2.700 bis 3.200 Anhänger sind heute zur Pegida-Demo auf dem Theaterplatz gekommen. 300 bis 350 Gegendemonstranten, die zunächst auf dem Neumarkt versammelt waren, nutzten die Gelegenheit zu lautstarken Protesten in Sicht- und Hörweite, zum Beispiel vom Postplatz aus.
Pegida-Anführer Lutz Bachmann erinnerte in seiner Rede an die zehn sogenannten Dresdner Thesen, die am 15. Februar 2015 bei einem Treffen verschiedener Pegida-Ableger verabschiedet und einen Tag später in Dresden auf der Demo von ihm verlesen wurden. Bachmann hielt Bayerns Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) vor, ein Wendehals zu sein, der sich heute mit den Federn schmücke, die damals längst Forderungen von Pegida waren. Die Thesen seien dafür ein Beleg. Der große Tag der Abrechnung komme bei der Bundestagswahl 2017, prophezeite er.
Pegida-Vereinsmitglied Tatjana Festerling wiederholte ihre Forderung nach einem Schutz der europäischen Außengrenzen mit einem modernen Hightech-Zaun, wie er sich in Saudi-Arabien bewährt habe. Erneut kritisierte sie die Regelungen zum Umgang mit Flüchtlingen zwischen der EU und der Türkei. Sie fände es unerträglich, dass sich die Berliner Politiker hier zu Hause nicht mit der AfD in einem Fernsehstudio sehen lassen wollten, die gleichen Leute aber mit einem Diktator wie Erdogan Abkommen schließen würden.
265 Polizeibeamte sicherten die Veranstaltungen heute Abend. Die Teilnehmerzahlen bei Pegida und Gepida stammen von der Forschungsgruppe durchgezaehlt. Am Ostermontag will Pegida pausieren. „Wir haben uns das lange überlegt“, meinte Bachmann. Alle Einsatzkräfte sollten ein ruhiges Osterfest feiern, fügte er als Erklärung hinzu. Am 4. April seien dann Demonstrationen in Dresden und Leipzig geplant.