Thema: Asyl in Dresden

schule-boxberger-strasse

Rückgang bei Asylbewerbern – Stadt reduziert Wohnungskontingent

Dramatische Debatten im Stadtrat zur Flüchtlingsunterbringung und Aufrufe an die Bevölkerung, Mietwohnungen zur Verfügung zu stellen prägten die letzten Monate des Jahres 2015. Das ist vorbei. Die Zahl der Asylsuchenden ist drastisch zurückgegangen. Das Land hat die Zahl der Erstaufnahmeeinrichtungen bereits deutlich zurückgefahren. Allein in Dresden wird das Kontingent der Unterbringungsplätze bis Ende Oktober um 1.750 reduziert.

3.536 Plätze in 680 Wohnungen werden abgebaut

Jetzt handelt auch die Stadtverwaltung. Bis Anfang 2018 soll der Bestand an Flüchtlingswohnungen um 680 abgebaut werden. Das entspricht 3536 Unterbringungsplätzen. „In einer ersten Stufe werden die Verträge für 32 Ferienwohnungen und 93 Mietwohnungen mit insgesamt 577 Plätzen gekündigt. Die Abmietung von weiteren bis zu 1 290 Plätzen im ersten Quartal 2017 wird derzeit geprüft und vorbereitet. Diese Wohnungen stehen dann wieder dem allgemeinen Wohnungsmarkt zur Verfügung“, informierte heute Sozialbürgermeisterin Kristin Klaudia Kaufmann (Linke). Der zeitnahe Abbau sei aufgrund der erheblichen Kosten „unabdingbar“.

Künftig würden 394 Plätze als Notreserve im Stand-by-Modus vorgehalten, so Kaufmann. Sie könnten binnen 48 Stunden reaktiviert werden. An dem Anteil von mindestens 60 Prozent dezentraler Unterbringung in Wohnungen wolle man aber festhalten. Die Reduzierung der Plätze soll insbesondere in Stadtteilen erfolgen, wo zuletzt vergleichsweise viele Geflüchtete untergebracht wurden – etwa in Prohlis und in Gorbitz. Kaufmann sicherte zu, dass in Fällen, wenn Asylberechtigte und anerkannte Flüchtlinge in der bislang genutzten Wohnung bleiben wollen, das in Absprache mit dem Vermieter möglich gemacht werde.

Von 6.710 Plätzen sind derzeit 4.825 belegt

Dresden verfügt derzeit über insgesamt 6.710 Plätze zur Unterbringung von Asylsuchenden. Diese verteilen sich auf 1.898 Plätze in Übergangswohnheimen und 4.812 Plätze in angemieteten Wohnungen. Im September 2016 hat Dresden insgesamt 136 Asylbewerber untergebracht, seit Jahresbeginn 1.633. Die Menschen stammen schwerpunktmäßig aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und der Russischen Föderation. In den von der Stadt bereit gestellten Unterkünften würden derzeit 4.825 Personen leben, davon 3.151 in Wohnungen, 868 in Übergangswohnheimen und 806 in Interimsunterkünften. Die meisten Flüchtlinge leben nach Angaben der Stadt in den Ortsamtsbereichen Cotta (1.203), Prohlis (1.124) und Altstadt (643).

Gemeinschaftsunterkünfte, die im Jahresverlauf 2016 geschlossen wurden/werden:

•        Altenberger Straße 83 (46 Plätze, Stand-by ab 01.11.2016)
•        Berliner Straße 25 (132 Plätze, geschlossen zum 30.09.2016)
•        Boxberger Straße 1-3 (288 Plätze, Stand-by ab 01.01.2017)
•        Dölzschener Straße 47 (110 Plätze, nicht geöffnet)
•        Florian-Geyer-Straße 48 (153 Plätze, Schließung Ende 2016 beabsichtigt)
•        Ginsterstraße 3 (70 Plätze, geschlossen zum 31.05.2016)
•        Leipziger Straße 15 (25 Plätze, geschlossen zum 31.05.2016)
•        Podemusstraße 9 (Reduzierung um 30 Plätze auf 40 Plätze zum 31.05.2016)
•        Schleiermacherstraße (70 Plätze, geschlossen zum 30.04.2016)
•        Thäterstraße/Mengststraße 9 (59 Plätze, geschlossen zum 31.05.2016)
•        Zur Wetterwarte 34 (60 Plätze, Stand-by ab 01.09.2016)