fliegt seit Mai nach Zürich und bietet von dort auch einen schnellen Anschluss nach Graz an. Nun will mit Etihad Regional eine zweite Gesellschaft die Strecke zwischen Zürich und Dresden bedienen. Auch die Verbindung nach Amsterdam fliegt Etihad Regional. Etihad Regional ist Marke, unter der die Fluggesellschaft Etihad aus Abu Dhabi mit ihrer Beteiligung an Darwin Airline aus der Schweiz auftritt. Die Flüge nach Hamburg wird German Wings bestreiten. „Die neuen Destinationen ab Dresden sind angesichts der schwierigen Marktlage ein echter Akquiseerfolg“, betonte Uwe Schuhart, Sprecher der Mitteldeutschen Flughafen AG in Leipzig.
Zurückhaltend auf den Konkurrenten auf der Strecke nach Zürich reagierte die Chefs bei Intersky. „Wir sehen das nicht so dramatisch. Unsere Flugzeiten sind andere, mit uns kommt man auch von Dresden nach Zürich an einem Tag hin und zurück“, sagte Sprecher Roger Hohl. Allerdings würden auf der Strecke Zürich – Dresden mehr Flüge gebucht, die Relation liege bei 60 zu 40 Prozent. Letztlich, so Hohl, entscheide die Fluggesellschaft, welche Ziele sie von wo ansteuert. Der Flughafen habe darauf keinen Einfluss.
Seit 2011, als der Flughafen mit 1,92 Millionen Fluggästen seinen Bestwert erreicht hatte, weist die Statistik ein Minus aus. 2012 flogen 1,89 und 2013 1,76 Millionen Passagiere von Dresden aus. Trotz eines weiteren Rückgangs im ersten Halbjahr 2014 hofft der Flughafen nun, den Abwärtstrend zu stoppen. 768.000 Passagiere und damit 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr weist die Statistik aus. Mit Intersky und den neuen Verbindungen ab Montag soll nun mindestens das Ergebnis von 2013 gehalten werden, erklärte Adler. Damit wäre der Sinkflug der letzten drei Jahre beendet.
Dabei setzen die Flughafen-Manager in Dresden auch darauf, dass die derzeitigen Konflikte mit Russland nicht negativ auf das Geschäft durchschlagen. „Bisher haben wir hier keine Rückgänge bei den Passagieren auf den zehn Flügen pro Woche“, sagt Adler. Mit Spannung erwarte man die Nachfrage nach den Sonderflügen zum Jahresende.
Eine Initiative Sachsen pro Dresdner Flughafen hat Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) heute mit ganzseitigen Anzeigen in Tageszeitungen aufgefordert, sich klar zur wirtschaftlichen Zukunft des Dresdner Flughafens zu bekennen. Statt das Licht auf dem Flughafen aus zu machen, sei eine kompetente Vermarktung gefordert, heißt es in dem Text. Tillich solle seinen Einfluss geltend machen, dass „Dresden nicht zum Tal der Anschlusslosen wird“, fordern dreißig Unternehmen, Agenturen, Wirtschaftsverbände, die TU Dresden und das Uniklinikum.
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