Der Ortsbeirat Prohlis hat sich am Montag Abend für die Windmühlenstraße in Niedersedlitz als neuen Standort für das geplante Gymnasium Prohlis ausgesprochen. Um ein ausreichend großes Grundstück für den Schulneubau zu gewinnen, sollen auf dem Areal Windmühlenstraße und Dohnaer Straße Flächen verschiedener Eigentümer getauscht werden. Außerdem plädierte eine Mehrheit von CDU, FDP, AfD und anderen dafür, bereits vorhandene Schulneubau-Planungen als Vorlage zu nutzen, um Planungskosten zu sparen. Einzig der im CDU-Antrag genannte Zeitpunkt der Gründung des Gymnasiums zum Schuljahr 2016/17 fand auch die Zustimmung der rot-grün-roten Ortsbeiräte.
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Am Dienstag berät der Bildungsausschuss. Im Gegensatz zum Ortsbeirat Prohlis haben dort Linke, Grüne und SPD die Mehrheit. Alle drei Parteien plädieren für den Standort Boxberger Straße. Am 21. Januar soll der Stadtrat über den Antrag beraten. Auch dort gibt es eine rot-grün-rote Mehrheit.
Um den Standort Boxberger Straße „als Schulgebäude wieder in Betrieb nehmen zu können, müsste das Gebäude den aktuellen Richtlinien entsprechen. Dies wird nach Aussage von Schulbürgermeister Dr. Lames (SPD) etwa 3 Jahre dauern und bis etwa 8 Millionen Euro kosten“, hatte CDU-Stadträtin Heike Ahnert erklärt. Sie gehe davon aus, dass eine Neuordnung von Grundstücken in der Windmühlenstraße in 3-4 Jahren umsetzbar sei. Für den Standort spreche auch, dass keine konkreten Pläne zur Verwendung bestünden.
„Es gibt einen gültigen Stadtratsbeschluss. Den wollen wir umsetzen“, sagte SPD-Ortsbeirätin Dorothée Marth. Der Vorschlag der CDU erwecke den Anschein, dass mit dem Gymnasium die neuen Wohn-Standorte in Niedersedlitz, Luga, Nickern und Lockwitz attraktiver gemacht werden sollen. „Wir wollen Prohlis in seinem Zentrum stärken“, betonte Marth. Es gehe darum, „gerade den Kindern aus den weniger privilegierten Familien in den Stadtteilen Prohlis-Süd und Prohlis-Nord eine neue Möglichkeit im Stadtteil anzubieten, eine Hochschulzugangsberechtigung zu erwerben“. Dies sei dringend notwendig, um die positiven Ansätze der Entwicklung des Stadtgebietes weiter zu stärken.