Dehoga Dresden: Geschäftsführer Gerhard Schwabe übergibt an Axel Klein

Gerhard Schwabe hat das Zitat von Jean-Jacques Rousseau selbst ausgewählt: „Die Jugend ist die Zeit, Weisheit zu lernen. Das Alter ist die Zeit, sie auszuüben.“ Er verabschiedet sich damit nach fast 20 Jahren als Geschäftsführer des Dehoga-Regionalverbands Dresden e.V., der von Meißen bis Görlitz reicht, in den Ruhestand. Nachfolger wird Axel Klein. Der 47-jährige Hotelfachwirt übernahm auf einem Empfang in der Dresdner „Bergwirtschaft Wilder Mann“ den Staffelstab von Schwabe und tritt sein Amt am 1. März an.

Der Regionalverbandsvorsitzende Rolf-Dieter Sauer würdigte die Arbeit Schwabes und dankte ihm für sein Egagement in einer Zeit voller Umbrüche in der Beherbergungsbranche. „Der Qualitätsgedanke ist höher als noch vor 20 Jahren. Man muss für die Vermarktung mehr tun als noch Mitte der 90er, die aus heutiger Sicht goldene Zeiten waren.“ Schwabe habe sich um die Digitalisierung der Verbandsangebote gekümmert und dessen Social Media Aktivitäten vorangetrieben.

Themen wie Mindestlohn, Lohnentwicklung und Höchstarbeitsgrenzen, schon zu Schwabes Amtszeit ein Dauerthema, werden auch in Zukunft den Dehoga in Dresden beschäftigen, betonte Sauer. Schwabe selbst bezeichnete sein Wirken als Verbandsgeschäftsführer als eine „überaus produktive und anregende Zeit“ und bedankte sich ausdrücklich bei allen Mitgliedern und Partnern für die Zusammenarbeit, ohne die kein Verband funktionieren würde. Der studierte Maler will im Ruhestand nun, so bekannte er bei der Feierstunde, wieder zu seinen Anfängen zurückkehren: „Ich werde wieder tanzen, malen und wandern.“ Mit einer kleinen Einschränkung: „Die Entwicklung unserer Branche werde ich natürlich dennoch weiter aufmerksam verfolgen.“

Schwabes Nachfolger Axel Klein ist staatlich geprüfter Hotelfachwirt. Er arbeitete nach seiner Ausbildung zum Restaurantfachmann in England, Frankreich und der Schweiz in der Gastronomie sowie der Kettenhotellerie. Nach seinem Studium an der Hotelfachschule Heidelberg war Klein in der Region Dresden unter anderem für Radisson SAS, das Maritim-Hotel mit Internationalem Congresscenter Dresden (ICD) und Schloss Wackerbarth als Vertriebsleiter verantwortlich. Für das Maritim gestaltete Klein die erfolgreiche Markteinführung mit und war im Vorstand des „Dresden Convention Büro“ tätig.

„Die regionalen Strukturen im Tourismus sind mir bestens bekannt und als gebürtiger Dresdner fühle ich mich mit der Region eng verbunden“, so der künftige Geschäftsführer. „Ich werde mich mit Leidenschaft und Begeisterung für die Branche einsetzen. Schwerpunkte meiner Arbeit werden die Nachwuchsförderung, die Intensivierung der Mitgliederbetreuung in den Regionen außerhalb von Dresden, die Mitgliedergewinnung sowie eine noch stärkeren Vernetzung aller Leistungspartner sein“, erklärte Klein.

Busflotte der Dresdner Verkehrsbetriebe im Deutschlandvergleich Spitze

Die Dresdner Verkehrsbetriebe nutzten heute den Theaterplatz und die Semperoper-Kulisse, um für ihre verjüngte und umweltfreundliche Busflotte zu werben. Sie präsentierten zwölf ihrer zwanzig neu angeschafften Busse, darunter auch die überlangen Gelenkwagen vom Typ CapacityL. Die 21 Meter langen Fahrzeuge fassen gut einhundert Fahrgäste. Die ersten Busse sind bereits ab Montag im Linienbetrieb im Einsatz.

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DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach: Eine der modernsten Busflotten Deutschlands. Foto: W. Schenk

Alle anderen werden bis Ende Februar noch mit der DVB-eigenen Technik, wie zum Beispiel den Fahrscheinverkaufskassen, Entwertern, Bildschirmen für die Fahrgastinformation und Videokameras ausgerüstet, kündigte heute DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach an. Zusammen mit den 40 im vergangenen Jahr in Betrieb genommenen Fahrzeugen verjünge sich der 145 Busse umfassende Fuhrpark auf ein Durchschnittsalter von fünf Jahren. Die 60 Neufahrzeuge würden die Abgasnorm Euro 6, die restlichen Euro 5 erfüllen. Damit, so Hemmersbach, gehöre die DVB-Busflotte „aktuell zu den modernsten in Deutschland“. Etwa 13 Millionen Kilometer legen die Busse jährlich zurück und transportieren ein Drittel aller DVB-Fahrgäste.

Hemmersbach verwies vor allem darauf, dass die Abgaswerte die Busse im Gegensatz zu Personenkraftwagen im Fahrbetrieb ermittelt würden. Der CapacityL könne sich hier mit dem Abgaswert pro gefahrenen Kilometer eines einzigen Pkw vergleichen. „Das ist ein sehr beeindruckendes Ergebnis“, meinte er. Die Verkehrsbetriebe würden mit ihren Investitionen in einen emissionsarmen Fuhrpark einen wichtigen Beitrag zur Feinstaubreduzierung in Dresden leisten. In dem Gesamtbetrag von 7,3 Millionen Euro stecken auch 1,7 Millionen Euro Fördermittel vom Freistaat.

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Auf vier Achsen unterwegs: Der CapaCityL mit Platz für 107 Fahrgäste. Foto: W, Schenk

Die überlangen Gelenkwagen vom Typ CapaCity werde künftig regelmäßig auf der Buslinie 62 fahren. Bei Bedarf sollen sie aber auch auf den Linien 61, 63 und 64 zum Einsatz kommen. Damit werde den steigenden Fahrgastzahlen Rechnung getragen. Allein auf der Linie 62 würden täglich 30.000 Fahrgäste gezählt. Neben den zwölf vierachsigen CapaCity-Bussen wurden auch acht dreiachsige Gelenkbusse mit 18,75 Metern Länge angeschafft. Sie ersetzen vor allem ältere zweiachsige 12-Meter-Standardbusse. Um ein Drittel steigt hier der Platz für die Fahrgäste.

Fahrgastzahlen steigen weiter

Auch wegen des erfolgreichen letzten Quartals 2016 haben die Fahrgastzahlen den erwarteten Fahrgastrekord der Dresdner Verkehrsbetriebe noch einmal übertroffen. Im vergangenen Jahr fuhren 157,1 Millionen Fahrgäste mit den Bussen und Bahnen der DVB. Das sind 3,7 Millionen mehr als 2015 und bedeutet den größten Anstieg der letzten zwei Jahrzehnte.

Der Zuwachs ergab sich vor allem aus dem zunehmenden Schülerverkehr und einem steigenden Anteil von Fahrgästen mit Zeitfahrausweis. Dazu gehören auch viele Fahrgäste mit Vergünstigungen durch den Dresden-Pass. Heute sind beinahe 80 Prozent aller DVB-Kunden mit Jahreskarte, Monatskarte, Jobticket oder Semestertickt unterwegs. Die rasante Zunahme der Fahrgastzahlen macht den Bau leistungsfähiger Stadtbahnstrecken und den Einsatz größerer Fahrzeuge umso dringlicher. Ab 2020 wollen die Verkehrsbetriebe deshalb neben größeren Bussen auch breitere Stadtbahnfahrzeuge mit größerer Kapazität für Fahrgäste beschaffen.

Klinikum Dresden: Keine Privatisierung und Beschäftigungsgarantie bis 2022

Die Fusion der städtischen Krankenhäuser Neustadt und Friedrichstadt zum Städtischen Klinikum Dresden ist von einer Beschäftigungsgarantie für das Personal bis 2022 begleitet. In diesem Zeitraum darf es auch keine Privatisierung des Unternehmens geben. Eine entsprechende Einigung haben heute die sieben Unterzeichner im Rathaus präsentiert. Die Stadt als Eigentümer, die Leitung des Städtischen Klinikums sowie Gewerkschaft, Personalräte und der Marburger Bund als Interessenvertreter der Beschäftigten haben Ende 2016 eine sogenannte Prozessvereinbarung unterzeichnet, nachdem der Stadtrat im November den Inhalten im zugestimmt hatte.

Ein Kompromiss über sechs Jahre

„Damit setzen wir ein deutliches Zeichen für die 3.000 Beschäftigten im Unternehmen“, sagte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) in der Pressekonferenz. Für Frank Fischer, Bezirksgeschäftsführer Verdi für Dresden/Ostsachsen und Verhandlungsführer der Arbeitnehmer, ist die Vereinbarung „deutschlandweit einmalig in der Krankenhauslandschaft“. Die Beteiligten hätten sich auf freiwilliger Basis geeinigt und einen neuen Weg bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten beschritten, sagte er. Der vereinbarte Zeitraum von sechs Jahren sei ein echter Kompromiss. „Wir wollten mehr“, so Fischer. „Und wir wollten weniger“, meinte er für Personal zuständige Bürgermeister Peter Lames (SPD), der die Verhandlungen für die Stadt verantwortete. „Der Erfolg der fusionierten Krankenhäuser hängt vom Vertrauen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab“, betonte er und wies darauf hin, dass diese es waren, die von Anbeginn an das Zusammengehen der beiden städtischen Krankenhäuser gefordert hatten.

Über Personalausstattung und Einhaltung der Arbeitszeiten

Weil der neue Personalrat des Klinikums noch gewählt wird, unterzeichneten die Personalräte der beiden Krankenhäuser und der Gesamtpersonalrat der Stadt die Vereinbarung. Für die Ärzteschaft hatte der Marburger Bund verhandelt. „Uns liegt besonders das vereinbarte Programm zur Überprüfung der Arbeitsprozesse auf den Stationen am Herzen“, erklärte Steffen Forner, Geschäftsführer beim Landesverband Sachsen des Marburger Bundes. Bei der angemessenen Personalausstattung und der Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes klemme es in vielen Krankenhäusern. Es sei gut, wenn daran in den nächsten Jahren gemeinsam im Klinikum gearbeitet werden könne.

„Unsere wichtigste Botschaft als Städtisches Klinikum ist die, dass wir die komplette Versorgungsbreite absichern“, betonte dessen kaufmännischer Direktor Jürgen Richter. Derzeit würden jedes Jahr etwa 2.000 kleine Dresdner geboren und 170.000 Patienten, davon 60.000 stationär, betreut. Das Klinikum verfügt über 510 Vollzeitstellen im ärztlichen Dienst, 1.400 Stellen im Pflege- und Funktionsdienst und 820 Stellen für alle weiteren Dienstarten. Vollzeitstellen könnten auch mit mehreren Mitarbeitern besetzt sein.

Dresden verwertet kompletten Bioabfall künftig in eigener Anlage in Klotzsche

Ein einzige Großstadt in Sachsen verwertet Dresden künftig alle Bioabfälle durch Vergärung. Die 24.000 Tonnen Bioabfall pro Jahr werden zu Biogas vergoren und in Strom und Wärme umgewandelt. Die Vergärungsreste werden zu Kompost weiter verarbeitet. Das neue Kompostwerk und die Vergärungsanlage der Kompotec Kompostierung  GmbH wurden heute in Klotzsche eingeweiht.

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Keine Außenlagerung. Erst in der Anlieferungshalle wird der Bioabfall abgeladen. Foto: W. Schenk

Auf dem Gelände einer ehemaligen Flugzeugteilelagerhalle entstand in nur sieben Monaten Bauzeit die komplett neue Anlage. Den Auftrag der Stadt für die Bioverwertung hatte das Dresdner Unternehmen O. Edwin Vockert in einer Ausschreibung gewonnen. Das Familienunternehmen ist seit mehr als 90 Jahren als Entsorgungsfachbetrieb in Dresden ansässig und kümmert sich seit 2008 um die Bioabfälle der Stadt. „Der Kontakt zur Firmengruppe Eggersmann, die die Anlage gebaut hat, wurde auf einer Messe hergestellt“, erzählt Vockert-Seniorchefin Isa Höhne. Die Eggersmann-Firmentochter Kompotec wird die Anlage nun betreiben. Fünf Beschäftigte reichen dafür aus. Während Betriebschef Uwe Schäfer gerade erst nach Dresden gezogen ist, wurden die anderen vier Mitarbeiter in Dresden und Umgebung gewonnen.

Mit einer Kapazität von 31.000 Kubikmetern Bioabfall pro Jahr gebe es noch Reserven, erklärte Eggersmann-Geschäftsführer Karlgünter Eggersmann heute. So könnten die umliegenden Landkreise ihre Abfälle hier ebenfalls verarbeiten lassen. Mit einem Verbund von spezialisierten Firmen kann die Gruppe den gesamten Verwertungsprozess mit Know How begleiten und entsprechende Anlagen planen und bauen, betonte Eggersmann. „In Klotzsche haben wir eine komplett eingekapselte Anlage hingestellt. Durch die vollständige Erfassung der Abluft aus der Vergärung und der Verrottung gibt es im Umfeld keine Geruchsbelästigung“, meinte er. Außerhalb der modernen Anlage gebe es auch keine Lagerflächen für Abfälle.

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Arbeitsschutz: Die Dusche zum Spülen nach Ammoniak-Kontakt. Foto: W. Schenk

Der Bioabfall wird zunächst in mehreren Fermentertunneln über einen Zeitraum von drei Wochen mit einem eigens patentierten Verfahren vergoren. Die entstehenden Biogase werden durch ein angeschlossenes Blockheizkraftwerk zu Strom und Wärme weiterverarbeitet. Die gewonnene Energie wird für die Eigenversorgung eingesetzt und deckt darüber hinaus den Bedarf von 1.300 Haushalten. Das, so Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne), sei neben der Einsparung von fast 3.400 Tonnen CO2 ein wichtiger Beitrag zur Erfüllung der Klimaschutzziele der Stadt.

Die Gärreste werden dann in einer Rottetunnelanlage behandelt und zu Rohkompost verarbeitet. Von den 24.000 Ausgangsmasse bleiben hier etwa 14.000 Tonnen übrig. Damit ist der Zyklus am Standort An der Wetterwarte 21 abgeschlossen. Die Kompostherstellung übernimmt dann das etwa 65 Kilometer entfernte Kompostwerk in Brischko. Damit schließt sich auch der Kreis für den Familienbetrieb der Höhnes. Nach der Anlieferung des Bioabfalls durch die Firma Vockert kümmert sich in Brischko der Junior André Höhne als Geschäftsführer um die Kompostproduktion. In mehreren Stufen werden hier aus dem Rohkompost vor allem Plasteteile und anderen anorganische Bestandteile entfernt. „Neben vielen Plastetüten finden wir auch Kugelschreiberminen oder Wattestäbchen im Bioabfall“, meint Höhne und zeigt sein Unverständnis darüber, wie sorglos oftmals mit der Biotonne umgegangen wird.

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Das Stahlgerippe an der Straße Zur Wetterwarte 21 soll noch verkleidet werden. Foto: W. Schenk

 

Für Umweltbürgermeisterin Jähnigen ist der neue Standort in Klotzsche neben der Energiegewinnung aus Klärschlamm durch die Stadtentwässerung Dresden „ein weiteres innovatives Projekt“. Es sei wichtig, dass der Dresdner Abfall „direkt bei uns vor Ort verwertet werden kann“, sagte sie.

Die neugebaute Anlage ist von der Straße aus kaum zu sehen. Sie versteckt sich hinter einem noch stehen gebliebenen Stahlbetongerippe einer alten Halle. Die Halle, in der alte verrostete Stahlträger lagern, werde wahrscheinlich noch ringsum verkleidet, meinte Firmenchef Eggersmann. Die Fläche dient als Reserve für einen möglichen Ausbau.

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Service für Technikinteressierte: 

>> Vergärungs- und Kompostierungsanlage: Grundriss
>> Vergärungs- und Kompostierungsanlage: Prozessbeschreibung[/box]

Schnellverbindung Dresden-Prag: Grenzübergreifender Verbund soll Druck machen

Lange wurde sie als nicht machbar abgetan: Die geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke der Bahn von Dresden nach Prag. Diese soll die Fahrzeit von 135 auf 52 Minuten verkürzen, sodass Bahnreisende in weniger als der halben Fahrzeit die tschechische Hauptstadt erreichen könnten. Wichtiger Bestandteil des von Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) als Generationenaufgabe bezeichneten Projektes ist ein etwa 26 Kilometer langer Tunnel unter dem Erzgebirge. Die bereits ausgelastet Strecke durch das Elbtal könne keine weiteren Züge mehr aufnehmen, so die Experte. Ein Streckenneubau reduziere zudem die Lärmbelastung erheblich. Doch der Neubau würde mindestens zwei Milliarden Euro kosten und wäre zudem so aufwändig, dass er wohl kaum vor 2035 fertig würde, erklärte Bernd Sablotny, Abteilungsleiter Verkehr im sächsischen Wirtschaftsministerium.

Um dieses umstrittene Projekt nun voranzubringen, dessen Planung sich bereits seit mehreren Jahren hinzieht, konstituierte sich Anfang November der Sächsisch-Tschechisch Europäische Verbund für Territoriale Zusammenarbeit, kurz EVTZ. Mitglieder sind der Freistaat Sachsen, die Tschechische Republik, der Landkreis Sächsische Schweiz Osterzgebirge und der Bezirk Ústí. „Um ein Projekt dieser Größenordnung zu realisieren, brauchen wir eine breite Akzeptanz und Unterstützung in den Regionen. Dies erreichen wir durch frühzeitige Einbindung, offene Kommunikation und transparente Planungsprozesse“, hatte Dulig aus diesem Anlass erklärt. Zudem solle ein klares Zeichen an die EU gesendet werden.

Fernbusse nach Prag aktuell besonders beliebt

Für die Bahn wäre die Realisierung des Projekts ein echter Erfolg. Sie könnte viele Reisende auf der Strecke zwischen Dresden und Prag als Kunden zurückgewinnen und die Mobilität zwischen den zwei Städten vermutlich noch steigern. Aktuell hat die Bahn viele Fahrgäste an die ebenfalls auf dieser Strecke verkehrenden Fernbusse verloren. Trotz der Konsolidierung in der Branche und dem damit verbundenen Ausstieg mehrerer Anbieter bleibt die Nachfrage hoch. Von 2014 bis 1016 stieg die Zahl der Fahrgäste von 16 auf 27,2 Millionen (Quelle: fernbusse.de) an. Im grenzüberschreitenden Verkehr fuhren 2014 rund 4 Millionen, 2016 knapp 7 Millionen Fahrgäste. Diese schätzen vor allem die anhaltend günstigen Preise als Alternative zu Flügen oder der Bahn. So wählen etwa ganze 76 Prozent mehr Prag-Reisende den Fernbus statt den Zug, so die Experten von GoEuro.

Allerdings dauert die Fahrt von Dresden nach Prag mit dem Fernbus zwischen zwei und zweieinhalb Stunden. Sollte es also in Zukunft die Hochgeschwindigkeits-Alternative von 52 Minuten geben, könnte für viele Reisende die Wahl doch wieder zur schnelleren, anstatt zur günstigeren Variante tendieren.

DVB testet 21 Meter langen Gelenkbus CapaCity auf Linie 62

Zwölf überlange Gelenkbusse sollen den Fahrgastansturm auf Buslinien in Spitzenzeiten entlasten. Der erste der 21 Meter langen CapaCity-Busse wird ab 24. Oktober auf der Linie 62 getestet. Er soll zunächst als Zusatzfahrt eingesetzt werden. Im neuen Jahr werden die überlangen Linienbusse regulär unterwegs sein, kündigte heute DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach heute an.

 

Insgesamt haben die Dresdner Verkehrsbetriebe 20 neue Gelenkbusse angeschafft. Neben den zwölf Capa-City-Riesen wurden acht Standard-Gelenkbusse mit 18,75 Metern Länge eingekauft. Zusammen mit den 40 Neufahrzeugen aus dem Jahr 2015 verjünge sich die DVB-Busflotte erheblich und der Komfort für die Fahrgäste steige, betonte Hemmersbach. In die 20 Neuwagen investiert die DVB knapp 7 Millionen Euro, etwa 1,65 Millionen Euro Fördermittel steuert der Freistaat Sachsen bei.

Der überlange Gelenkbus ist mit seinen 21 Metern 2,25 Meter länger und rund vier Tonnen schwerer als die bisher größten Busse im DVB-Fuhrpark. Er hat 49 Sitz- und 154 Stehplätze. Das sind bis zu 40 Plätze mehr als in bisher. Weil nur Busse mit einer Länge von 18,75 Meter zugelassen sind, fahren die CapaCity-Busse mit einer Sondergenehmigung. Diese gilt zunächst nur für die Linie 62. Später sollen weitere Strecken mit hoher Fahrgastfrequenz wie die 61, 63 oder 64 hinzukommen, hieß es heute bei der Präsentation des ersten CapaCity-Busses. Die Fahrzeuge stellen eine Übergangslösung bis zur Fertigstellung leistungsfähigerer Stadtbahnstrecken dar.

Vor ihrem ersten Einsatz werden alle neuen Wagen von den Fachleuten der DVB-Buswerkstatt noch mit Fahrscheinverkaufskasse, Entwertern, Bildschirmen für die Fahrgastinformation und natürlich Videokameras ausgestattet.

Deutschland-Studie gibt Saxonia Systems Prädikat als Market Leader

Das Dresdner Softwarehaus Saxonia Systems hat in einem deutschlandweiten Anbietervergleich eine Spitzenposition belegt. In einer Studie der Marktforscher der Experton Group zum Thema „Application Services“ für Deutschland wurden die wichtigsten Anbieter evaluiert und bewertet. Die Ergebnisse dienen potentiellen Auftraggebern für die Neuentwicklung und Wartung von Softwareapplikationen als wichtige Orientierungshilfe.

Insgesamt wurden 138 Unternehmen untersucht. In der Kategorie „Entwicklung und Wartung von Softwareanwendungen für verschiedene Branchen und unterschiedliche Anwendungszwecke“ wurde Saxonia Systems unter den Generalisten ohne eigenes Rechenzentrum als „Market Leader“ mit dem, nach Einschätzung der Experton Group, attraktivstem Leistungsangebot im deutschen Markt eingeordnet. Dabei bescheinigten die Marktforschungsexperten dem in Dresden gegründeten Unternehmen eine hohe Innovationskraft. Besonders wurde das selbst entwickelte Tool ETEO hervorgehoben, eine technische und organisatorische Lösung für die agile Entwicklung von Kundenprojekten in verteilten Teams, die sich an verschiedenen Orten befinden, aber in einem virtuellen Projektraum zusammenarbeiten.

„Diese herausragende Einschätzung unseres Unternehmens durch die Analysten der Experton Group belohnt das Engagement unserer ganzen Mannschaft“, freut sich der Vorstandsvorsitzende Andreas Mönch. „Ein großes Dankeschön an alle Mitarbeiter! Sie haben unser Unternehmen mit viel Initiative und Kreativität voran gebracht, das bestätigen auch unsere regelmäßigen Kundenbefragungen. Besonders stolz sind wir darauf, dass unser Team mit nur 228 Kollegen gegenüber Unternehmen mit bis zu 5500 Mitarbeitern so gut abgeschnitten hat.“

Die Befragung von Kunden ist auch ein wichtiger Bestandteil der Marktforschungsstudie der Experton Group, die über einen Zeitraum von drei Monaten angefertigt wurde. Auch Produkt-Tests und die Untersuchung der Präsenz des Unternehmens in der Öffentlichkeit gehören dazu.

Die 1990 gegründete Saxonia Systems AG ist auf dem Gebiet der Entwicklung und Wartung maßgeschneiderter Softwarelösungen tätig und hat Standorte in München, Dresden, Görlitz, Berlin, Hamburg und Leipzig. Kunden sind führende Unternehmen der Branchen Handel und Logistik, Medizintechnik, Energiewirtschaft, die Halbleiterindustrie sowie Banken und Versicherungen. Der Unternehmensumsatz lag im Jahr 2015 bei 26,38 Millionen Euro.

 

Arbeitsmarkt in Dresden: Arbeitslosenquote so niedrig wie nie

In Dresden ist die Zahl der Arbeitslosen 2015 dramatisch gesunken. Waren zu Beginn des Jahres noch mehr als 24.000 Menschen auf Jobsuche, sank die Quote im Dezember auf nur 21.000. Solch ein geringer Wert wurde das letzte Mal im Jahre 1991 erreicht. Die wirtschaftliche Prognose bleibt positiv.

Die Zahl der Stellenangebote ist stark angestiegen. Vom „Jahr der Rekorde“ haben alle Altersgruppen und sogar Langzeitarbeitslose profitiert. Seit Ewigkeiten gab es nicht mehr so viele sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Die Ursache für die Trendwende liegt laut statistischen Erhebungen in der stabilen Konjunktur sowie der günstigen demografischen Lage Sachsens. Der Dresdner Arbeitsmarkt, so die Daten, kenne keine Krise.

Stabilität trotz Flüchtlingskrise

Nach Aussagen der Bundesagentur für Arbeit soll die positive Lage auch 2016 stabil bleiben. Zwar werde die Beschäftigtenquote leicht sinken, dies sei jedoch durch die wachsende Zahl der Flüchtlinge bedingt. Die Zahl der Arbeitslosen werde insgesamt zurückgehen. Während im Juni noch 20.814 Dresdner arbeitslos waren, sind es nach den aktuellsten Angaben im September nur 20.016. Die Arbeitslosenquote liegt somit bei 7 Prozent. Das sind 0.6 Prozentpunkte weniger als im gleichen Monat des Vorjahres ist.

Der Anteil an Arbeitslosen ohne deutsche Staatsbürgerschaft hat im August 16 Prozent ausgemacht. Der Anstieg der Zugezogenen von 2.388 im Dezember 2015 auf 3.321 im August 2016 rufe eine stark gegenläufige Entwicklung hervor. Aufgrund der weltweiten Krisensituation ist die Gruppe der Asylsuchenden innerhalb eines Jahres um 43 Prozent gewachsen.

Bei der Jobsuche helfen inzwischen zahlreiche digitale Angebote. Unternehmen suchen dabei geeignetes Personal immer häufiger Online, entweder auf eigenen Karriereseiten oder durch die Veröffentlichung ihrer Stellenangeboten bei Portalen wie zum Beispiel Jobrapido, auf denen sie außerdem selbst die eingestellten Profile der Arbeitssuchenden durchstöbern können.

Günstige demografische Lage

Die Bevölkerung Sachsens ist jahrelang geschrumpft. Von 1990 bis 2013 addierten sich die Wanderungsverluste auf insgesamt 444.659 Personen. 2014 und 2015 konnten die Statistiker erstmals wieder Wanderungsgewinne von 1.395 bzw. 1.114 Personen registrieren. Besonders die drei großen Städte Leipzig, Dresden und Chemnitz wachsen inzwischen wieder deutlich. Ursachen dafür sind neben den Wanderungsgewinnen auch die weiter steigenden Geburtenraten.

Mit dieser Entwicklung geht auch die kontinuierliche Erhöhung der Erwerbstätigenanzahl in Dresdner Hand in Hand. Dafür ist der Bevölkerungszuwachs, sowie die steigende Anzahl der Pendler, die aus dem Umland in die Landeshauptstadt kommen, um hier ihrer Arbeit nachzugehen, zuständig. Die Zahlen sprechen für sich. Im Jahre 2015 gab es in Dresden 246.809 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Das sind gut 3.000 mehr als 2014. Dresden profitiert auch davon, dass mehr Menschen zur Arbeit einpendeln, als in die Nachbarkreise oder weiter weg auspendeln. Der Überschuss lag 2015 bei 37.483. Nach Dresden kamen 89.227 Pendler, ins Umfeld fuhren täglich 51.744 Menschen.

Regionalinitiative „fein & sächsisch“ will Produzenten und Gastronomie vernetzen

Feine Öle, zarte Wildkräuter oder die Weihnachtsgans vom Bauernhof – Sachsens Landwirtschaft und das Ernährungshandwerk haben so manche Perle zu bieten. Der Verein „fein & sächsisch“ möchte diese oft verborgenen Schätze heben und die Produzenten mit der Gastronomie und dem Verbraucher vernetzen. Dafür hat der Verein ein Gütesiegel entwickelt, das an ausgewählte Gastronomen verliehen wird. Ziel des Vereins ist die Förderung und Verbreitung regionaler Esskultur, verbunden mit einer nachhaltigen, traditionellen und schonenden Landbewirtschaftung, Tierhaltung und Lebensmittelverarbeitung in Sachsen.

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Ein fein-sächsischer Warenkorb. Foto: Zänker

„Sachsen wird auch in der Landwirtschaft durch exzellentes Handwerk und Manufakturen geprägt“, so Vereinsvorsitzender Lorenz Eskildsen. Er betreibt eine Gänsezucht. „In einer Welt der Globalisierung, von Franchiseketten und Fastfood möchten wir die
regionale Landwirtschaft mithilfe ausgewählter Gasthöfe in Szene setzen“, erklärt er das Ziel von „fein  & sächsisch“.  Minister Fritz Jaeckel (CDU), Chef der Staatskanzlei, begrüßt die Initiative „fein & sächsisch“. „Qualitativ hochwertig, regional und nachhaltig – so zeigt sich die sächsische Küche von ihrer besten Seite. Deshalb freue ich mich, dass der Verein „fein & sächsisch“ Sachsens landwirtschaftliches Handwerk bekannter machen, verborgene kulinarische Schätze heben und dabei nachhaltige Landwirtschaft und regionale Esskultur fördern will“, erklärte Jaeckel.

Derzeit hat der Verein „fein & sächsisch“ zehn Mitglieder in ganz Sachsen, vom Wildkräuterspezialisten „Landsprosse“ in Lichtenau über den Kartoffelhof von Eckard Voigt in Leisnig bis zur Bioplanete Ölmühle Moog in Lommatzsch. Die Restauration „Julius Kost“ in Grumbach ist der erste Gastronomiebetrieb im Netzwerk, der die Kriterien für das Gütesiegel „fein & sächsisch“ erfüllt. Auch die Hofküche der „Gänsewelt“ von Lorenz Eskildsen in Grimma verarbeitet vorwiegend Zutaten von sächsischen Lieferanten.

Besondere Kriterien für die Aufnahme in den Verein

Für die Aufnahme in den Verein gelten besondere Kriterien. Jedes Mitglied geht mit seiner Unterschrift eine Selbstverpflichtung ein, der Philosophie und den Grundsätzen des Vereins zu folgen. Im Vorfeld besuchen drei Vereinsmitgliedern den Betrieb des Antragstellers und prüfen, ob die Kriterien erfüllt werden. „Wir sehen uns ganz klar auch als Berater von Gastronomen, die unser Gütesiegel anstreben, und begleiten sie zwei Jahre lang als Paten“, erklärt Lorenz Eskildsen. „Die Gastronomen profitieren dabei vom Wissen der Erzeuger, wie ihre Produkte am schonendsten verarbeitet werden“, fügt er hinzu.

Dass die landwirtschaftlichen Betriebe vor der Aufnahme in den Verein ebenso akribisch auf ihre Arbeitsweise überprüft werden, ist wiederum ein Argument für engagierte Gastronomen, diese Produzenten als ihre Lieferanten auszuwählen. Ziel ist es, vor allem Gasthöfe im ländlichen Raum für die Arbeit nach den Gütekriterien von „fein & sächsisch“ zu gewinnen. „Die liebevolle Verarbeitung von hochwertigen Produkten aus der Region wird von immer mehr Verbrauchern geschätzt und honoriert“, so Eskildsen. „Mit „fein & sächsisch“ können sich Gastronomen eine Alleinstellung erarbeiten, ihren Gästekreis erweitern und von einem Netzwerk geprüfter Landwirte profitieren.“

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>> mehr Information über den Verein und das Gütesiegel „fein & sächsisch“[/box]

 

Dresdner Norden: Spatenstich für neues Gewerbegebiet Rähnitzsteig

Im Dresdner Norden entsteht ein neues Gewerbegebiet am Rähnitzsteig. Eine neue Straße wird das 55.000 Hektar große Gelände an die Boltenhagener und die Hermann-Reichelt-Straße anbinden. Zwischen den Ampeln des Autobahnzubringers Berlin/Görlitz und der Ampel an der Kreuzung Flughafenstraße/Hermann Reichelt-Straße wird es dann eine weitere Anlage geben, kündigte Reinhard Köttnitz, Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes, heute an. Auf der Boltenhagener Straße werde eine neue barrierefreie Bushaltestelle eingerichtet.

Gewerbegebiet Rähnitzsteig spatensstich
Ingrid Hansen, Robert Franke und Reinhard Koettnitz (r.) beim symbolischen Spatenstich. Foto: W. Schenk

Damit sei das Gewerbegebiet verkehrstechnisch optimal angebunden, betonte Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, beim symbolische Spatenstich. Die Nachfrage nach Gewerbeflächen sei ungebrochen hoch, so Franke. „Der 2000 eingeweihte Technopark Nord ist zu 100 Prozent ausgelastet“, betonte er. Auch am Rähnitzsteig rechnen die Wirtschaftsförderer mit einen schnellen Ausbuchung der Grundstücke, die ab 1.000 Hektar zu haben sein werden.

Zu den Erschließungsarbeiten gehöre die Umverlegung einer Gashochdruckleitung der Enso Netz und die Errichtung eines begrünten Schutzwalls zur Lärmminderung für die angrenzenden Häuser. Weil die Kanalisation das Regenwasser nicht vollständig aufnehmen könne, baut die Stadtentwässerung neben einem Schmutz- und Regenwasserkanal ein geschlossenes Regenrückhaltebecken, kündigte deren Gebietsleiterin Investitionen Ingrid Hansen an. 850.000 Euro kosten diese Arbeiten. Insgesamt werden 4,3 Millionen Euro investiert. Die ökologischen Ausgleichsmaßnahmen für rund 50 verschieden große Bäume würden auf dem Gelände des künftigen Gewerbegebeites erfolgen, betonte Koettnitz.

Nach Angaben von Franke hat die Landeshauptstadt seit Mitte der 1990er Jahre rund 200 Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur und die Erschließung der kommunalen Gewerbegebiete investiert. Der Bedarf an Flächen sei groß, die kommunalen Gewerbegebiete zu rund 80 Prozent ausgelastet. „Wir wollen das Wirtschaftswachstum in Dresden weiter aktiv unterstützen. Dafür brauchen wir mehr verfügbare Gewerbeflächen“, betonte Franke und fügte hinzu, dass neben den Neuansiedlungen auch der Erweiterungsbedarf der ansässigen Unternehmen berücksichtigt werden müsse.

Der Name für die neue Verbindungsstraße quer durch das Gewerbegebiet steht bereits fest: Richard-Riemerschmid-Straße. Der 1957 verstorbene Architekt und Kunstprofessor war an der Planung der Gartenstadt Hellerau und der Fabrikanlage der Werkstätten Hellerau beteiligt.

 

 

Verkauft: MS Lilienstein schippert bald als MS Barnimer Land rings ums Schiffshebewerk

Die Sächsische Dampfschiffahrt hat ihre Ankündigung wahr gemacht und das erste ihrer beiden Motorschiffe verkauft. „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge trennen wir uns vom Motorschiff Lilienstein“, erklärte heute eine Unternehmenssprecherin. Neuer Eigner sei die Fahrgastschifffahrt Oderberg, die das Schiff gestern erworben hat.

Mit seinen 122 Pferdestärken soll es künftig Fahrgäste auf Rundfahrten in und um das Schiffshebewerk Niederfinow befördern. Das nach dem Berg Lilienstein in der Sächsischen Schweiz benannte Schiff wird den Namen wechseln und als „Barnimer Land“ Passagiere befördern.

Bereits zum Start der Saison 2016 hatte Geschäftsführerin Karin Hildebrand angekündigt, dass die Flotte umstrukturiert werden soll. „Ein neues Schiff hätte schon längst angeschafft werden müssen“, so Hildebrand. Man brauche ein Schiff, dass besser mit dem niedrigen Elbpegel klar komme, für Veranstaltungen geeignet sei und auch auf die zunehmende Zahl von Fahrgästen mit Fahrrädern reagieren könne. „Das Projekt verfolgen wir weiter“, betonten Hildebrand heute.

Um die Finanzierung zu sichern, sollen die beiden Motorschiffe „Lilienstein“ und  „Bad Schandau“ verkauft werden. Mittelfristig wären ohnehin umfangreiche Umbaumaßnahmen notwendig gewesen. Die Umstrukturierung der Flotte sei auch eine Reaktion auf das extrem lange Niedrigwasser in der Elbe im vergangenen Jahr. Über drei Monate konnten die Schiffe nur eingschränkt fahren, an 15 Tagen blieben sie komplett am Anleger. 30 Prozent weniger verkaufte Fahrscheine im Vergleich zu 2014 muss das Unternehmen im vergangenen Jahr verkraften.

Die auf der Yachtwerft Berlin gebaute „Lilienstein“ fährt seit 1982 für die Sächsischen Dampfschiffahrt. In den letzten Jahren war sie vor allem im  Charterbetrieb unterwegs. Der gemütlich eingerichtete und beheizbare Salon mit Panoramafenstern biete einen ansprechenden Rahmen für Veranstaltungen.

Dresdnerin Ina Säuberlich zum zehnten Mal beste deutsche Badplanerin

Den bundesweit wichtigsten Titel der Baddesigner hat die Dresdnerin Ina Säuberlich jetzt bereits zum zehnten Mal in Folge gewonnen. Sie zeigt damit eindrucksvoll, dass sie zur Spitzengruppe der deutschen Baddesigner gehört. In diesem Jahr hieß das Wettbewerbsthema „Bäder mit Leuchtkraft“. Gefragt waren Lösungen zum Zusammenspiel von Licht und Farbe.

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Holger Kachel (l.) und Harald Belzer vom SHK-Team haben die Auszeichnung an Ina Säuberlich überreicht. foto: SHK

Ina Säuberlich hat für eine Kundin ein Bad realisiert, das mit seiner besonderen Lichtführung beeindruckt. Gekonnt habe sie mit Licht und Farben in einem relativ kleinen Bad ein luftiges Raumgefühl geschaffen. Dabei habe sie beinahe gänzlich auf Lampen verzichtet und stattdessen das Licht als Architekturbeleuchtung spürbar gemacht, urteilte die Jury. Dieses Lichtkonzept verhelfe dem Bad zu ungeahnter Größe. „Mir war es wichtig, ein Bad zu schaffen, das in sich stimmig ist“, beschreibt Ina Säuberlich ihre Planungsidee.

Dies ist offensichtlich das Erfolgsrezept der Ausnahme-Badgestalterin. Seit nunmehr zehn Jahren überzeugt sie mit ihren Einsendungen die Fachjury und sticht aus einer Konkurrenz von rund 100 Badplanern aus dem ganzen Bundesgebiet und aus Österreich hervor. Die Designerin sieht sich durch die fortdauernde Würdigung ihrer Arbeit bestätigt und meinte: „Es zahlt sich aus, dass ich mir viel Zeit nehme, um die Kundenwünsche zu erfassen und ich alles daran setze, diese Wünsche im Sinne optimaler Raumwirkung zu realisieren.“

Allerdings war der zehnte Titel nun vorerst der letzte. Denn Säuberlich rückt ab nächstes Jahr in die Jury auf und wird nun andere Badgestalter beurteilen.

Der Planungswettbewerb „Bad-Ideen aus der Praxis“ wird seit 1997 alljährlich von der SHK, Leistungsgemeinschaft des Sanitär- und Heizungsfachhandwerks, bundesweit und mittlerweile auch in Österreich ausgeschrieben. Die Fachjury aus renommierten Architekten und Designern bewertet ausschließlich tatsächlich realisierte Bäder.

Chefs der Wohnungsgenossenschaften fordern Ehrlichkeit zu Woba-Plänen

Die Wohnungsgenossenschaften haben von den Befürwortern einer städtischen Woba mehr Ehrlichkeit verlangt. „Der Neubau von Wohnungen  mit einer neuen Gesellschaft geht nur mit Schuldenaufnahme oder städtischen Zuschüssen“, erklärte Olaf Brandenburg, Geschäftsführer der Wohnungsgenossenschaft „Glückauf“  Süd Dresden heute bei einem Treffen der acht größten Dresdner Wohnungsgenossenschaften. Das Geld werde im Stadthaushalt an anderen Stellen wie zum Beispiel beim Bau von Kitas oder Schulen fehlen, zeigte er sich sicher. „Es wird sich nicht rechnen“, sagte Brandenburg mit Blick auf die Pläne von Linke, Grünen und SPD. Wohnungsneubau sei nicht unter 2.000 Euro pro Quadratmeter möglich. Dann sei eine Miete von 9 bis 9,50 Euro pro Quadratmeter notwendig, um die Objekte wirtschaftlich zu betreiben, rechnete EWG-Geschäftsführer Jürgen Hesse vor. Das seien keine sozial verträglichen Mieten.

Die Genossenschaftler wiesen Vorstellungen zurück, man könne preiswerten Wohnraum durch drastische Qualitätsabstriche finanzieren. Wer, so fragte SWGD-Geschäftsführer Matthias Schulze, soll denn in Wohnungen ohne Keller, ohne Balkon oder gar ohne feste Trennwände einziehen.

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Ausdruck der guten Zusammenarbeit: Eine gemeinsame Marke für acht Genossenschaften.

Die Genossenschaften, die der größte Wohnungsanbieter in Dresden sind, wollen in den kommenden fünf Jahren rund 1.000 Wohnungen neu bauen. Es könnten mehr sein, sagte Schulze und verwies auf das zurückgezogene Paket von städtischen Grundstücken, die den Genossenschaften für den Neubau von der Stadt zur Verfügung gestellt werden sollten. Linke, SPD und Grüne hätten beschlossen, diese Grundstücke der neuen Woba zuzuschlagen. Für die Genossenschaft in Trachau-Nord bedeutete dies das Aus für die eigenen Neubau-Pläne. Das einzige Grundstück, das gepasst hätte, habe an der Dopplerstraße/Carl-Zeiß-Straße gelegen, sagte WGTN-Geschäftsführer Helge Zillig.  Auf den 900 Quadratmetern „hätten wir gern 20 Wohnungen gebaut“, erläuterte er. Dass daraus nichts wird, sei sehr bedauerlich, betonte Zillig, weil die Wohnungen schneller zur Verfügung gestanden hätten, als mit einer städtischen Woba.

Der Stadtrat hatte im Februar 2016 mit den Stimmen der rot-grün-roten Mehrheit beschlossen, die sieben Flächen aus der Vorlage „Verkauf von Grundstücken an Dresdner Wohnungsgenossenschaften“ für die Bebauung durch eine künftigen kommunale Wohnungsbaugesellschaft zur Verfügung zu stellen.

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Schubkarren-Rennen zum Familientag: Mandy Kasischke mit Tochter Emma und Daniel Kühn mit Sohn Fabian laden ein. Foto: W.Schenk

In den 60.135 WBG-Wohnungen rund 170.000 Dresdner zu Durchschnittsmieten zwischen 5,05 und 5,36 Euro kalt. Der Leerstand lag im vergangenen Jahr zwischen 0,7 und 3 Prozent. In den begehrten Lagen gebe es Warteschlangen, am Stadtrand stünden die Chancen auf eine neue Wohnung besser. Schwerpunkt der Investitionstätigkeit bleiben für die Wohnungsgenossenschaften Instandhaltung und Modernisierung. 103 Millionen Euro stellen die acht Gesellschaften dafür bereit. Weitere 19 Millionen fließen für den Neubau von Wohnungen.

Neue Genossenschaftsmitglieder würden sich aus zwei Altersgruppen rekrutieren, erläuterten die Experten. Zwischen 20 und 40 Jahren und zwischen 70 und 90 Jahren. Besonders ältere suchen den Weg in die Genossenschaft, weil hier schneller auf altersbedingte Anforderungen reagiert werde. Außerdem stehen in vielen Genossenschaften Sozialarbeiter und andere Hilfen für ältere Einwohner zur Verfügung.

Am 29. Mai laden die Genossenschaften nun bereits zum siebten Mal zum Dresdner Sport- und Familientag ein. Die Cockerwiese wird dann in eine zwanzigtausend Quadratmeter große Sieben-Zimmer-Wohnung verwandelt. 40 Mitmachaktionen warten auf die etwa 10.000 Gäste.
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Service:

>> mehr Informationen zum 7. Dresdner Sport- und Familientag[/box]

KLM fliegt täglich zwischen Amsterdam und Dresden

Dresden hat jetzt eine tägliche Flugverbindung nach Amsterdam. Die KLM Royal Dutch Airlines fliegt mit einer Fokker 70 täglich um 16.05 von Amsterdam nach Dresden und um 18.05 zurück. 85 Minuten benötigt der Flieger mit 70 Sitzen für einen Flug. Dresden sei der zehnte Flughafen in Deutschland, den KLM nonstop ab Amsterdam bedient, erklärte ein Flughafen-Sprecher. In Amsterdam-Schiphol hätten die Passagiere Anschluss an das weltweite Streckennetz der niederländischen Airline und deren 19 SkyTeam-Partner.

„Das ist ein Gewinn für das Flugplanangebot in Sachsen und Mitteldeutschland sowie eine attraktive Flugverbindung für Geschäftsreisende und Touristen“, erklärte Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Die Linie ergänze die bereits vorhandenen täglichen Flüge nach Moskau und Zürich hervorragend, so Dulig.

Im  vergangenen Jahr sorgten Touristen aus den Niederlande für 46.724 Übernachtungen in Dresden. Das Land lag damit auf Platz 6 bei den Auslandsmärkten, verzeichnete allerdings einen leichten Rückgang von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nun hoffen die Touristiker auf eine Wende zum Positiven.

Diese teilt auch Markus Kopp, Vorstand der Mitteldeutschen Flughafen AG und Geschäftsführer der Flughafen Dresden GmbH. Er wünscht sich viele Buchungseingänge, „damit die Strecke möglichst zu einem sogenannten doppelten Tagesrand – also täglich je ein Flug morgens und abends – weiterentwickelt werden kann“.

Dresdner Tourismusbranche: 2015 mit Umsatzminus von 32 Millionen Euro

Während Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert in Seoul die Unterstützung für das erste Deutsch-Koeranische Alumni-Treffen in Dresden vereinbart und Wissenschaftler aus Dresdner Forschungseinrichtungen auf der Hannover-Messe Weltneuheiten in der 3-D-Drucktechnik oder der Energieerzeugung mit Brennstoffzellen präsentieren, mahnt der Tourismus-Verband mehr Unterstützung durch die Stadtverwaltung und den Stadtrat an. Der Tourismus sorge für 24.000 Arbeitsplätze in Dresden und sei damit nach der Mikroelektron ik die zweitgrößte Branche in der Wirtschaft, betonte Verbandspräsident Johannes Lohmeyer heute. Die Stadtpolitik habe Zusagen aus dem Wahlkampf und den Haushaltsbeschlüssen bis heute nicht erfüllt, kritisierte er.
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Zimmererlöse in Euro (Auswahl):

  • 86,12 – Hamburg
  • 82,10 – Köln
  • 80,59 – Düsseldorf
  • 73,58 – Frankfurt/M.
  • 64,73 – Nürnberg
  • 63,93 – Berlin
  • 56,11 – Mannheim
  • 53,00 – Leipzig
  • 52,66 – Hannover
  • 52,28 -Dresden
  • 49,83 – Dortmund
  • 42,90 – Potsdam[/box]

Nach wie vor warte der Verband auf die Vergünstigungen für Touristen als Gegenleistung für die zu zahlende Beherbergungssteuer. Auch die bessere finanzielle Ausstattung der für die Vermarktung der Stadt zuständige Gesellschaft sei nicht erfolgt. „Hier ist Oberbürgermeister Hilbert mit seinem Wahlversprechen in der Pflicht“, so Lohmeyer.

Das Dresden Marketing hatte gestern die Übernachtungszahlen für Januar und Februar als neuen Rekord zu Jahresbeginn gefeiert. Das Plus von 8,4 % gegenüber Vorjahr bedeute insgesamt 408.365 Übernachtungen, hieß es in einer Mitteilung. Dazu hätten auch die Übernachtungen von 8.000 Polizisten beigetragen, so Lohmeyer. „Eine Stadt, die Hotelauslastungen von 20 bis 30 Prozent im Februar schon als Rekord feiern  muss, hat offensichtlich jeden Anspruch an sich selbst aufgegeben“, kritisierte er.

Deutlich mehr Anstrengungen der Stadt hat darum Marc Arendt, stellvertretender Sprecher der Hotel-Allianz gefordert. Den Einbrüchen bei der Nachfrage nach Fernreisen müsse man attraktive Angebote im Städtetourismus entgegensetzen. Außerdem seien deutlich mehr Anstrengungen beim Kongressmarketing erforderlich.

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Marc Arendt: Dresdner Tourismus musste 2015 ein Umsatzminus von 32 Millionen Euro verkraften.

Jeder Teilnehmer eines großen Kongresses lasse zwischen 200 und 300 Euro pro Tag in der Stadt. Viele kämen zudem als Touristen wieder. Das Budget der Dresden Marketing Gesellschaft müsse daher dringend und vor allem schnell aufgestockt werden. Lohmeyer bot dafür die Beteiligung der Hotelbranche an.

Die zusätzlichen Anstrengungen seien auch nötig, um den erwarteten Rückgang der Hotelbranche beim Auftragsvolumen um etwa 10 Prozent zu kompensieren. Die Incoming-Agenturen prognostizieren bereits einen Rückgang um 30 Pr ozent für das laufende Jahr. Das Minsu bei Übernachtungen im vergangenen Jahr um 3 Prozent spiegele sich auch in einem Personalabbau bei den Hotels wider. 750 Arbeitsplätze seien gestrichen worden, sagte Lohmeyer. Den Gesamtverlust im Tourismus für das vergangene Jahr bezifferte Arendt mit rund 32 Millionen Euro. Davon seien etwa 10 Millionen auf den Einzelhandel, 8 Millionen auf die Hotels und 6 Millionen auf die Gastronomie entfallen. Auch Verkehrsunternehmen und Kulturbetriebe hätten gelitten.

Lohmeyer erinnerte noch einmal an den Vorschlag einer Dresden Card für Touristen. Davon könnten auch städtische Kulturbetriebe wie das Verkehrsmuseum oder die Theater im Kraftwerk Mitte profitieren.