Die ehemalige Feuerwache an der Katharinenstraße 9 in der Dresdner Neustadt wird zum Flüchtlingsheim. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, beziehen 70 Flüchtlinge in der zweiten Ferienwoche das Haus im Szeneviertel, das ursprünglich für die Kreativwirtschaft gedacht war. Grund sind die steigenden Flüchtlingszahlen. „Nach den aktuellen Prognosen wird Dresden in diesem Jahr voraussichtlich 5 365 Asylsuchende aufnehmen. Für die Verwaltung entsteht dadurch die Herausforderung, kurzfristig eine hohe Anzahl an Plätzen zu schaffen, um die Personen unterbringen zu können“, heißt es in einer Mitteilung.
An der Katharinenstraße 9 laufen zurzeit Arbeiten zum Brandschutz. Die Brandmeldeanlage und die Brandschutztüren werden erneuert. Zur Abtrennung des Feuerwehrgeländes von der Louisenstraße zu den Wohnheimen in der Katharinenstraße wird ein Tor montiert. Zusätzlich wird ein mobiler Bauzaun aufgestellt, um ein Übersteigen der Stützwand und das unbefugte Betreten des Feuerwehrgeländes zu verhindern. Räume und Treppenhäuser erhalten einen neuen Anstrich. Die Erarbeitung des Konzeptes für die neue Flüchtlingsunterkunft erfolge in intensiver und unmittelbarer Zusammenarbeit mit dem „Projektteam „K9 – KREATIV – INTEGRATIV“, zu dem etwa die Projektschmiede gGmbH, Gewerbetreibende der Dresdner Neustadt, das Netzwerk Bunte Neustadt und das Ev.-Luth. Kirchspiel Dresden-Neustadt gehören.
Stadt lädt zur Bürgerversammlung in die Scheune
Am Montag, 19. Oktober, lädt die Stadt von 17.30 bis 19.30 Uhr in die Scheune, Alaunstraße 36, zu einer Bürgerversammlung ein. Bürgermeisterin Dr. Kristin Kaufmann sowie Mitarbeiter des Sozialamtes und des Betreibers, der Diakonie Dresden, geben dann einen Überblick über die geplante Unterbringung in dem Haus. Es besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich zum Thema Asyl, zu dem Haus und zum geplanten Betrieb umfassend zu informieren. Einlass ist ab 17 Uhr.
Dieser Tage läuft der Abbau der Zeltstadt an der Bremer Straße. Sämtliche Flüchtlinge wurden am Wochenende auf feste Quartiere in der Stadt verteilt. Die meisten sind in dem ehemaligen Technischen Rathaus an der Hamburger Straße untergebracht. Wie Sachsens Leiter der Stabsstelle Asyl, Dirk Diedrichs, informierte, leben dort aktuell rund 1350 Asylsuchende. Sachsen nutzt das Technische Rathaus als Erstaufnahme-Einrichtung, in der auch die Registrierung der Ankommenden und die Gesundheitsprüfung vorgenommen wird.
Am Wochenende waren etwa 1460 neue Flüchtlinge in Sachsen eingetroffen. Laut Diedrichs waren es vor allem Asylsuchende aus Bayern, die im Rahmen des Deutschland-Ausgleichs umverteilt wurden. Derzeit sind mehr als 13300 Plätze in sächsischen Flüchtlingsunterkünften belegt.
Blumen als Dankeschön für die Dresdner
An diesem Donnerstag, den 15. Oktober, will sich eine Gruppe von geflüchteten Menschen in einer öffentlichen Aktion bei den Dresdnern für die Aufnahme in Deutschland bedanken. Sie wollen von 14 bis 17 Uhr Blumen auf dem Vorplatz vor der Altmarktgalerie am Ausgang zur Prager Straße an Passanten verteilen. Die Blumen habe die Gruppe selbst bezahlt, wie das Netzwerk „Dresden für Alle“ betont. Das Blumengeschäft „Stammnitz“ unterstütze die Aktion durch einen niedrigen Einkaufspreis. „Wir möchten mit dieser Aktion unsere Dankbarkeit und unseren Willen zur Integration zum Ausdruck bringen“ so der Sprecher der Geflüchteten, Mohamad Qasam (21) aus Syrien.