Molekulare Schere kann gezielt HIV-Gene aus Zellen entfernen

Erstmals ist es Forschern mit einer molekularen Schere (Tre-Rekombinase) gelungen, gezielt HIV-Gene aus dem Erbgut von infizierten Wirtszellen zu entfernen. Das haben Molekularbiologen von der TU Dresden und Virologen am Hamburger Heinrich-Pette-Institut jetzt in humanisierten Mausmodellen demonstriert, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung der Dresdner Universität. Bei humanisierten Mausmodellen handelt es sich um Mäuse, denen Gene des Menschen, die für diverse Funktionen des Immunsystems wichtig sind, übertragen werden.

Prof. Dr. Frank Buchholz

Prof. Dr. Frank Buchholz: Die Ergebnisse lassen hoffen. Foto: TU Dresden

Ein Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern um Professor Dr. Frank Buchholz von der TU Dresden und Professor Dr. Joachim Hauber vom Hamburger Heinrich-Pette-Institut (HPI), Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie, konnten eine hochsignifikante antivirale Wirkung der Tre-Rekombinase in humanisierten Mausmodellen nachweisen. Frühere Experimente zeigten bereits, dass die durch molekulare Züchtung im Labor hergestellte Tre-Rekombinase als bisher einzige Therapiestrategie das HIV-Erbgut aus infizierten Wirtszellen wieder entfernen und dadurch die Infektion rückgängig machen kann. Die aktuelle Studie demonstriert nun, dass die Tre-Rekombinase HIV-1 auch aus einem infizierten lebenden Organismus wieder entfernen kann. Diese Befunde sind eine wichtige Voraussetzung für zukünftige klinische Studien, die eine Heilung von HIV-Infizierten zum Ziel haben.

Die aktuellen AIDS-Therapien können die Virusvermehrung bestenfalls unterdrücken, die Krankheit jedoch nicht heilen, erklärte Prof. Buchholz. Er widmet sich seit 15 Jahren der molekularen Züchtung von Enzymen zur Entwicklung innovativer HIV Therapieformen, deren Ergebnisse zu einer Heilung der Infektion führen könnten. Weltweit gebe es derzeit etwa 34 Millionen HIV-infizierte Menschen. „Unsere neuesten Ergebnisse sind besonders erfreulich, da das technisch komplexe Einbringen der Tre-Rekombinase in Zellen und deren hohe antivirale Aktivität ohne jegliche unerwünschten Nebenwirkungen erstmals im Tiermodell gezeigt werden konnte. Diese Ergebnisse lassen hoffen, dass die Tre-Rekombinase in absehbarer Zukunft Bestandteil einer Therapie zur Heilung von Infektionen mit dem AIDS-Virus HIV sein kann“, sagte der Dresdner Aidsforscher.

Weitere Informationen über humanisierte Mausmodelle:

„Humanisierte Mäuse als Testsystem für die Impfstoffentwicklung“ 

 

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