„Das Lied ist egal – Hauptsache, der Rhythmus stimmt.“ Das erklärte ein Zimmermann nach der heutigen Eröffnung der Messe HAUS. Denn begrüßt wurden die Gäste mit einem zünftigen „Zimmerer-Klatsch“. Der sieht ein wenig aus wie ein Kinderspiel und hört sich an wie bei den Volksmusikanten, ist aber eine uralte Tradition unter den Handwerkern. Zum immerhin 25. Mal wurde danach das blaue Band durchschnitten und die Besucher strömten.
Es sei eine Erfolgsgeschichte made in Saxony, freute sich Innenminister Markus Ulbig (CDU), der Schirmherr der mittlerweile größten regionalen Baumesse. „Was die Messe so erfolgreich macht, ist das sichere Gespür für die Trends.“ So biete die Veranstaltung mit der Fachausstellung Energie und den Schwerpunkten Sicherheit und dem barrierefreien Bauen und Wohnen aktuelle Themen. „Damit es keine Wortfloskel bleibt, wenn davon gesprochen wird, dass Menschen so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden leben können.“
Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) ergänzte dies mit Zahlen: „180.000 Euro hat die Stadt Dresden im vergangenen Jahr ausgegeben, um barrierefreies Bauen zu unterstützen.“ Er verwies auf die vielen aktuellen Bauvorhaben, „allein 31 Großbauprojekte im innerstädtischen Bereich“, und auf jene, die in Zukunft noch anstehen. „Der Neu- und Umbau von Schulen und Kindergärten ist ein unheimlicher Kraftakt mit einem Finanzvolumen von 600 Millionen Euro, angelegt auf sechs bis sieben Jahre.“ Geschuldet sei dies der prognostizierten Entwicklung der sächsischen Landeshauptstadt – in den nächsten 15 Jahren soll die Zahl der Einwohner um knapp 50.000 wachsen. „Der derzeitige Flächennutzungsplan stellt jedoch noch ausreichend Flächen für Wohnungsbau und Gewerbe zur Verfügung“, so Marx.
Planer, Handwerker und sogar Künstler
Das freut auch Uwe Nostitz, Vizepräsident des Sächsischen Baugewerbeverbandes. Als die Messe 1991 gestartet sei, waren dies paradiesische Zeiten für die Branche. „Die DDR-Mangelwirtschaft und der dadurch entstandene Sanierungsstau hatten zur Folge, dass plötzlich an jeder Ecke des Freistaates gebaut wurde.“ Glücklicherweise habe die HAUS auch den darauffolgenden Einbruch der Bauwirtschaft Mitte der 1990er Jahre überstanden und sei nun umso fester etabliert als Branchentreff.
„25 Jahre HAUS – das sind 867.000 Besucher insgesamt, über 4.100 verschiedene Firmen haben sich bisher als Aussteller beteiligt, fünf sind von Anfang an dabei“, betonte Roland Zwerenz, Geschäftsführer des Veranstalters ORTEC zum Messerundgang. Im Jubiläumsjahr sei die Messe wieder ausgebucht. 600 Aussteller teilen sich die insgesamt 25.000 Quadratmeter, zu denen allerdings auch die Freifläche und ein Zelt gehören. Er wünsche sich, so Zwerenz zur Eröffnung, für die kommenden Jahre eine zusätzliche Halle, eventuell sogar mit einem Parkdeck.
Zunächst aber müssen Fotovoltaikanlagen, Ziegelwände, Treppen, Infrarotkabinen – und all die anderen vielfältigen Produkte, die man auf der Messe ansehen und zum Teil auch kaufen kann – mit dem vorhandenen Platz auskommen. Die Besucher können sich Küchen planen, Kamine erklären und die Leistung kombinierter Heizanlagen ausrechnen lassen wie auch Handwerkern über die Schulter schauen. So ist ein Stuhlbauer vor Ort, der nicht nur neue, sondern vor allem historische Sitzgelegenheiten detailgenau fertigt. Zum ersten Mal ist ein Karikaturist dabei. Leonard Burach hat lange in Dresden gelebt und viele Jahre als Bauleiter gearbeitet. Jetzt ist er Künstler und wohnt in der Schweiz. Auf der Messe karikiert er die Vorbeikommenden – allerdings nur, wenn diese es wünschen.
- Messe HAUS
- bis 1. März, geöffnet täglich von 10 bis 18 Uhr
- Eintritt 10, ermäßigt 8 Euro, die Teilnahme am Vortragsprogramm ist bereits darin enthalten
- täglich kostenfreie Kinderbetreuung
>> http://www.baumesse-haus.de
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