Thema: Die Königsbrücker

Stadtrat Koeni 1604

Königsbrücker Straße: CDU und FDP verteidigen Variante 7

Einen Tag vor der Bürgerinformationsveranstaltung haben CDU und FDP im Dresdner Stadtrat die am 16. April 2014 mit ihren Stimmen verabschiedete Sanierungsvariante 7 für die Königsbrücker Straße verteidigt. Gemeinsam mit der Bürgerfraktion, die damals noch im Stadtrat saß, hatten sie die Forderung von Linken, Grünen und SPD nach einer Planungsalternative wegen deutlich zurückgegangener Verkehrszahlen zurückgewiesen.

Kritisch sehen CDU und FDP vor allem die geplante Verkehrsführung zwischen Katharinenstraße und Bischofsweg mit einer gemeinsamen Fahrspur pro Richtung für Straßenbahnen und Kfz-Verkehr. „Da wird ein Flaschenhals geplant, der zur Staufalle nicht nur für Autos, sondern auch für die Straßenbahn wird“, moniert Gunter Thiele, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Stadtratsfraktion. Die CDU spreche sich für eine Kfz-Fahrspur neben dem Straßenbahngleis über die gesamte Strecke aus, wie es die Variante 7 vorsieht, so Thiele.

Für FDP/FB-Fraktionschef Holger Zastrow gibt es eine „verblüffend starke Orientierung der Variante 8.7 an der bereits bekannten Varianten 7 oder der alten „Hilbert-Variante“. Der jetzt von der Stadtverwaltung favorisierte Sanierungsentwurf 8.7 stelle sich zudem als beinahe ebenso großer Eingriff in den Straßen- und Stadtraum dar, wie die beschlossen Variante 7, wendet Zastrow ein und findet, dass sich der von Rot-Grün-Rot erzwungene zweijährige Zeitverzug nicht gelohnt habe.

„Der Baubeginn für die Königsbrücker Straße verzögert sich voraussichtlich bis 2019 und das alles für ein absolut dürftiges Ergebnis“, so der FDP-Politiker. Die Straßenbahn solle in weiten Teilen ihr eigenes Gleisbett erhalten und damit würden die Eingriffe in die Seitenräume und bei den Straßenbäumen ähnlich umfangreich wie bei der 2014 beschlossenen Variante 7 mit befahrbaren Gleisen, konstatiert Zastrow. Er lehne eine Variante ab, bei der durch einen künstlichen Flaschenhals die wichtigste Nord-Süd-Verbindung der Stadt durch Müllfahrzeuge oder Unfälle komplett blockiert werden könne.

Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) hatte sich gestern klar für die Variante 8.7 ausgesprochen. Dies sei die Empfehlung der Planer an den Stadtrat. Einige Grünen-Fraktionsmitglieder haben sich bereits dieser Position angeschlossen. Für die Bürgerinitiative „Königsbrücker muss leben“ hatte deren Sprecher Martin Schulte-Wissermann dagegen die Variante 8.4 klar bevorzugt. Sie sei ganz klar der städtebaulicher Gewinner, so die Begründung.

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