Fernwärmeausbau abgeschlossen – Pro Jahr 3.500 Tonnen CO2 weniger

Der Fernwärmeausbau für die Leipziger Vorstadt, Pieschen, Mickten und Kaditz ist geschafft. Mit über elf Kilometern neuer Fernwärmeleitungen und einer damit erzielten CO2-Reduzierung von jährlich 3.500 Tonnen hat SachsenEnergie das EFRE-Förderprojekt „Fernwärmeausbau Dresden-Nordwest“ erfolgreich und termingerecht fertiggestellt. „Wir haben die ursprüngliche Zielstellung der Emissionsreduktion in der Leipziger Vorstadt und in Pieschen nochmal um fast zehn Prozent erhöht“, erklärte Rutger Kretschmer, Bereichsleiter für Kraft & Wärme. Zum Start des Projektes im Jahr 2017 waren 3.300 Tonnen als Ziel für die CO2-Reduzierung vorgegeben worden. Mit dem wesentlichen Kernstück des Vorhabens, der Fernwärmetrasse im Elbdüker sei außerdem die Versorgungssicherheit deutlich gestiegen und gleichzeitig die Voraussetzung für den weiteren Ausbau nördlich der Elbe geschaffen, so Kretschmer. Der Elbdüker war im Dezember 2020 in Betrieb genommen worden. Die Versorgung über die Leitung, die über die Carolabrücke  auf die Neustädter Seite führt, hatte in der Perspektive keine ausreichende Leistungsstärke.

Durchörterung: Mehrfach wurden Straßen unterquert – wie hier 2018 die Leipziger Straße. Foto: V. Bellmann

250 interessierte Gebäudeeigentümer haben in den neu angeschlossenen Gebieten Wärmelieferverträge mit knapp 25 Megawatt abgeschlossen. So werde jetzt zum Beispiel in der Leisniger Straße und in der Robert-Matzke-Straße jedes zweite Haus mit Fernwärme versorgt. Gerade bei Eigentümergemeinschaften, die meist nur einmal im Jahr tagen, seien die Entscheidungsprozesse langwierig, erläuterte Projektleiter Norbert Gassel. Derzeit werden in der Moritzburger Straße und in der Eisenberger Straße noch Hausanschlüsse verlegt. Die Drewag geht von rund 1.000 Hauseingänge in dem Gebiet aus, gezählt nach Hausnummern. 715 davon waren als  relevant für den Fernwärmeanschluss identifiziert worden. „Wir hoffen, dass wir noch mehr Hausbesitzer vom Vorteil der Fernwärme überzeugen können“, sagte Gassel.

Die Verlegung der Fernwärmeleitungen in einigen Abschnitten der Rehefelder Straße musste verschoben werden, weil diese als Umleitungsstrecke während der Bauarbeiten in der Großenhainer Straße diene. Das werde wohl erst im kommenden Jahr möglich, so Gassel.

Neben den Mehrfamilienhäusern in den Straßenzügen gehören große Projekte zu den Fernwärme-Abnehmern: der Schulcampus Gehestraße, die Hafencity, die künftigen Wohnungen in Marina Garden, die 114 Wohnungen im Markus Projekt und das Mika-Quartier mit rund 900 Wohnungen in Mickten. Auch die neu gebauten und in Bau befindlichen Häuser in den Pieschener Melodien gehören dazu.

An der Riesaer Straße wurde ein Ausweichparkplatz eingerichtet. Foto: W. Schenk

Die Neuverlegung der Fernwärmeleitungen war teils mit erheblichen Verkehrseinschränkungen speziell in Pieschen verbunden. „Wir danken den Anliegern für ihr Verständnis und ihre Geduld sowie allen beteiligten Partnern, wie dem Straßen- und Tiefbauamt sowie dem Stadtbezirksamt Pieschen, für die gute Zusammenarbeit“, betonte Gassel. Während der Bauphase hatte die Drewag den Stadtbezirksbeirat jeden Monat über den Fortgang der Arbeiten und die geplanten Baustellen informiert. Nach heftiger Kritik der Einwohner wegen wegfallender Parkplätze wurden zwei Ausweichparkplätze an der Riesaer Straße und der Moritzburger Straße eingerichtet.

Zum Thema: 

Das Onlinejournal Pieschen Aktuell hat seit 2017 in mehr als 100 Beiträgen über die Fernwärme-Bauarbeiten berichtet, über neue Baustellen, gefällte Bäume, die Kritik der Anwohner, über fehlende Parkplätze und die Sorgen der Händler und Gewerbetreibenden. Wie sehr die Arbeiten die Einwohner bewegten, zeigen mehrere hundert Kommentare der Leserinnen und Leser unter den Beiträgen und bei Facebook.

Hier kann man noch einmal nachlesen

Fernwärme sei für das Erreichen der Klimaschutzziele in den Ballungszentren essenziell. In Dresden liege der Marktanteil bei etwa 40 Prozent, da bereits frühzeitig auf Fernwärme umgestellt wurde. Für das Gesamtvorhaben Dresden-Nordwest gibt die Drewag Stadtwerke GmbH als Unternehmen der SachsenEnergie-Unternehmensgruppe rund 45 Millionen Euro aus. Es wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und die Landeshauptstadt Dresden zur Reduzierung der CO2-Emission mit rund 8,9 Millionen Euro gefördert. Davon stellen die EU 80 Prozent und die Landeshauptstadt Dresden 20 Prozent zur Verfügung. Weitere Fördermittel konnten gemäß dem Gesetz zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung genutzt werden.

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