Die Gewerkschaften ver.di und GEW werden für Freitag, Montag und Dienstag zu ganztägigen Streiks an kommunalen Kindertageseinrichtungen aufrufen. Das teilten sie heute der Dresdner Stadtverwaltung mit. Betroffen seien sowohl Kindertagesstätten, als auch Horte des Eigenbetriebes Kindertageseinrichtungen, so ein Stadtsprecher. In einer Urabstimmung hatten sich die Erzieherinnen und Erzieher, Sozialarbeiterinnen, Sozialpädagogen, Fachkräfte für Arbeits- und Berufsförderung, Kinderpflegerinnen und Heilpädagogen mit einem Votum von 93,44 Prozent für einen unbefristeten Streik ausgesprochen, teilte die Gewerkschaft ver.di mit. Die Gewerkschaften fordern eine höhere Eingruppierung der Beschäftigten. Die daraus resultierende Verbesserung der Einkommen um etwa zehn Prozent halten die kommunalen Arbeitgeber für nicht finanzierbar. Kritik kam von der Dresdner Jungen Union. Kreischefin und Stadträtin Heike Ahnert forderte eine viertägige Vorankündigungsfrist und Notfallpläne.
>> Informationsportal der Stadt zum Streik
Welche Kindertageseinrichtungen von den Arbeitskampfmaßnahmen ganz konkret betroffen sein werden, sei in Dreden aktuell noch nicht absehbar. Je nachdem, wie viele Mitarbeiter sich am Ausstand beteiligen, kann jeweils erst am Streiktag abschließend entschieden werden, ob eine Einrichtung geschlossen bleiben muss. Gegebenenfalls könnten auch Einschränkungen bei den Öffnungszeiten oder der Zahl zu betreuender Kinder ausreichend sein. Der Kita-Eigenbetrieb empfiehlt Eltern dennoch vorsorglich, alternative Betreuungsmöglichkeiten zu organisieren.
Wie beim letzten Warnstreik am 16. April 2015 können auch an den nächsten drei Streiktagen keine Notdiensteinrichtungen im Voraus benannt werden. Die Gewerkschaften waren heute trotz intensiver Verhandlungen am Tisch des für die Dresdner Kitas verantwortlichen Sozialbürgermeisters Martin Seidel nicht bereit, sich auf eine entsprechende Notdienstvereinbarung mit der Stadt zu verständigen. Bürgermeister bedauert die Entscheidung der Gewerkschaften: „Es ist sehr bedauerlich, dass wieder keine garantierte Notlösung gefunden werden konnte und Eltern in schwierige Situationen kommen werden. Ich bin jedoch überzeugt, dass der Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen mit seinem Informationsangebot im Internet und den Vermittlungsangeboten über die Hotline alles unternehmen wird, um für Härtefälle individuelle Lösungen zu finden.“
Die Junge Union Dresden hat die angekündigten unbefristeten Streiks als maßlos kritisiert. „Für einen unbefristeten Streik habe ich als Mutter von zwei Kindern kein Verständnis“, erklärte JU-Kreisvorsitzende Ahnert. Die Vorlauffrist von gerade mal zwei Tagen sei einfach unzumutbar. Für einen Angestellten – ob im Supermarkt, als Lehrer oder Arzt – oder einen Selbstständigen ist dies von heute auf morgen und auf unbestimmte Zeit nicht zu organisieren. Die Junge Union teile im Kern die Forderung nach einer angemessenen Entlohnung, die den Bildungsauftrag der Erzieher berücksichtige, so Ahnert. Dazu habe man sich bereits 2012 entsprechend positioniert.
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