Semperoper

Nevermann sucht Semperoper-Intendant – Neuer Termin im Rechtsstreit mit Dorny

Der Rechtsstreit zwischen dem Freistaat und Serge Dorny, der 2014 Intendant an der Semperoper werden sollte, geht am 12. Mai vor dem Landgericht in Dresden in die nächste Runde. Nach einem erfolglosen Gütetermin vor dem Arbeitsgericht im März 2014 hatte der Richter das Verfahren später an das Landgericht abgegeben. Sabine von Schorlemer, die als Kunstministerin den Vertrag mit Dorny im Februar 2014 noch vor dessen geplantem Amtsantritt im September wieder auflöste, ist nicht mehr im Amt. Nachfolgerin Eva Maria Stange (SPD) muss die Suppe nun auslöffeln.

Rechtsanwalt Marc Steffek, der den Freistaat in der Sache vertritt, betonte auf Nachfrage, dass sich „an der Position des Freistaates nichts geändert hat“. Die Gründe für die fristlose Kündigung des Vertrages seien nach wie vor stichhaltig. Da Dorny inzwischen am Opernhaus in  Lyon wieder als Direktor angestellt sei, gebe es „auch kein nennenswertes finanzielles Risiko für den Freistaat“, betonte der Arbeitsrechtsexperte. Sollte das Landgericht Zeugen anhören wollen, könnte es weitere Verhandlungstermine nach dem 12. Mai geben. Man habe dem Gericht Zeugen benannt, so Steffek.

Intendantensuche mit Ex-Staatssekretär Knut Nevermann

Für Stange steht die Suche nach einem neuen Intendanten für die Semperoper im Vordergrund. „Im Gegensatz zu meiner Vorgängerin habe ich dafür keine Findungskommission eingesetzt“, sagte sie im Gespräch. Sie lasse sich von Knut Nevermann beraten. Stange und Nevermann waren 2006 bis 2009 ein erfolgreiches Gespann als Ministerin und Staatsekretär im Sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Nevermann wurde damals als Nachfolger von Frank Schmidt, der in den Ruhestand ging, berufen. Später war er in Berlin und bis Dezember 2014 Staatssekretär für Wissenschaft beim Berliner Senat. Dem gebürtigen Hamburger gelang es 2009, Wilfried Schulz als Intendant für das Staatsschauspiel nach Dresden zu holen.

„Nevermann kennt alle Bühnen Europas“, sagt Stange. „Die Schlinge zieht sich langsam zu“, beschreibt sie das Stadium der Suche so, als zeichne sich bereits eine Personalie ab. Auch für Schulz muss eine Nachfolge gefunden werden. Er wechselt 2016 nach Düsseldorf. Stange hat klare Erwartungen an die Spitzen der kulturellen Instanzen in Dresden. Bei ihrer Vorstellung als OB-Kandidatin auf der Grünen-Mitgliederversammlung sagte sie am Mittwoch: „Die Intendanten müssen sich in das Leben der Stadt einbringen. Sie haben einen gesellschaftspolitischen Auftrag“. Ob Stange den neuen Semperoper-Intendanten als Ministerin oder als Oberbürgermeisterin begrüßen wird, entscheidet sich bei der Oberbürgermeister-Wahl am 7. Juni, spätestens aber im zweiten Wahlgang am 5. Juli.

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