Thema: Asyl in Dresden

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Festspielhaus Hellerau: Belegschaft will Flüchtlinge unterbringen und betreuen

Die Unterstützung für Flüchtlinge und Asylbewerber in Dresden wächst und nimmt immer vielfältigere Formen an. Heute Abend findet in der Scheune in der Dresdner Neustadt ein Workshop statt, auf dem über Hilfsmöglichkeiten informiert wird und darüber, wie Hilfsangebote und Hilfebedürftige zusammenkommen. Wegen der großen Nachfrage wurde die Veranstaltung vom Stadtteilhaus in die Scheune verlegt. Auf bestehende Schwierigkeiten bei der Vermittlung von Hilfsangeboten hatte beim Bürgerdialog Asyl Julia Osten von der Initiative save-me-dresden.de hingewiesen und eine bessere Koordinierung verlangt. Auf der Plattform haben sich bereits 375 Einwohner als Pate oder Patin eingetragen. Viele Hilfsangebote kämen jedoch nicht an, weil die Vermittlung nicht gut organisiert sei, hatte Osten kritisiert.

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Intendant Dieter Jaenicke: Wir fühlen uns gut vorbereitet. Foto: W. Schenk

Ein völlig neues Angebot kommt jetzt von der Belegschaft des Festspielhauses in Hellerau. Sie wollen gemeinsam mit dem Sozialamt die Unterbringung von 15 bis 20 Flüchtlingen oder Asylbewerbern prüfen. Dafür stünden ab März 2015 entsprechende, in sich abgeschlossene, Räume zur Verfügung. Die Belegschaft will die Flüchtlinge ehrenamtlich aktiv betreuen und Patenschaft übernehmen. „Auf unseren Mitarbeiterversammlungen war das in den letzten Wochen regelmäßig ein Thema“, erzählt Pressesprecherin Ulla Heinrich. Nachdem Intendant Dieter Jaenicke grünes Licht gegeben hat, „haben wir uns in einer Arbeitsgemeinschaft damit beschäftigt und Ergebnisse vorgelegt“, fügt sie hinzu. Neben Unterbringung und Betreuung wollen die 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch Patenschaften für Roma-Flüchtlinge aus Südosteuropa übernehmen. Im September 2015 wird sich das Festspielhaus in einem größeren Kulturprojekt mit der Situation der Sinti und Roma beschäftigen. „Nichts ist sinnvoller, als die in der Stadt angekommenen Roma-Flüchtlinge in dieses Projekt zu integrieren“, sagte Intendant Jaenicke heute. Als internationale Kulturinstitution wolle man mit der Initiative ein deutliches Zeichen für Weltoffenheit, Humanität und Willkommenskultur in der derzeit angespannten Diskussion innerhalb der Stadt Dresden setzen.

Bereits jetzt sei das Festspielhaus aktiv beim Runden Tisch Asyl oder biete kostenlose Eintrittskarten für Asylbewerber an. Wie am vergangenen Wochenende beim „Bandstand“, dem Gipfeltreffen der zwanzig angesagtesten Bands der Stadt. Fünf Flüchtlinge aus Eritrea seien da gewesen, sagt Ulla Heinrich. Aus solchen Kontakten und den Gesprächen bei den Veranstaltungen würden weitere Ideen entstehen.

Informationsveranstaltungen für Hilfsangebote an Flüchtlinge und Asylbewerber:

>> 2. Dezember: Scheune Dresden

>> 9. Dezember: Stammtisch save-me-dresden