Für das Jahr 2014 werden in Sachsen 2.640 neue Lungenkrebserkrankungen erwartet. Dabei wird für Frauen die Zahl auf 740 neue Fälle geschätzt – 23 Prozent mehr als 2011. Grund sind die demografische Entwicklung und der bei Frauen steigende Trend beim Lungenkrebs. Für Männer werden 1.900 neue Lungenkrebsdiagnosen erwartet – zwei Prozent mehr als 2011. Das geht aus Prognosen des gemeinsamen Krebsregisters der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, SachsenAnhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen (GKR) hervor. Mit 91 Prozent bei den Männern und 65 Prozent bei den Frauen ist Rauchen die häufigste Ursache für eine Lungenkrebserkrankung.
Sachsens Gesundheitsministerin Christine Clauß (CDU) wies aus Anlass des Weltnichtrauchertages am 31. Mai darauf hin, dass Lungenkrebs nach wie vor zu den Krebsarten mit schlechten Überlebenschancen gehört. Die ersten fünf Jahre nach der Diagnose überleben im Einzugsgebiet des GKR aktuell nur 16 Prozent der betroffenen Männer und 23 Prozent der betroffenen Frauen. Allein im Jahr 2012 starben in Sachsen 1.594 Männer und 531 Frauen an Lungenkrebs. 553 Betroffene waren zum Zeitpunkt ihres Todes noch keine 65 Jahre alt. Mit 23 Prozent aller Krebstodesfälle bei Männern und 10 Prozent bei Frauen war Lungenkrebs 2012 damit weiterhin die häufigste bzw. dritthäufigste Todesursache in Folge einer Krebserkrankung im Freistaat Sachsen.
Nach Daten der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) rauchen derzeit bundesweit rund 30 Prozent der 18 bis 79-jährigen Erwachsenen täglich oder gelegentlich. Bei Frauen sind es 26,9 Prozent und bei den Männern 32,6 Prozent.Die Studie zeigt aber auch einen positiven Trend. Seit 2003 hat sich der Anteil der Raucher bei den 18 bis 44-Jährigen um rund 14 Prozent reduziert.
Die Kosten für die Versorgung von Krankheiten und Gesundheitsproblemen, die auf das Rauchen zurückgehen werden in der DEGS1-Studie auf 7,5 Milliarden Euro jährlich geschätzt. Unter Einbeziehung von Erwerbsunfähigkeit, Frühberentung und Todesfällen ist von gesamtwirtschaftlichen Kosten in Höhe von 21 Milliarden Euro pro Jahr auszugehen.
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