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Ein gutes Jahr – Großer Rück- und kleiner Ausblick für das Schlösserland Sachsen

 

Der Gärtner des Maharadschas, Aschenbrödel und Gräfin Cosel – diese drei haben das Schlösserland Sachsen (SBG) im vergangenen Jahr beflügelt. Denn sowohl mit dem indischen Jahr in Pillnitz, der Aschenbrödel-Ausstellung auf Schloss Moritzburg und mit dem Cosel-Jubiläumsjahr auf der Burg Stolpen haben sich die Besucherzahlen – entgegen dem sächsischen Trend – stabil gehalten und teilweise sogar zugelegt. „Ein gutes, wenn nicht sogar sehr gutes Jahr“, konstatierte Schlösserlandchef Christian Striefler.

Gleich vier Mal sei der britische Botschafter im vergangenen Jahr in Pillnitz gewesen. Zur Erinnerung: Die Schau „Der Gärtner des Maharadschas – Ein Sachse bezaubert Indien“ schlug mit dem in Sachsen geborenen und in Pillnitz in die Lehre gegangenen Gustav Hermann Krumbiegel den Bogen über dessen spätere Jahre in England hin zum Hof des indischen Maharadschas, wo er als Gartengestalter arbeitete und mit seinem Wirken bis heute präsent ist. Reichliche 400.000 Besucher haben sich die Krumbiegelsche Ausstellung angesehen.

Nach Stolpen kamen knapp 92.000, nach Moritzburg fast 274.000 Gäste, darunter die vielen Aschenbrödel-Fans. „Was viele nicht wissen: Das Schloss hat den größten Bestand an Ledertapeten weltweit“, informiert Christian Striefler. Diese würden nach und nach restauriert, damit vielleicht noch bekannter und stärkerer Anziehungspunkt, so der Geschäftsführer, der zudem auf den Schatzfund des Wettiner Tafelsilbers verweist, das  ebenfalls in Moritzburg zu finden ist. Erfreulich sei die Entwicklung im Klosterpark Altzella, bedauerlich bei der Albrechtsburg Meißen. Bei ersterem konnte man sich über einen Besucherzuwachs von 3.600 Menschen freuen, bei letzterem kamen knapp 30.000 Gäste weniger als 2015.

Die Sanierung des Wallpavillons im Zwinger soll in diesem Jahr abgeschlossen werden. Foto: Thessa Wolf

Mehr in die Baumpflege investiert

Knapp zwei Millionen Besucher zählten die Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten im vergangenen Jahr insgesamt, 40.000 mehr als 2015. Dass die Zahl, die unterm Strich der Finanzen steht, dennoch deutlich geringer als in den vergangenen beiden Jahren ist, lag vor allem daran, dass mehr als eigentlich geplant in die Baumpflege investiert werden musste, und zwar 700.000 Euro.

Wie bisher gab es mehr als 10 Millionen Euro vom Freistaat, reichliche neun Millionen Euro konnte das Schlösserland selbst erwirtschaften, vor allem mit Eintrittsgeldern und über Vermietungen. Auch ansonsten sind die Posten für Ausgaben- und Einnahmen relativ gleich geblieben. Das wird in diesem Jahr vermutlich nicht so bleiben.  Schließlich ist die sonst so besucherstarke Festung Dresden wegen der Sanierung und der Neukonzeption der Ausstellung bis 2018 geschlossen. Baumaßnahmen gibt es außerdem im Entree des Schlosses Moritzburg und im Großen Garten. Hier wird die Beleuchtungsanlage – bei den Lampen aus den 1950er Jahren bröselt der Beton – komplett saniert. Fertig werden im Laufe dieses Jahres unter anderem der Wallpavillon im Zwinger, das Herrenhaus auf Burg Mildenstein und Gartenbereiche in Großsedlitz.

Die Parkeisenbahn wird fahren

Sie Frage, ob man wegen der Missbrauchsvorfälle bei der Parkeisenbahn Dresden einen Rückgang der Fahrgäste befürchte, verneinte Christian Striefler. Es habe alle „unglaublich bewegt und berührt“, sagte er. Deshalb wurde ein kompetenter Partner als Unterstützung für den Aufbau eines wirksamen Kinderschutzkonzeptes gesucht und mit  Shukura, einer Einrichtung der AWO Kinder- und Jugendhilfe, gefunden. „Bereits zu Saisonbeginn wird SBG mit neuen Maßnahmen alles dafür tun, dass sich vergleichbare Fälle nicht wiederholen können“, betonte er. Dazu habe man eine Kommission eingesetzt, zu der auch der frühere Datenschutzbeauftragte, Rechtsanwalt Thomas Giesen sowie der Direktor des Verkehrsmuseums, Joachim Breuninger, gehören. Zudem habe man bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige „wegen Beihilfe zur Vertuschung einer Straftat“ gestellt. Die  Parkeisenbahn wird, so ist es geplant, zum Saisonbeginn wieder fahren.

Benno, der Frühling und die Orangen

Im Frühling präsentiert das Schlösserland auch zwei neue Ausstellungen. So wird ab Mitte Mai Bischof Benno mit der Schau „Ein Schatz nicht von Gold – Benno von Meißen, Sachsens erster Heiliger“, ausreichend Platz in der Albrechtsburg Meißen bekommen. Und mit „Geliebt – Gehasst – Geächtet. Luise von Toskana“ zieht eine Prinzessin nach Pillnitz, zu welcher der Geschäftsführer sagt, sie sei so etwas wie Lady Diana für Sachsen. Vormerken solle man sich außerdem das Frühlingsfest zur Saisoneröffnung am 9. April im Palais Großer Garten Dresden. „Dabei stellen sich alle Schlösser, Burgen und Gärten des Schlösserlandes Sachsen vor. Es wird ein Puppentheater geben, viel Musik und einen Auftritt von Tom Pauls.“ Sicher wird dort auch nach weiteren Paten für Orangen gesucht. Bisher haben die Hälfte aller 80 Orangenbäumchen, die am 19. Mai in den Zwinger ziehen, Unterstützer gefunden. Eine Patenschaft kostet etwa 500 Euro im Jahr.

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