Die Bundesvorsitzende der Partei Die Linke, Katja Kipping, und Linke-Stadtrat Tilo Kießling sind heute als Direktkandidaten für die Bundestagswahl 2017 nominiert worden. Kipping erhielt 91,7 Prozent der Stimmen und tritt im Bundestagswahlkreis 159 (Dresden I) an. Hier hatte sie 2013 mit 25 zu 42,6 Prozent gegen den CDU-Kandidaten Andreas Lämmel verloren, hatte aber über den Listenplatz ihr Bundestagsmandat verteidigt. Für Kießling stimmten 86,3 Prozent der Teilnehmer der Kreiswahlversammlung. Er tritt im Wahlkreis 160 (Dresden II – BautzenII) an. Hier verlor er 2013 gegen Arnold Vaatz (CDU) mit 19,1 zu 41,8 Prozent der Stimmen.

Von den Erfahrungen der rot-grün-roten Stadtratskooperation könnten auch die Debatten auf Bundesebene profitieren, sagte Kipping. Es sei möglich, in der Zusammenarbeit das Trennende nicht zu denunzieren und die eigenen Positionen aufzuzeigen. Sie plädierte für eine starke außerparlamentarische Meinungsbildung. „Dann müssten die Themen konsequent und couragiert umgesetzt werden“, meinte sie und nannte als Beispiel den Erfolg für das Sozialticket. Das Zustimmung bei der Nominierung gebe Rückenwind für den Wahlkampf.

Kießling erinnerte daran, dass sein Konkurrent im Wahlkreis inzwischen seine Avancen an die AfD bereuen dürfte. Nach den Wahlerfolgen der AfD 2014 hatte Vaatz unter anderem erklärt, dass er es für fragwürdig halte, wenn die AfD an den rechten Rand gerückt werde. Jetzt, so Kießling, würden ihm prominente Mitglieder in Richtung AfD weglaufen. Für sich selbst stellte er das Ziel, das Ergebnis der Wahl von 2013 zu übertreffen.

Die nächste Bundestagswahl findet voraussichtlich in der zweiten Septemberhälfte 2017 statt, der mögliche Korridor für den Termin geht von Ende August bis Mitte Oktober.

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