Am vierten Streiktag in den Dresdner Kitas sind etwa 800 Beschäftigte dem Aufruf der Gewerkschaften gefolgt und haben die Arbeit niedergelegt. Das sorgte wiederholt für erhebliche Ausfälle. 44 von 179 Kindertageseinrichtungen inklusive Außenstellen waren heute geschlossen. Rund 9.000 Kinder und deren Eltern waren betroffen, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung.
Den mehr als 60 Eltern, die heute bei der städtischen Hotline nach einem Ersatzplatz für die Betreuung suchten, konnte geholfen werden. Auch für Morgen haben die Gewerkschaften zum Streik aufgerufen. Das Rathaus rechnet mit ähnlichen Auswirkungen wie heute.
Gegenwärtig liegen dem Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen keine neuen Informationen zu weiteren Arbeitskampfmaßnahmen der Gewerkschaften vor. Dennoch laufen Vorbereitungen, um berufstätigen Eltern und Eltern in Ausbildung bevorzugt einen Betreuungsplatz im Streikfall anbieten zu können. Darum wurden die Eltern in einem Elternbrief aufgefordert, sich entsprechende Arbeits- und Ausbildungsnachweise ausstellen zu lassen, teilte Eigenbetriebs-Chefin Sabine Bibas mit. „Ich hoffe sehr, dass wir die Nachweise nicht brauchen werden. Nur, vorbereitet sollten wir im Sinne der Eltern sein. Es ist beeindruckend, wie sich die Dresdner Eltern aktuell den Auswirkungen des Arbeitskampfes stellen und Betreuungslösungen für ihre Kinder finden“, sagte Bibas.
Seit dem 8. Mai läuft der Arbeitskampf um eine Aufwertung der sozialen Berufe. „Die mit den Streiks verbundenen Einschränkungen unter anderem für Eltern und Kinder sind teilweise erheblich. Den Streikenden ist dies durchaus bewusst, gleichwohl gibt es zur Durchsetzung der berechtigten Forderungen keine andere Wahl“, erklärte Manuela Schmidt, Landesbezirksfachbereichsleiterin für den kommunalen Bereich bei der Gewerkschaft ver.di. Zudem liege bis heute kein verhandelbares Angebot der Arbeitgeber vor. „Solange dies so ist, werden wir unseren Streik fortsetzen müssen. Dies kostet nicht nur den Streikenden viel Kraft und auch Mut“, so Schmidt.
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