Der Bau von 460 Wohnungen an der Sternstraße in Mickten ist gestern ein großer Stück näher gerückt. Der Bauausschuss hat dem Vorhaben gestern zugestimmt. Am 4. November dagegen hatten die Stadträte das Vorhaben vertagt. Grund: Das Stadtplanungsamt habe nicht ausreichend über das Projekt informiert. „Wir war über schon getroffene Absprachen nicht informiert. Im Ausschuss wurde gesagt, dass jetzt nichts mehr geändert werden kann“, erklärt Vincent Drews von der SPD-Fraktion die Situation. Innerhalb von drei Wochen hat sich das Blatt zum Guten gewendet, weil sich alle Beteiligten an einen Tisch gesetzt haben. „Wir haben gemerkt, dass es zwischen dem Stadtplanungsamt und den Stadträten keine Kommunikation gegeben hat“, blickte Architekt Norbert Linnemann, der mit dem Büro Lineararchitekten die Sternstraße Grundstücksgesellschaft aus Freiburg als Investor vertritt, gestern zurück. Jetzt haben man gemeinsam eine Lösung gefunden, „bei der alle erhobenen Hauptes den Tisch verlassen können“, sagte er.
- etwa 460 Wohneinheiten, in 3 Bauabschnitten
- 500 PKW-Stellplätze in 3 Tiefgaragen
- primär attraktive familiengerechte Wohnungen von 80 – 120 m²
- Mietpreise zwischen 8,50 und 10 Euro/Quadratmeter
- 15 rollstuhlgerechte Wohnungen
- 2 Carsharing-Stellplätze
- 5 % der Parkplätze mit Option Ladestation für E-Auto
- Flachdachbereiche mit extensiver Begrünung
- öffentliche Fahrradbügel
- Hochwasserschutz: Erdgeschoss-Fußboden im Mittel etwa 1,00 Meterüber HQ100, Pegel 2002 (9,24 Meter)
- Gesamtinvestition: 95 – 100 Millionen Euro
- geplanter Baubeginn: Sommer 2016
- 1. Bauabschnitt – 18 -20 Monate
- Fertigstellung aller drei Bauabschnitte – 2020
Thomas Löser, Mitglied im Bauausschuss für die Grünen erläutert, was für die Vertreter der rot-grün-roten Stadtratsmehrheit wichtig war. „Unser Knackpunkt war der Mietpreis. Wir mussten aber einsehen, dass bei dem fortgeschrittenenen Planungsstand ein Anteil von 15 Prozent der Wohnungen zu einem Mietpreis von 7,50 Euro/Quadratmeter nicht mehr möglich war“, sagte Löser.
Aber es konnten andere Ziele erreicht werden, wie zum Beispiel ein gesicherter Anteil rollstuhlgerechter Wohnungen, eine bessere Infrastruktur für Carsharing und E-Autos und eine Investitionszusage für eine Kindertagessstätte. Das bestätigte auch Linnenmann. „Wir werden uns mit 300.000 Euro am Bau einer Kita beteiligen und setzen dabei auf einen Baubeginn bis 2019. Insgesamt bewegen sich die ausgehandelten Zugeständnisse im Rahmen von rund einer Million Euro“, sagte der Architekt.
Veit Böhm, CDU-Stadtrat aus Pieschen, ist vor allem froh, dass statt der geplanten Sechsgeschosser jetzt Wohnhäuser mit fünf Etagen und einem Staffelgeschoss entstehen. Der Investor habe die FLäche im letzten Geschoss um 25 Prozent reduziert. Auch der Kompromiss zwischen Wohnen und den bereits ansässigen Gewerbebetrieben sei gut gelungen, betonte er.
Wenn sich alle bewegen, kann es schnell gehen, so das Fazit von Martin Schulte-Wissermann von den Piraten. Der nächste Schritt ist nun die Offenlegung des Bebauungsplans. Wenn der Stadtrat dann im 1. Quartal 2016 grünes Licht gibt, stehe einem Baubeginn im Sommer nichts mehr im Wege, zeigte sich Linnemann sicher.
Im Mika-Quartier weitere 900 Wohnungen geplant
In den nächsten fünf bis sechs Jahren plant ein weiterer Investor den Bau von rund 900 Wohnungen zwischen der Kaditzer Flutrinne und dem Elbepark. Bauherren des MiKa-Quartier genannten Projektes sind der deutsch-schweizerische Entwickler Townscape und die Firma Sassenscheidt aus Iserlohn. Im 1. Bauabschnitt seien bis Ende 2017 etwa 180 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 15.500 Quadtratmetern in drei sechsgeschossigen Bauteilen geplant. 35 Millionen Euro sollen investiert werden. Im 2. Bauabschnitt seien auch Stadthäuser vorgesehen. Das Projekt war Ende September im Bauausschuss präsentiert worden.
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