Auf der Leipziger Straße, gegenüber vom Alten Schlachthof und umgeben von Baustellen, ist wieder Leben eingezogen. In dem Gebäude wurden schon Baumaschinen vermietet, Farben verkauft und Werbemittel angepriesen. Dann stand es leer. Jetzt bietet der Kardesch Market seit wenigen Wochen anatolische und orientalische Produkte an.
Von der Idee zum Supermarkt
Der Inhaber ist Bahri Kandamar und kommt eigentlich aus einer ganz anderen Branche. Er war Polizeikommissaranwärter, als sein kleiner Sohn erkrankte und er zugunsten der Familie das Studium an der Hochschule der Sächsischen Polizei und das damit verbundene Pendeln nach Rothenburg aufgab.
Die Zeit der Arbeitslosigkeit nutzte er, um sich um seinen Sohn zu kümmern, dem es dank einer Behandlung bald besser ging, und sich Gedanken über einen neuen Job zu machen. Flexibel sollte er sein, und die Möglichkeit bieten, vieles selbst gestalten und einbringen zu können. Da war die Idee, einen eigenen Supermarkt zu eröffnen, naheliegend.
Nachdem das passende Gebäude gefunden war, ging es los mit dem Umbau. In gerade mal zweieinhalb Monaten wurden Wände abgerissen, andere angestrichen, Fliesen gelegt und der Verkaufsraum eingerichtet. Am 17. Februar öffnete der Kardesch Market dann erstmals seine Tore für die Kundschaft.
Die findet nun Montags bis Samstags von 9 bis 20 Uhr ein reiches Sortiment aus Lebensmitteln und Produkten des Alltagsbedarfs vor. Der Fokus liegt auf den frischen Waren: zum einen auf Obst und Gemüse, die täglich in Berlin ausgesucht und abgeholt werden, zum anderen auf der Fleischtheke. Weil hier besondere Kompetenz gefragt ist, hat Kandamar einen Fachmann ins Boot geholt.
Sawan Bashir heißt er, und sorgt für die bestmögliche Qualität des Fleischs. Auch dafür, dass es halal ist. Seine Fähigkeiten auf dem Gebiet haben es während der Zeit, in der er im Zülfikar Supermarkt am anderen Ende der Leipziger Straße arbeitete, zu einiger Berühmtheit gebracht und ziehen eine kleine Stammkundschaft mit sich.
Stetige Arbeit am zufriedenstellenden Angebot
Auch unabhängig davon der wird der neue Laden gut aufgenommen, und zwar von einem sehr internationalen Publikum. An dessen Nachfrage wird das Sortiment zunehmend angepasst. Weil Kandamar aus einer kurdischen Familie stammt, wollte er sich urprünglich auf anatolische Produkte fokussieren, erweiterte aber sein Angebot bald um Waren aus dem orientalischen Raum.
Teilweise sind die Lebensmittel die gleichen, unterscheiden sich aber je nach Herstellungsort in Form, Größe oder Qualität. „Ich wusste zum Beispiel vorher gar nicht, dass pakistanischer Reis besser ist als der türkische“, gibt Kandamar zu. In der Türkei hingegen seien Paprika und Tomatenmark am hochwertigsten.
Trotzdem möchte er allen Kunden und Kundinnen ihre jeweils bevorzugte Marken anbieten und stellt sein Sortiment dementsprechend breit auf. Wenn etwas fehlt oder zu wenig da ist, reagiert er direkt darauf. So liegen nun auch Dinge in den Regalen, die mehrmals angefragt wurden und die ihm teilweise sogar komplett neu waren.
Es ist ein Lernprozess. „Das wird aber auch so bleiben“, sieht der frisch gebackene Ladenbesitzer seiner neuen Aufgabe tatkräftig entgegen. Unterstützt wird er dabei von seiner Frau, die neben Sawan Bashir und einem Praktikanten von der Berufsschule im Laden mitarbeitet.
Nun soll sich der Supermarkt erst einmal etablieren. Kandamar setzt auf Social Media, wo er unter anderem regelmäßig über Rabattaktionen informiert. Eine größere soll es übrigens vom 17.-20. März geben, anlässlich des einmonatigen Jubiläums. Aber ob mit oder ohne Rabatt – vorbeischauen lohnt sich.
Kardesch Market
Leipziger Straße 31
Montag bis Sonnabend von 9 bis 20 Uhr
Kardesch Market auf Instagram
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