Die im Mai abgerissene Villa in der Tolkewitzer Straße 57 soll nach dem Willen der Stadt wieder aufgebaut werden. Die Denkmalschutzbehörde hat dem Eigentümer in Rüsselsheim einen entsprechenden Bescheid zugestellt, heißt es in einer Pressemitteilung. Das Haus sei als Kulturdenkmal erfasst und widerrechtlich abgerissen worden. Die um 1920 errichtete Villa, in bester Elblage inmitten eines großen Gartengrundstücks gelegen, stellte ein für die Landeshauptstadt eher „selten überliefertes Zeugnis der Baukunst zwischen Neobarock, Art déco und Neuer Sachlichkeit dar. Sowohl das noble äußere Erscheinungsbild wie auch die exquisite Innenausstattung waren trotz langjährig unterlassener Instandhaltungsmaßnahmen in einem reparablen Zustand“, heißt es dort weiter.

Erst durch mehrere Brände seien weite Teile des Gebäudes vernichtet worden. So war unter anderem der gesamte Dachstuhl abgebrannt. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung. In extremen Fällen sei die Denkmalschutzbehörde gesetzlich befugt, den Wiederaufbau per Bescheid anzuordnen. Dazu würden ausreichend Plan- und Fotodokumentationen vorliegen.

Die Sächsische Zeitung hatte berichtet, dass der Grundstückseigentümer 1977 aus der DDR ausgereist war und nach dezwanzig Jahre später das Grundstück zurück übertragen bekam. Danach hätte es einen langwierigen Rechtsstreit um die Denkmalsschutzwürdigkeit gegeben. Dabei sei die Stadt in ihrer Rechtsauffassung auch in zwei Verfahren vom Verwaltungsgericht bestätigt worden.

Thomas Löser, Fraktionsvorsitzender und Sprecher der Fraktion für Stadtentwicklung, hatte erneuerte seine im Sommer geäußerte Kritik an dem Abriss und bezeichnete die Entscheidung der Denkmalschutzbehörde „als ein sehr erfreuliches Signal für die Stadtgesellschaft“. Besonders wichtig sei dies für diejenigen  Dresdnerinnen und Dresdner, die in der Vergangenheit mit viel Engagement, Geduld und Geld denkmalgeschützte Gebäude saniert haben.

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