Pegida will mit einem eigenen Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl in Dresden antreten. Das kündigte Cheforganisator Lutz Bachmann heute Abend auf dem Neumarkt an. Nach langen Gesprächen habe man sich dazu entschieden und rede derzeit mit drei Kandidaten, die in der engeren Auswahl seien, sagte er zu den Kundgebungsteilnehmern.
Bachmann selbst wird nicht kandidieren. „Das werden Sie im Leben nicht erleben“, sagte er am Rand der Kundgebung auf eine entsprechende Frage von menschen-in-dresden.de. Weitere Fragen wollte er jedoch nicht beantworten. „Ich beantworte heute keine Presseanfragen. Aber das kann ich Ihnen mit Sicherheit sagen“, betonte er.
Auf einem Deutschlandtreffen von „Gidas“ in Dresden seien zehn Dresdner Thesen verabschiedet worden und deutschlandweit an Kirchen, Rathäusern und andere öffentlichen Gebäuden ausgehängt worden. In Dresden an der Kreuzkirche hielten sich die Thesen jedoch nicht lange. Bachmann hatte ein entsprechendes Video auf Facebook gepostet. Nach Berichten der Bild-Zeitung seien sie kurz danach wieder entfernt worden. Auf der Legida-Facebookseite wird von drei Orten gesprochen – Dresden, Leipzig und Chemnitz. Bachmann hatte die Thesen heute Abend auf der Kundgebung verlesen. Nach Angaben der Polizei kamen 4.300 Teilnehmer zum Pegida-Umzug. Dieser führte über den Pirnaischen Platz, Georgsplatz, Seestraß0e zurück zum Neumarkt.
Am Pirnaischen Platz beschwerten sich Fahrgäste über die erneuten Verkehrsbehinderungen bei den Polizisten.
Zum dritten Postplatzkonzert der Initiative Dresden für alle und dem Netzwerk Kultur waren etwa 200 Teilnehmer gekommen. Für gute Stimmung sorgte unter anderem die Band Arére Canibal. Anne-Maria Buchrabe und Raphael hatten ihr Interkulturelles Sofa mitgebracht. Das fahrbare Sitzmöbel mit Unterbodenbeleuchtung in drei Farben, Autoradio, kleinem Keyboard und Ukulele sei dafür gedacht, miteinander ins Gespräch zu kommen, erzählt die Erfinderin und lobt Raphael für die technische Umsetzung. So habe man Anfang Februar im Projekttheater Sofageschichten hören können, bei denen Menschen aus aller Welt berichtet haben, wie und warum sie nach Dresden gekommen sind. Weitere Termine seien geplant.
Gegen 17.00 Uhr war ein Demonstrationszug mit bis zu 200 Menschen unter Motto „Open your Mind – Stop Racism“ auf dem Neustädter Markt gestartet und über die Augustusbrücke, den Postplatz, die Wilsdruffer Straße und die Carolabrücke bis zum Albertplatz gezogen. Insgesamt, so ein Polizeisprecher, waren 573 Polizeibeamte im Einsatz.