Ein Konflikt zwischen Bauaufsicht und Denkmalschutz führt bei der Sanierung des Kulturpalastes zu Mehrkosten von 500.000 bis 700.000 Euro. Grund sind die originalen Geländer. Sie sind zu niedrig, sagt die Bauaufsicht. Noch schwerer wiegt aber, dass der Abstand zwischen den Geländerstäben mit 14 Zentimetern zwei Zentimeter zu groß ist. Erlaubt sind maximal 12 Zentimeter Abstand.

Darum verlange die Bauaufsicht nun neue Geländer, sagte heute Projektleiter Christian Hellmund vom Architekturbüro bmp. Er hat die Hoffnung auf einen Kompromiss noch nicht aufgegeben und verweist auf die zusätzlichen Kosten. „Wir haben insgesamt rund 700 Meter Treppengeländer. Pro einhundert Meter kommen bei Demontage, Neubau und Montage fast 100.000 Euro zusammen“, rechnet er vor.

1,10 Meter Mindesthöhe beim Geländer fordern die Vorschriften, reagierte ein Rathaussprecher. Das sei schon „als Überkletterungsschutz für Kinder unabdingbar“. Zudem gebe es verschiedene andere baurechtliche Anordnungen, zum Beispiel „zum Stababstand innerhalb des Geländers und zum Abstand des Geländers zu den Treppenstufen“, heißt es weiter.

Hellmund setzt auch auf einen Präzedenzfall in Berlin. Bei der Sanierung des Anatomischen Theaters in der Luisenstraße in Berlin-Mitte hätten Denkmalschutz und Bauaufsicht bei einem ähnlichen Problem einen Kompromiss gefunden, sagt der Projektleiter. Er könne sich vorstellen, den Handlauf des Geländers etwas zu erhöhen, um die geforderten 1,10 Meter zu erreichen. An den Abständen zwischen den Geländerstäben jedoch könne man nichts machen.

Die Entscheidung der Bauaufsicht ist für die Bauleute umso ärgerlicher, weil die Geländer mit viel Aufwand verpackt und geschützt wurden, damit sie während der Bauphase nicht beschädigt werden. Die Kosten und den Zeitaufwand hätte man sich sparen können.

 

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