Zentrale Planung für künftige Entwicklung der Berufsschulen gefordert

Sowohl die Struktur des Berufsschulnetzes als auch die Koordinierung der Berufsausbildung im Kammerbezirk Dresden sind reformbedürftig. Das geht aus einer Studie hervor, die die Handwerkskammer Dresden und die IHK Dresden beim ifo-Institut für Wirtschaftsforschung Dresden in Auftrag gegeben haben. Dabei wurden in erster Linie Ausbildungsbetriebe und Berufsschulzentren befragt, aber auch die Expertise der Landkreise als Träger der Berufsschulen herangezogen.

Laut Studie stehen die Beruflichen Schulzentren (BSZ) der Landkreise im Kammerbezirk Dresden in einem harten Wettbewerb mit der Landeshauptstadt, aber auch untereinander. Fast die Hälfte der BSZ schätzt ihre zukünftige Existenz als ungeklärt ein – hiervon sind nach eigenen Angaben die Standorte in Dresden ebenso betroffen wie jene außerhalb der Landeshauptstadt. Jeder dritte Standort geht von einem künftigen Mangel an Fachlehrern aus. Acht von 25 befragten Berufsschulen geben im Übrigen an, dass die letzten umfassenden Renovierungsmaßnahmen mehr als zehn Jahre zurückliegen.

Für eine übergeordnete Koordinierung des Berufsschulnetzes hat sich Günter Bruntsch, Präsident der Industrie- und Handelskammer Dresden, ausgesprochen. Das Fehlen „führt zu Komplikationen, die wir beseitigen müssen, um ein funktionierendes Berufsschulnetz in seinem Bestand zu erhalten.“ So ist laut Studie für die Ausbildungsbetriebe ein dauerhaft verlässliches Netz an Berufsschulen wichtiger als die Nähe der einzelnen Berufsschule zum Standort des Betriebes. Die Kammern plädieren deshalb dafür, dass in Sachsen noch geltende Wohnortprinzip aufzuheben und gleichzeitig die Auszubildenden bei den Fahrtkosten und der Unterbringung zu unterstützen.

Um bessere Planungssicherheit für Berufsschulen, Betriebe, Auszubildende und Lehrer zu erreichen, fordern Handwerkskammer und IHK eine zentrale Schulnetzplanung für Berufsschulen durch das Sächsische Staatsministerium für Kultus. Dafür wäre eine Novellierung des Sächsischen Schulgesetzes erforderlich. Alle Beteiligten müssten sich auf inhaltliche Schwerpunkte und Standorte einigen, forderte Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden. Dies „sollte unter Regie des Kultusministeriums geschehen“, fügte er hinzu.

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