Im Oktober starten die Umbauarbeiten am alten Bahnhof Klotzsche. In der Bahnhofshalle soll ein neuer Biomarkt entstehen. „Wir werden alles in einem Schwung sanieren“, kündigte Bernhard Probst an und meint damit auch das Verwaltungsgebäude nebenan. Der Inhaber des Vorwerkes Podemus hat den alten Bahnhof erworben und im vergangenen Sommer angekündigt, hier einen modernen Biomarkt zu eröffnen. Zum Tag der Architektur konnte man den fortgeschrittenen Verfall des Gebäudes besichtigen. Inzwischen sind die Pläne schon konkret geworden. „Wir wollen hier ein Bistro und Café einrichten und für die Pendler wird früh am Morgen der Frühbackshop geöffnet sein“, erklärt Probst. Auf 400 Quadratmetern werden Bioprodukte angeboten.
Obwohl neben dem Hofladen im Vorwerk Podemus inzwischen acht weitere Märkte in Dresden, Bautzen, Radebeul und Freiberg zur Biomarkt-Kette gehören, ist „Klotzsche architektonisch der geilste“, sagt Probst lachend. Man sieht ihm an, dass er sich auf das neue Projekt freut. Er plant auch, die alten Beschriftungen in der Bahnhofshalle wieder sichtbar zu machen. Auch die, an denen man die noch nicht so lange zurückliegende strenge Trennung von Frauen und Männern in der Öffentlichkeit erkennt. Wenn der Winter ein zügiges Bauen zulässt, soll im Frühjahr Eröffnung gefeiert werden. Sonst, so Probst, „wird es eben erst im Herbst“.
Die Idee zu dem Projekt stammt von Architekt Alexander Beck, der bereits das gegenüber gelegene ehemalige Bahnhofshotel und den historischen Ballsaal wieder aufgebaut und das Königswalder Quartier entwickelt hat.
Die als Parkplatz geplante Fläche neben dem alten Bahnhof muss sich Probst noch einige Zeit mit der Deutschen Bahn teilen. Sie hat sich beim Verkauf das Recht gesichert, auf dem Grundstück einen Kran aufbauen zu können, wenn die alte Eisenbahnbrücke im Nesselgrund abgerissen und neu gebaut wird. Die Bauarbeiten dafür sollen im ersten Quartal 2016 beginnen. Dann werde zuerst eine Ersatzbrücke zwischen den beiden Brücken errichtet. Bis Ende 2017, so der Plan, soll dann die neue Brücke, ein Stahlbetonrahmenbauwerk wie beim Flughafenzubringer, errichtet sein. Das wird noch einmal Einschränkungen geben, meinte Probst. Aber er wolle auf keinen Fall mit der Sanierung des Bahnhofs so lange warten, bis die Bahn die Brückenarbeiten abgeschlossen hat, sagt er.
Das Vorwerk Podemus beschäftigt 136 Mitarbeiter, im September kommen weitere neun hinzu. Sieben würden in der Landwirtschaft, 21 in der Fleischerei und der Rest in den Märkten beschäftigt. Zwölf Azubis lernen in dem Betrieb.
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