Thema: Pegida

1801 2016 pegida

Pegida-Demo: Festerling vergleicht Regierungsparteien mit Nazis

Nach einer Woche Pause haben sich heute zwischen 3.500 bis 4.000 Anhänger des Pegida-Vereins auf dem Neumarkt versammelt. Vereinsmitglied und Ex-OB-Kandidatin Tatjana Festerling reagierte in ihrer Rede auf die Ermittlungen zum Verdacht der Volksverhetzung wegen ihrer Rede vor einer Woche in Leipzig. „Wenn die Mehrheit der Bürger noch klar bei Verstand wäre, dann würden sie zu Mistgabeln greifen und diese volksverratenden, volksverhetzenden Eliten aus den Parlamenten, aus den Gerichten, aus den Kirchen und aus den Pressehäusern prügeln“, hatte sie dort gesagt. Der Journalistenverband hat Anzeige erstattet, die Staatsanwaltschaft Leipzig ermittelt. Festerling sprach von einem politischen Schauprozess. Heute legte sie auf dem Neumarkt nach und verglich die Regierungsparteien mit Nazis. Heute seien die Farben der Nazis nicht mehr braun, sondern die der Regierungsparteien, hatte Festerling gesagt. Die Polizei teilte mit, dass sie diese Äußerung „der Staatsanwaltschaft Dresden zur rechtlichen Würdigung vorgelegt“ hat.
Auffallend war zudem, dass Festerling nicht nur Pegida, sondern auch die AfD in einer gemeinsamen Oppositionsrolle gegen das „Establishment“ sieht. Bisher hatte sich Pegida immer strikt von der AfD abgegrenzt und alle Annäherungsversuche abgewehrt. Vereinschef Lutz Bachmann war wegen Krankheit zu Hause geblieben.

Während des Pegida-Umzugs kam es am Dr.-Külz-Ring zu lautstarken verbalen Auseinandersetzungen zwischen den Pegida-Anhängern und Gegendemonstranten. Hier hatten sich Teilnehmer einer GEW-Kundgebung und die Gepida-Demonstranten vereinigt. Gepida war heute mit etwa 500 Teilnehmern auf dem Theaterplatz gestartet und dann in Richtung Dr.-Külz-Ring gezogen. Nach Auskunft der Polizei warfen Gegendemonstranten Schneebälle auf die Pegida-Anhänger. Es habe keine Verletzten gegeben. Insgesamt seien heute Abend 306 Polizeibeamte im Einsatz gewesen, so ein Polizeisprecher.

Erstmals haben sich heute Händler, Kultur und Gastronomen mit der Aktion „Dresden geht aus“ gegen monatelange Einnahme-Rückgängen am Pegida-Montag gewehrt.