Dresden ist einer der bedeutendsten Standorte der Mikroelektronik in Europa und soll weiter wachsen. Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) kündigte heute ein neues Rahmenprogramm der Bundesregierung zur Förderung von Forschung und Innovation in der Mikroelektronik mit einem Umfang von 400 Millionen Euro an. Das Dresdner Mikroelektronik-Cluster bietet beste Voraussetzungen für den Einsatz der Fördermittel. Es ist heute das größte in Europa. Mit rund 25.000 Beschäftigten erwirtschaftet die sächsische Mikro- und Nanoelektronik-Industrie insgesamt einen Umsatz von rund 6 Milliarden Euro pro Jahr, heißt es in einer entsprechenden Erklärung des Ministeriums.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besuchte heute gemeinsam mit der Bundesforschungsministerin und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) Chipfabriken von Globalfoundries und Infineon und diskutierte mit Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft am Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme über die strategische Zukunft der Mikroelektronik in Dresden, Deutschland und Europa.
Gestern hatte der US-Elektronikkonzern Globalfoundries eine 250-Millionen-Euro-Investition in seinen Dresdner Standort angekündigt. In dem Chipwerk soll die neue Transistor-Architekturtechnologie „FD-SOI“ (Fully Depleted Silicon on Insulator) eingeführt werden, erklärte Konzernchef Sanjay Jha.
Mit der neuen Technologie können Halbleiter besonders kostengünstig und mit deutlich reduziertem Stromverbrauch produziert werden. Der Chiphersteller erhofft sich einen Wettbewerbsvorteil bei der Ausrüstung von neuen Modellgenerationen in der Autobranche, bei Smartphones oder dem sogenannten Internet der Dinge. So haben heute rund 80 Prozent der Innovationen in der Automobilbranche ihren Ursprung in den elektronischen Systemen. Die ersten neuen Chips sollen 2017 auf den Markt kommen.
Das Bundesforschungsministerium habe den Auf- und Ausbau der Mikroelektronik in und um Dresden seit der Wiedervereinigung in Zusammenarbeit mit dem Freistaat Sachsen stark unterstützt, sagte Wanka. Mit der Ansiedlung erfolgreicher Unternehmen seien zusätzliche private Investitionen in zweistelliger Milliardenhöhe nach Sachsen geflossen. Europaweit sorge die Mikroelektronik derzeit für 200.000 direkte und mehr als 1 Million indirekte Arbeitsplätze.
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