Mit einer Demonstration „Rights and Safety for Refugees – In Memory of Khaled“ gedachten heute nachmittag mehrere Tausend Menschen des ermordeten Khaled Idris Bahray. Nach Angaben der Polizei kamen 2.700 Teilnehmer zur Kundgebung und dem Trauerzug. Mehrere Redner forderten bei der Kundgebung auf dem Jorge-Gomondai-Platz eine schnelle Aufklärung der Gewalttat an dem Asylbewerber aus Eritrea. Die Ausländerbeauftragte der Stadt Dresden, Kristina Winkler, sagte, es sei ein Armutszeugnis für alle, wenn Flüchtlinge hier in der Stadt Angst haben müssten. Sie forderte die Dresdner auf, enger zusammen zu stehen und Flüchtlinge und Asylbewerber „nicht nur symbolisch in unsere Mitte zu nehmen“.
Nach einer Schweigeminute formierte sich der Zug mit den Freunden und Mitbewohnern des toten Asylbewerbers aus Eritrea an der Spitze. Sie trugen Transparente mit Aufschriften „Ruhe in Frieden, Khaled“, „In Memory of Khaled“ oder „Kein Platz für Rassismus“. Der Trauerzug führte über die Albertstraße, die Carolabrücke, den Tzschirnerplatz und die Augustusstraße zum Bernhard-von-Lindenau-Platz vor dem Sächsischen Landtag. Dieser war großräumig abgesperrt. 180 Polizeibeamte waren im Einsatz und sicherten den Demontrationszug und die Abschlusskundgebung bis zu deren Ende gegen 19 Uhr. Während des Trauerzuges kam es zu kurzzeitigen Verkehrseinschränkungen.
Khaled Idris Bahray war am Dienstag in der Nähe seiner Wohnung in der Johannes-Paul-Thielman-Straße tot aufgefunden worden. Erst bei der Obduktion wurden die Messerstiche entdeckt. Die Sächsische Zeitung hatte berichtet, dass die Stiche durch einen offenen Schlüsselbeinbruch von den Polizeibeamten vor Ort nicht entdeckt werden konnten. Eine 25-köpfige Mordkommission ermittelt.
Die Freunde von des Mordopfers aus Eritrea sind verängstigt. “Wir trauen uns nach 20 Uhr nicht mehr auf die Straße”, werden sie von den Organisatoren des Trauermarsches zitiert. Sie fühlten sich in Dresden nicht willkommen. “Es wäre uns eine Freude, wenn wir gegenseitig unsere Kultur teilen könnten, doch leider finden wir keinen Kontakt”, heißt es auf der Webseite remember-khaled.de.
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