Es wird kein sächsisch geredet. Die Nähe zu Polen und Tschechien wird hier und da Thema sein. Der Tatort wird nicht im LKA spielen. Gedreht wird 2015 und ausgestrahlt wird der Tatort aus Dresden 2016. Das sind einige schon gesicherte Erkenntnisse nach der Pressekonferenz zum neuen Tatort heute im Taschenberg-Palais.
Karin Hanczewski spielt: Die Kripo-Diva und Ex Miss Juli. Eine Frau mit extrem guter Intuition, großer Klappe und einem kleinen Sohn.
Alwara Höfels spielt: Die Polizistin mit der Gerechtigkeitsmacke und einer altmodischen Sehnsucht nach Ordnung.
Jella Haase spielt: Ein mysteriöses Mädchen und Polizei-Anwärterin. Sie könnte sehr gut auch auf der anderen Seite des Gesetzes landen. Nach der ersten Folge geht sie ihren eigenen Weg.
Martin Brambach spielt: Den Kommissariatsleiter, gut und bürgerlich, kein Frauenflüsterer, kein Rumschreier. Immer irgendwo dazwischen.
Autor Ralf Husmann möchte Humor und Krimi miteinander verbinden. Husmann kann Humor und hat zum Beispiel als Autor bei der Harald-Schmidt-Show (vor 1998, als sie noch gut war) gearbeitet und die Bücher für die Serie Stromberg geschrieben. In einer seiner Playboy-Kolumnen stellt er fest, dass nicht mal der Humor mehr vor den Frauen sicher ist. Für die Männer bleibe da nur eine letzte wirkliche Bastion: Serienkiller. Das soll jedoch kein Vorgriff auf den Tatort sein. Husmann hat sich vorgenommen, ein modernes Frauenformat für den Tatort zu entwickeln.
Mit dem Produzenten-Team Wiedemann & Berg aus München haben sich absolute Profis mit ihrem Konzept durchgesetzt. Für den Film „Das Leben der Anderen“ holten sie sich 2007 den Oskar für den besten ausländischen Film.
Auch wenn der Titel für ihr Tatort-Konzept mit „Drei Engel für Dresden“ nicht besonders einfallsreich klingt und an 113 Krimi-Episoden aus den 70er und 80er Jahren erinnert, versichert Produzent Quirin Berg, dass in Dresden nicht im Bikini ermittelt werde. Dass Dresden die richtige Wahl für den Tatort sei, habe er schon an der Begeisterung des Taxifahrers gespürt, der ihn am Flughafen abgeholt hat. „Haben Sie schon gehört, dass Dresden Tatort-Stadt wird“, habe der Fahrer freudig gefragt.
Das Konzept sieht vor, dass der dritte Engel im Bund eine flexible Größe ist. Jella Haase wird nur im ersten Tatort dabei sein. Mit ihren 21 Jahren will sie sich noch nicht auf ein solches Format festlegen und noch mehr ausprobieren. Aber natürlich sei sie „sehr stolz und freue sich“, in Dresden mitspielen zu können.
Wer statt der Polizeianwärterin dann als dritter Engel erschaffen wird, ist noch ein Geheimnis von Autor Husmann. „Freude, Freude, Freude“ – diese Worte bestimmten auch das Statement von Alwara Höfels, bekannt aus „Keinohrhasen“ und zuletzt aus „Fuck ju Göhte“. Schauspielerin Karin Hanczewski war als einzige nicht dabei, sie dreht zur Zeit in Frankreich. In einer Videobotschaft verkündete sie ihre Freude über den neuen Job und die Zusammenarbeit mit dem Tatort-Team.
Martin Brambach gab auch heute schon den gesetzten Vorgesetzten. So jedenfalls soll er im Tatort rüberkommen. In Dresden geboren, ist er der einzige im Team, der sächseln könnte ohne dass es lächerlich wirkt. Aber Mundart steht (zum Glück) nicht im Plan. Mit sechs Jahren ist Brambach nach Berlin gezogen und dort auch in die Schule gegangen. Wahrscheinlich könnte er viel besser berlinern.
Jetzt heißt es, Geduld zu üben. Irgendwann im Jahr 2016 werden wir den Tatort sehen. Vielleicht auch noch einen, denn geplant sind zwei Tatorte pro Jahr.
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