Rolf-Dieter Sauer Dehoga

Dehoga-Chef Rolf-Dieter Sauer: Tourismuswerbung für Dresden verstärken

Ein Umdenken bei Bettensteuer und Vermarktung der Stadt Dresden hat Rolf-Dieter Sauer, Vorsitzender des Dehoga-Regionalverbandes Dresden gefordert. Die Beherberungssteuer „ist deutschlandweit die Höchste. Unsere Rezeptionisten ertragen tagtäglich den Unmut der Gäste und gleichzeitig sind Ferienwohnungen mit weniger als fünf Betten von dieser Steuer befreit“, kritisierte Sauer, der vergangene Woche zum Nachfolger von Marco Bensen gewählt wurde. Bensen war als Hoteldirektor nach Düsseldorf gewechselt. Freistellungsanträge für Geschäftsreisende und unterschiedliche Steuersätze würden zu einem personalintensiven und bürokratischen Mehraufwand führen, sagte Sauer und sprach sich für eine „ausgewogenere Regelung“ aus. Als Inhaber des Hotels Bergwirtschaft am Wilden Mann kennt Sauer den täglichen Ärger mit der Beherbergungssteuer aus eigener Erfahrung.

OVG: Noch kein Verhandlungstermin zur Bettensteuer

Bereits im Februar 2016 hatte die Berliner A&O Hotel und Hostel Holding, die auch ein Hostel am Dresdner Hauptbahnhof betreibt, beim Oberverwaltungsgericht in Bautzen eine sogenannte Normenkontrollklage eingereicht. Derzeit würden Schriftsätze ausgetauscht, sagte OVG-Sprecherin Norma Schmidt-Rottmann auf Anfrage. Eine Terminierung sei noch nicht absehbar.

Großereignisse für Tourismuswerbung nutzen

Deutliche Reserven sieht der neue Dehoga-Vorsitzende bei der Werbung der Landeshauptstadt für die Destination Dresden. Städtetourismus und insbesondere innerdeutsche Reisen seien im Moment deutlich stärker nachgefragt. Dieses Potential sollte auch für Dresden und den Dresdner Großraum deutlich mehr genutzt werden. „Großveranstaltungen wie die Jubiläen des Kreuzchores und der Staatskapelle sowie die Neueröffnung der Philharmonie und des Kulturkraftwerkes Mitte seien genau der richtige Zeitpunkt, um intensiver für Dresden zu werben und mit diesen Ereignissen an die internationale Öffentlichkeit zu gehen“, bekräftigt Sauer.

Kritik an Umsatzsteuer-Regelung

Zum Dehoga-Regionalverband Dresden gehören auch weite ländliche Gebiete von Altenberg über Riesa bis hin nach Görlitz, Zittau und Bad Muskau. Die Stärkung dieses ländlichen Raumes und das Sichern der Unternehmensnachfolge in zahlreichen Betrieben stehe ebenfalls im Fokus der zukünftigen Verbandsarbeit, betonte Sauer. Kritik übte er an der „scheinbar wahllosen Verteilung der Umsatzsteuersätze“. Lebensmittel, die im Einkauf mit sieben Prozent versteuert würden, müssten nach ihrer Veredlung durch die Köche plötzlich mit 19 Umsatzsteuer weiter berechnet werden, beschreibt Sauer die Situation und vergleicht sie mit der eines Esels: „Solange er lebt und arbeitet ist er 19 Prozent wert, sobald er aber stirbt und de facto nur noch ein Fleischlieferant ist, sind es lediglich sieben Prozent“.

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