Bis zum 4. Februar liegen die Pläne für die Sanierung der Augustusbrücke zur öffentlichen Einsichtnahme und Stellungsnahme aus. Der Baubeginn ist laut Unterlagen für das Frühjahr 2017 anvisiert, nach Fertigstellung der Albertbrücke. Reinhard Koettnitz, Chef des Straßen- und Tiefbauamtes, will schon etwas früher starten und hat den Dezember 2016 im Visier.
Mit Beginn der Sanierung wird die Brücke für den Autoverkehr gesperrt. Das soll nach Abschluss der Arbeiten dauerhaft so bleiben. Während der auf 20 bis 24 Monate angesetzten Sanierungsphase wird auch eine etwa 13-monatige Sperrung für die Straßenbahn erforderlich. Das geht aus der Beschreibung des Projektes hervor, die nun eingesehen werden kann.
Planungsunterlagen listen umfangreiche Schäden auf
Die Brücke mit ihren neun Bögen war kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges durch eine Sprengung des 6. Pfeilers samt angrenzender Bögen unbefahrbar gemacht worden, zwischen 1947 und 1949 erfolgte der Wiederaufbau. Der Zahn der Zeit und Hochwasserschäden machen eine Sanierung dringend erforderlich. Einzelne Abschnitte für Fußgänger sind bereits gesperrt, weil die Brüstung teilweise nach außen kippt. Risse im Beton, Abplatzungen, Absturzgefahr von Steinen, feuchtes Mauerwerk und Aussinterungen sind weitere Schäden, die behoben werden müssen.
Mit der Sanierung ist auch ein Verbesserung der Verkehrsanlagen an den beiden Enden der 455 Meter langen Baustrecke geplant. So soll der Fußgängerweg zwischen Brücke und Italienischem Dörfchen verbreitert werden. Auf der Neustädter Seite wird die Treppe zum Elberadweg komplett erneuert.
Komfortableres Pflaster für Radwege
Die Radfahrer sollen künftig nicht mehr die Fußwege auf der Brücke mitnutzen. Täglich sind auf der Brücke zwischen 4.000 und 7.500 Fußgänger unterwegs. Die 2.200 bis 5.300 Radfahrer nutzen oft die Fußwege mit. Grund ist das ungeschnittene Natursteingroßpflaster auf der Fahrbahn, das für Radfahrer wenig komfortabel ist. Das wollen die Planer ändern und haben auf der elf Meter breiten Fahrbahn auf beiden Seiten gesonderte Radwege vorgesehen. Dafür wird, als denkmalpflegerischer Kompromiss, etwas glatteres Pflaster als auf der restlichen Fahrbahn verwendet.
Für die Straßenbahn wird in der Mitte der Gleisachsabstand von 2,60 auf 3 Meter verbreitert. Während die Haltestellen auch nach der Sanierung unverändert bleiben, wird der Haltepunkt Theaterplatz/Augustusbrücke für die Busse der Stadtrundfahrt entfallen. Als Begründung dient den Planern hier, dass häufig die Sichtverhältnisse und damit die Verkehrssicherheit beeinträchtigt sind.
Fußgängerbehelfsbrücke notwendig
Der Stadtrat hatte im September 2014 beschlossen, dass die Augustusbrücke künftig für den Kfz-Verkehr gesperrt bleiben soll. Derzeit fahren täglich zwischen 5.300 und 8.800 Autos über die Brücke. Künftig sollen neben der Straßenbahn nur noch Sicherheitstransporte wie Krankenwagen oder Feuerwehr sowie Taxen fahren. Nur in Ausnahmefällen werde die Brücke dann als Umleitung für den Autoverkehr freigegeben.
Auf der Altstädter Seite wird der erste Bogen komplett abgerissen und neu gebaut. Für Fußgänger und Radfahrer ist in dieser Zeit eine Behelfsbrücke über das Terrassenufer erforderlich. In dieser Zeit kann die Straßenbahn nicht fahren.
In dieser Woche werden für die Vorbereitung der Bauarbeiten an Masten für Beleuchtung und Fahrleitungen Ausgrabungen durchgeführt. Die Experten müssen sich ein genaues Bild über die Beschaffenheit des Untergrunds und der Lage der Leitungen machen. Dabei wird der Fußgängerweg in Richtung Schloßplatz verengt oder zeitweise gesperrt.
WAS: Offenlegung der Pläne für das Bauvorhaben „Augustusbrücke“
WANN: 4. Januar bis 4. Februar, Montag und Freitag 9 bis 12 Uhr, Dienstag und Donnerstag 9 bis 18 Uhr, Mittwoch geschlossen
WO: Straßen- und Tiefbauamt, St. Petersburger Straße 9, Zimmer K 344
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