Dresden gehört zu den stärksten Wirtschaftsstandorten Deutschlands und konnte seinen Wachstumskurs in den vergangenen Jahren trotz Wirtschafts- und Finanzkrise behaupten. Damit zählt die Stadt zu den wirtschaftlich stärksten der neuen Bundesländer. Und es gibt eine Reihe von Anhaltspunten, die für einen weiteren Aufschwung sprechen. Dresden als Wirtschaftsstandort hat hohes Potential. Es gibt aber nach wie vor Aspekte, die einen wirtschaftlichen Aufschwung hemmen könnten. Sachsens Landeshauptstadt ist ohne Frage eine gute Location zur Umsetzung von neuen Geschäftsideen für 2020 ist. Darunter auch solche, die sich primär im Bereich des Internetmarketings ansiedeln.
In vielen Branchen ein Spitzenstandort
Seit dem Ende der Planwirtschaft konnte sich Dresden als Spitzenstandort für viele Branchen etablieren. Mit derDarunter befinden sich auch Bereiche, die gerade in Zeiten der Digitalisierung von großer Bedeutung sind. Im Verein Silicon Saxony haben sich mehr als 350 Mitglieder zum größten Hightechnetzwerk Sachsens und einem der größten Mikroelektronik- und IT-Cluster Deutschlands sowie Europas zusammengeschlossen. Im Jahr 2000 gegründet, verbindet er Hersteller, Zulieferer, Dienstleister, Hochschulen/Universitäten, Forschungsinstitute, öffentliche Einrichtungen sowie branchenrelevante Startups am Wirtschaftsstandort Sachsen und darüber hinaus. Firmen wie GlobalFoundries und Infineon produzieren auch in der Corona-Krise ohne Kurzarbeit. Noch funktionieren hier die Lieferketten. So spielt die Infineon Technologies AG zum Beispiel nach eigenen Angaben eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Herstellung von Beatmungsgeräten. „Für Unternehmen wie ResMed, einem weltweit führenden Unternehmen für medizinische Geräte, sind die Leistungshalbleiter von Infineon essentiell für die zuverlässige und effiziente Motorsteuerung der Beatmungsgeräte“, teilte das Unternehmen mit.
Großes Reservoir an Fach- und Führungskräften
Die eigenen Mitarbeiter sind eine tragende Säule für den Erfolg vieler Unternehmen. Hier schneidet Dresden im bundesweiten Vergleich ziemlich gut ab. Vor allem im Bereich der technischen und wissenschaftlichen Berufe verfügt Dresden über viele gut ausgebildete Fachkräfte. Mit der Technischen Universität Dresden und der Hochschule für Technik und Wirtschaft gibt es herausragende Bildungseinrichtungen. Knapp 45,5 Prozent der Arbeitnehmer in Dresden sind nach Angaben des Statistikamtes der Stadt in einem wissenschaftlich-technischen Beruf tätig oder haben einen entsprechenden Studienabschluss vorzuweisen. Damit liegt Dresden sogar im europaweiten Vergleich vorne.
Bei der Entwicklung der Einkommen gibt es nach Angaben des Gehaltsportals Gehalt.de noch Reserven im Vergleich mit den anderen Landeshauptstädten. Hier macht Stuttgart das Rennen. Mit einem Gehaltsniveau von 124,8 Prozent liege die Hauptstadt von Baden-Württemberg auf dem ersten Platz – dicht gefolgt von München mit 124,4 Prozent, heißt es auf der Plattform. Düsseldorf folgt mit 117,7 Prozent auf dem dritten Platz. Dresden liegt auf Rang 12 mit 86,2 Prozent, gefolgt von den anderen ostdeutschen Landeshauptstädten.
Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen
Dresden war schon immer eine innovationsfreundliche Stadt. Erfindungen wie die Filtertüte, der Büstenhalter, Zahncreme, Mundwasser, das Tonband oder der Teebeutel stammen ursprünglich aus Dresden. Allein auf das Konto von Manfred von Ardenne gehen mehr als 600 Erfindungen.
In den Hochschulen, den IT-Firmen und der vielen Forschungseinrichtungen arbeiten Menschen aus vielen Ländern der Erde. Die STadt hat eine Internationale Universität.
Leistungsfähige Infrastruktur
Logistisch ist Dresden gut angebunden. Es gibt drei Autobahnen mit insgesamt elf Anschlussstellen. Hier kreuzen sich die Europastraßen E55 und E40. Berlin, aber auch Prag sind mit dem Auto innerhalb von zwei Stunden erreichbar. Nur acht Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt der Flughafen, mit der S-Bahn schnell zu erreichen. Mit ihr erreicht man den Dresdner Hauptbahnhof und den Bahnhof Dresden-Neustadt, beides ICE-Bahnhöfe.
An Werktagen nutzen rund eine halbe Million Fahrgäste das dichte Netz aus Straßenbahn- und Buslinien, Fährverbindungen sowie Bergbahnen. Kurze Taktzeiten, Niederflurfahrzeuge, barrierefreie Haltestellen und umfassende Informationen gehören zum Service.
Neue Flächen für Großinvestoren
Seit Mitte der 1990er Jahre hat die Stadt rund 200 Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur und die Erschließung der kommunalen Gewerbegebiete investiert. Zehn kommunale Gewerbegebiete und sieben Gründer- und Technologiezentren sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Die Auslastung der Gewerbegebiete liegt bei rund 80 Prozent. 2017 wurde ein neues Gewerbegebiet in Dresden-Klotzsche Am Rähnitzsteig eingeweiht, im 10 Kilometer entfernten Weixdorf entstand ein weiteres 30 Hektar großes Gewerbeareal.
Mit dem Wissenschaftsstandort Dresden-Ost wird in Gruna ein 100 Hektar großer energieeffizienter und ressourcenschonender Forschungs- und Innovationsstandort entwickelt.
Die derzeit größte Ansiedlung entsteht im Dresdner Norden auf einer Fläche von 14 Fußballfeldern – die neue Halbleiterfabrik von Bosch. Im Frühjahr 2020 soll das Werk die Arbeit aufnehmen, ab Ende 2021 will der Konzern in Dresden 300-Millimeter-Wafer unter anderem für die Automobilindustrie fertigen. Die Mikrochips sollen beispielsweise in Airbags, ESP-Systemen und Motorsteuerungsgeräten zum Einsatz kommen.